Geld, Geld, Geld und noch mehr Geld! Ohne Geld funktioniert nichts, nicht einmal die FIFA…
Geld regiert die Welt!
Zwei Monate vor Anpfiff der Fußball-EM in Frankreich gehen ARTE, der Bayerische Rundfunk und die Produktionsfirma Upian mit der Web-Doku „Abseits“ online. Mehr als 20 Experten und Insider aus der Welt des Fußballs geben darin Einblicke hinter die Kulissen des Profigeschäfts – auch zu den Schattenseiten wie Wettbetrug, Spielerhandel oder Korruption.
Mit dem neuen Webformat „Abseits“ will man mit 99 kleinen Geschichten den Nutzer online dazu animieren, dass er die Beiträge ähnlich einem Stickeralbum sammelt (aber nur digital) und dann über Social Media wiederum verteilt. Da das Format und auch der Inhalt ganz interessant klingen, kann ich mir auch gut vorstellen, das dieser Plan funktionieren könnte. Doch noch mal zurück zum Inhalt. Der kanadische Regisseur David Dufresne hat mehrere Jahre zusammen mit dem investigativen Sportjournalist Patrick Oberli recherchiert und dabei mit vielen Insidern der Fussballszene gesprochen. Unter anderem sind FIFA-Manager Jérôme Champagne, Weltmeister Emmanuel Petit oder Spielerberater Jörg Neblung mit dabei – aber auch Enthüllungsjournalisten wie Thomas Kistner oder Bastian Obermayer („Panama Papers“).
Entstanden sind dabei 99 kleine Geschichten zu insgesamt neun Themenbereiche. Fast alles kann in Form von Video-Interviews angesehen werden und ich glaube, wenn man die Interviews nichts selbst sehen würde, würde man nicht glauben, was hier zu Doping, Spionage, Sponsoring oder Wettbetrug erzählt wird.
Am besten schaut Ihr selber mal rein auf www.arte.tv/abseits und taucht selbst ein in eine Welt, von der ihr bisher geglaubt habt, dass es sie nicht gibt…
https://www.youtube.com/watch?v=-nNuUzPufZo
Quelle: Youtube (User: ARTEde)
Früher hat man ja immer gesagt, dass der 2. Platz in der Bundesliga eine etwas undankbarer Abschlussplatzierung ist. Vor allem aus finanzieller Sicht hatte man früher das Nachsehen, denn als deutscher Meister verdiente man sich immer schon eine goldene Nase und auf dem zweiten Platz war das eben nicht der Fall. Allerdings haben sich die Zeiten gewaltig geändert und im Moment ist die Vizemeisterschaft in der Bundesliga mehr wert als die Ziehung der Lottozahlen jeden Samstag. Man hört schon den ein oder anderen von einem Jackpot sprechen und wenn man die folgenden Zahlen liest, glaubt man das gerne. Wir haben mal ein wenig im Netz nachgeforscht und haben folgende Zahlen gefunden:
TV-Gelder
Auf Platz zwei bekommt man derzeit aus der „Inlandsvermarktung der Bundesliga“ ca. 38,13 Millionen Euro. Das ist ein Topf, in den Einnahmen aus der Fernsehvermarktung eingezahlt werden und je nach Platzierung anteilig wieder an die Vereine ausgezahlt werden. Hier ist der Unterschied zu Platz 1 (39,29 Millionen Euro) nicht wirklich groß. Aber auch die folgenden Platzierungen bis Platz 5 werden noch mehr als ordentlich mit den Millionen versorgt. Eine gewichtige Rolle (> 150 Millionen Euro pro Saison) spielt inzwischen auch die TV-Auslandsvermarktung. Neben den ständig wachsenden TV-Geldern aus der ganzen Welt muss man hier auch noch den Bekanntheitsgrad der einzelnen Vereine mit einberechnen, da so zusätzliche Gelder in Form von Merchandising und Sponsoring erlöst werden kann.
Merchandising
Wer Erfolg hat, verkauft auch mehr Fanartikel. Eine einfache Regel, die wir hier nicht weiter kommentieren müssen. Nur so viel wollen wir noch sagen. Wer dauerhaft oben um die Meisterschaft mitspielt, steigert seinen Bekanntheitsgrad auch im Ausland und dort kann man als Zweitplatzierter der Bundesliga deutlich mehr Trikots verkaufen wie der letzte der Bundesliga.
Sponsoren
Sponsoren wollen immer den großen Erfolg. Mit einer erfolgreichen Saison und einer anschließenden Champions League Teilnahme ist der Erfolg schon mal sichergestellt. Von den Sponsoren gibt es für diese Erfolge Prämienzahlungen an den Verein. Sollte sogar ein neuer Sponsoringdeal abgeschlossen werden, wird sich das mit ziemlicher Sicherheit sehr lukrativ auf den Geldbetrag niederschlagen. Auch im Ausland kann man dank der gesteigerten Aufmerksamkeit viel zusätzliches Geld von Sponsoren bekommen. Da viele Firmen aus dem asiatischen und arabischen Raum auf den europäischen Markt drängen, versuchen sie hier auch präsenz zu zeigen. Das machen sie natürlich am liebsten bei den besten und größten Vereinen, wobei hier auch der zweitplatzierte eine sehr hohe Summe abgreifen kann.
Champions League
Alleine durch die Teilnahme an der Champions League verdient man als Verein 20 Millionen Euro (Antrittsprämie + Marktpool). Übersteht man die Gruppenphase steigt dieser Wert gleich noch mal richtig an. Erwähnen sollte man auf jeden Fall, dass auch der Meister in der Champions League die gleichen Prämien bekommt wie jeder andere Teilnehmer an der Meisterrunde.
Wie man sieht, Platz 2 ist inzwischen auch eine richtige Cash Cow geworden und steht Platz 1 eigentlich in nichts mehr nach. Vereine können verdammt viel Geld verdienen durch die Inlandsvermarktung, durch die Champions League und durch die höhere Attraktivität für die Sponsoren ist es fast nicht mehr nötig, deutscher Meister zu werden. Was man aber durch Geld nie ersetzen kann, ist der Titel und der ist für uns Fans eigentlich wichtiger als alles andere…
Die wertvollsten Vereine der Welt
Alle Jahre wieder erstellt die Redakteure des Wirtschaftsmagazins Forbes eine Rangliste der wertvollsten Fußballvereine der Welt. Jahr für Jahr ändert sich eigentlich nicht viel daran und trotzdem wartet die halbe Welt gespannt auf diese Liste. Ist vielleicht doch mal ein Newcomer mit dabei, hat endlich mal ein Scheich einen Verein auch wertvoller gemacht oder haben sie wieder nur Geld verbrannt? Schaut selber nach, wie es um die Fussballvereine auf der Welt steht und staunt, dass Real Madrid als wertvollster Fussballverein der Welt 3,44 Milliarden Euro wert ist. Unglaublich und ein verdammt großer Abstand zum ersten deutschen Vertreter in der Liste, dem FC Bayern München. Immerhin ist unser Rekordmeister noch etwas mehr als die Hälfte wert als Real Madrid und das obwohl die Spanier verdammt viele Schulden besitzen. Die werden für den Wert nämlich auch mit einberechnet und mindert natürlich eben diesen. Andere Faktoren, die für die Berechnung wichtig sind, sind der Umsatz und operatives Ergebnis…
So und jetzt schaut mal rein in die aktuelle Forbes-Rangliste der wertvollsten Fußballvereine der Welt:
Rang | Verein | Wert (in Milliarden Dollar) |
1. | Real Madrid | 3,44 |
2. | FC Barcelona | 3,20 |
3. | Manchester United | 2,81 |
4. | FC Bayern München | 1,85 |
5. | FC Arsenal London | 1,33 |
6. | FC Chelsea London | 0,86 |
7. | Manchester City | 0,86 |
8. | AC Mailand | 0,85 |
9. | Juventus Turin | 0,85 |
10. | FC Liverpool | 0,69 |
11. | Borussia Dortmund | 0,59 |
12. | Schalke 04 | 0,58 |
13. | Tottenham Hotspur | 0,51 |
14. | Inter Mailand | 0,48 |
15. | Paris St. Germain | 0,41 |
16. | Galatasaray Istanbul | 0,34 |
17. | Atletico Madrid | 0,32 |
18. | Hamburger SV | 0,32 |
19. | AS Rom | 0,30 |
20. | SSC Neapel | 0,29 |
Wo ist das Fairplay, liebe FIFA?
Lieber Sepp Blatter
Die Fussball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien droht in Sachen Fairplay zur Farce zu werden. Als Vorsitzender der Fifa lassen Sie es zu, dass Tausende StrassenhändlerInnen ihre Arbeit verlieren, weil Sie den Sponsoren während der WM alleiniges Verkaufsrecht gewähren.
Dabei hätten Sie es in der Hand, solche Ungerechtigkeiten zu unterbinden. Wer sich mit dem Begriff Fairplay schmückt, soll auch entsprechend handeln.
Gerne erwarte ich Ihre Stellungnahme dazu!
Freundliche Grüsse
Nachdem in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung dieses Protestvideos schon viele Emails bei der FIFA eingegangen sind, hat man dort auch reagiert und einen „Akkreditierungsvorgang für Straßenhändler“ ins Leben gerufen. So sollen ca. 3.000 neue Händler autorisierte Produkte (also Produkte der Sponsoren) innerhalb der Händlerzone verkaufen dürfen. Das ist aber nur Augenwischerei, denn das sind insgesamt nur wenige Händler, die hier wieder einen Job bekommen und gleichezitig dürfen sie nicht mehr wie in der Vergangenheit ihre eigenen, lokal produzierten Produkte verkaufen sondern müssen auf die Produkte der Sponsoren zurückgreifen.
Wir schätzen, dass auch in Brasilien mindestens 100‘000 StrassenhändlerInnen von den Sperrzonen der Fifa betroffen sind. (Joachim Merz, Fifa-Experte bei Solidar Suisse)
Der FIFA geht es also wie immer nur um den Profit und wie schon in der Vergangenheit auch, sind ihr die normalen Leute vor Ort ziemlich egal. Hauptsache, die eigene Kasse stimmt! Da uns das auch nervt, legen wir Euch die Kampagen von Solidair Suisse ans Herz und hoffen, dass sich vielleicht doch irgendwann einmal alles zum Guten ändert…
Quelle: Youtube (User: solidarsolidar)
Die Weltmeisterschaft in Brasilien wird nicht nur der Kampf um die fussballerische Weltherrschaft für die nächsten vier Jahre sein, sondern es werden auch wieder Sponsoren und Ausrüster um die maximale Aufmerksamkeit werben. Das passiert zum einen ja unter der Schirmherrschaft der FIFA und zum anderen können die Sponsoren ihre eigenen Aktionen starten. Das passiert hauptsächlich, indem Sportartikelhersteller die Nationalteams offiziell mit Triktos und Schuhen versorgen und dafür dann ordentlich Geld abdrücken. Das wären dann die Ausrüster…
Wir wollen heute mal einen kleinen Blick auf die Ausrüster der Nationalteams werfen. Die spielen bei den Weltmeisterschaftsturnieren immer noch ihr eigene Turnier aus. Das ist für die Fans eher unspektakulär, aber für die Ausrüster absolut wichtig. Wer bei den großen Turnieren die meisten Mannschaften im Sponsoringportfolio hat, kann mit der meisten Aufmerksamkeit und mit dem meisten Umsatz in der folgenden Zeit rechnen. Und so ganz nebenbei werden die Aktionäre darüber auch nicht so unglücklich sein. Darum geht es bei den Ausrüstern und wir schauen jetzt mal wer sich bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gut in Position gebracht hat:
Ausrüster | 2014 | 2010 |
Nike | 9 | 9 |
Adidas | 8 | 12 |
Puma | 8 | 7 |
Marathon | 1 | |
Umbro * | 1 | 1 |
Burrda | 1 | |
Uhlsport | 1 | |
Lotto | 1 | |
Legea | 1 | 1 |
Joma | 1 | 1 |
Brooks | 1 | |
Erke | 1 |
* Umbro ist eine Tochterfirma von Nike.
Wir haben auch schon im Jahr 2010 bei der WM in Südafrika einen Blick auf die Ausrüster geworfen. Daher sind in der Tabelle zum Vergleich die Zahlen von vor vier Jahren zu finden und sie zeigen, dass ein Ausrüster deutlich verloren hat. Woran liegt das jetzt? Ein kleiner Blick auf die Teamliste von 2010 klärt einzelne Sachen auf. Zum Beispiel wäre das Frankreich. Die wurden von Nike für 40 Millionen Euro abgeworben und laufen jetzt eben nicht mehr unter der Fahne von Adidas. Ob das die Franken schmerzt wage ich zu bezweifeln. So wie sich die Franzosen in den letzten Jahren präsentiert haben, sind sie sowieso nicht so beliebt bei den eigenen Fans wie zum Beispiel die Brasilianer. Griechenland wurde von Nike ebenfalls abgeworben. Ob das auch mit einem größeren finanziellen Einsatz von sich ging oder die Griechen keine Lust mehr auf Adidas hatten ist mir jetzt unbekannt. So oder so ging dieser Wechsel aber relativ still über die Bühne…
Südafrika, die Slowakei und Dänemark haben sich diesesmal nicht qualifiziert, sind raus aus der Adidas-Ausrüster-Liste für die WM 2014. Dafür ist diesesmal Kolumbien neu mit dabei. Das aber reicht nicht um die Spitzenposition zu halten, denn Nike hat mehrere der ganz großen Fussballnationen im Portfolio und ist deshalb weiterhin stark. Durch die beiden neuen Teams aus Frankreich und Griechenland hat man zudem jetzt zwei weitere Mannschaften bei der WM mit dabei, die sich durch regelmäßige Turnierteilnahmen auszeichen. Damit ist in meinen Augen Nike etwas konstanter aufgestellt als Adidas. Eigentlich sind diese Argumente auch alle egal, denn am Ende zählt doch nur eines und das ist der Weltmeistertitel. Wer dieses Team ausstattet, kann nach der WM auch am meisten bzw. effektivsten für sich Werbung machen. Ist ja eh klar, Platz 1 zählt und sonst nichts…
Adidas: Nigeria, Mexiko, Kolumbien, Japan, Russland, Spanien, Argentinien, Deutschland
Puma: Elfenbeinküste, Algerien, Ghana, Kamerun, Chile, Uruguay, Schweiz und Italien
Nike: Südkorea, USA, Kroatien, Australien, Brasilien, England, Frankreich, Griechenland, Niederlande, Portugal
Burrda: Belgien
Uhlsport: Iran
Marathon: Ecuador
Lotto: Costa Rica
Legea: Bosnien-Herzegowina
Joma: Honduras
Im Gegensatz zur letzten Weltmeisterschaft gibt es diesesmal ein paar mehr kleine Ausrüster. Diese Sportartikelfirmen rüsten hauptsächlich kleinere bzw. auch Neulinge bei der WM aus. Haben sie aber Erfolg kann es schnell passieren, dass sich die großen Drei ein paar Neuzugänge gönnen. Das ist dann bei den Herstellern auch nicht anders als bei den Teams. Obwohl…ich glaube so ein Wechsel von z.B. Honduras zu Adidas wäre sicher billiger als der Wechsel von Götze zum FC Bayern München war…
…und dafür jetzt eine Heuschrecke im Verein! Dieser Deal war aber angesichts des einfach nicht kleiner werdenden Schuldenberges bei der alten Dame in Berlin absolut notwendig und deshalb klopfen sich die Vereinsverantwortlichen jetzt selbst kräftig auf die Schulter. Aber was genau verkauft der Verein denn jetzt wirklich? Ein Finanzinvestor, der von Ex-SPD Chef Franz Müntefering als „Mutter aller Heuschrecken“ bezeichnet wird, macht diesen Deal ja nicht aus reiner Freude am Leben…
Alle finanziellen Verbindlichkeiten werden getilgt. Das ist der schönste Tag, seit ich hier verantwortlich bin. Ein Meilenstein! (Ingo Schiller, Verantwortlich für die Finanzen bei Hertha BSC Berlin)
61,2 Millionen Euro hat der amerikanische Finanzinvestor „Kohlberg Kravis Roberts & Co“ an die Berliner überwiesen. Eine stolze Summe, die die Hertha mehr als dringend gebraucht hat um endlich mal schuldenfrei zu werden. Nun ja, schuldenfrei ist jetzt das falsche Wort. In Wahrheit hat man zwar die Schulden getilgt, aber gleichzeitig auch wieder ein neues Darlehen aufgenommen um die verpfändeten Catering-, Marken- und Fernsehrechten zurückzukaufen. Nur mit diesen Rechten ist allerdings wiederrum gewährleistet, dass die Hertha auch langfristig wieder Einnahmen aus diesen Bereichen generieren kann und nicht nur auf Pump leben muss. Damit haben wir jetzt den Deal schon mal halbwegs erklärt. Damit das aber auch noch mal richtig verständlich wird, haben wir auch die Zahlen des Deals zusammengesucht und die sehen so aus:
Aktien (9,7%) | 18,2 Millionen Euro |
Darlehen | 36,0 Millionen Euro |
Handgeld | 7,0 Millionen Euro |
Insgesamt: | 61,2 Millionen Euro |
Da Hertha BSC Berlin jetzt 9,7% an Klubanteile verkauft hat ist KKR jetzt Minderheitsaktionär. Dadurch haben die Amerikaner auch einen Platz im Aufsichtsrat erworben und sind an den Gewinnen des Vereins beteiligt.
Gelingt es Hertha, dauerhaft international mitzuspielen, geht der Deal für KKR auf. Gelingt es nicht, wird der Ton deutlich rauer. Hertha ist zum Erfolg verdammt – mehr als je zuvor. (Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), in der Bild am Sonntag)
Also zweiten Baustein hat die Hertha von KKR ein Darlehen zu sehr günstigen Konditionen bekommen. Damit sparen sich die Berliner etliche Millionen im Jahr, die sie zuvor an Zinsen an die Banken abdrücken haben müssen. Aber ein Darlehen ist ein Darlehen und das muss irgendwann auch mal wieder zurückgezahlt werden. Am Ende heißt das, dass die Hertha weiterhin 36 Millionen Euro Schulden hat und in der Zukunft auch weiterhin das Geld zusammen halten muss.
Und so ganz nebenbei gab es noch 7 Millionen Euro Handgeld zur freien Verfügung. Diese sind aber nicht für neue Spieler vorgesehen, sondern sollen im Etat aufgehen. Eventuell schafft man es ja dadurch, den ein oder anderen Vertrag noch zu verlängern…
Keiner braucht zu glauben, dass wir ab Sommer astronomische Transfers tätigen. (Michael Preetz, Manager von Hertha BSC Berlin)
Jetzt wissen wir was die Hertha davon hat. Aber eine Heuschrecke ist kein barmherziges Kloster sondern eine knallhart arbeitende Finanzfirma. Und dort zählt dann nur eines, die Gewinne. Die kommen zum einen durch die Gewinnbeteiligung als Minderheitsaktionär sowie durch die Zinseinnahmen bei dem Darlehen. Zusätzlich werden die Aktien durch den steigenden Kurs auch noch wertvoller. Aber das ist jetzt noch nicht alles, denn am wertvollsten kann am Ende der Sitz im Aufsichtsrat werden. Dadurch hat KKR Einfluß im Verein was aber für Präsident Werner Gegenbauer kein Problem darstellt. Hauptsache die Hertha ist finanziell wieder auf Kurs…
Dies ist eine bahnbrechende Vereinbarung für Hertha. (Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC Berlin)
Ob das alles gut ist für die Hertha oder ob sich ein Finanzinvestor nur eine goldene Nase verdienen will, werden die kommenden Jahre zeigen. Ich für meinen Teil habe starke Zweifel an dem Deal, denn ein Invenstor will schlichtweg nur seinen eigenen Vorteil aus einem Deal ziehen und zur Not geht man dafür über Leichen. Das aber wird am Ende sicher zu Lasten der Fans und des Fussballs gehen und genau das will ja niemand sehen. Aber ändern kann man nichts dagegen, denn die Fans wurden nicht gefragt, ob sie mit einer Heuschrecke als Minderheitsklubeigner einverstanden sind.
Aber hey, da hab ich natürlich wieder mal nicht nachgedacht. Um die Fans und den Verein geht es ja gar nicht – es geht um die Firma Hertha BSC Berlin…
Die 17. Ausgabe der „Deloitte Football Money League“ ist raus und geht bereits seit einigen quer durch die Fussballwelt. Wie jedes Jahr haben die Wirtschaftsprüfer überprüft, wer die umsatzstärksten Fussballvereine der Welt sind und dabei haben sie mal wieder ganz genau hingeschaut. Wir haben die Studie auch ausgiebig studiert und fassen die für uns wichtigsten Erkenntnisse kompakt zusammen.
Das wichtigste zuerst: Für den FC Bayern München war die Saison 2012/2013 nicht nur sportlich absolut erfolgreich. Auch im finanziellen Sektor zeigte sich der Tripplegewinn ganz deutlich durch einen neuen eigenen Umsatzrekord von 431,2 Millionen Euro. Damit überholte der deutsche Rekordmeister Manchester United und rückte auf den dritten Platz der Rangliste der umsatzstärksten Fussballclubs der Welt vor. Allerdings kann man die beiden spanischen Topclubs Real Madrid und den FC Barcelona nicht wirklich gefährlich werden.
Dieses Ergebnis ist vor allem bei den ungleichen Kräfteverhältnissen durch die dezentrale TV-Rechtevermarktung in Spanien ein enormer Erfolg für den FC Bayern München. (Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte in einer Pressemitteilung von Deloitte)
Aber nicht nur die Bayern haben ein großartiges Jahr hinter sich gebracht. Borussia Dortmund steigert dank der Finalteilnahme in der Champions League seinen Umsatz um 30%, Schalke durch Champions League Spiele um 14% und der Hamburger SV steigert seinen Umsatz immerhin noch um 12%. Das ist eine verdammt große Überraschung, denn der HSV ist international mal wieder nicht mit dabei gewesen und auch national hat man nicht wirklich was bemerkenswertes vollbracht. Aber woher kommt dann die Umsatzsteigerung? Ist vielleicht der ein oder andere Investor daran Schuld? Ja, wir spielen auf den Milliardär Klaus-Michael Kühne an, der den Hamburgern immer wieder Geld für Transfers „leiht“…aber dieses Geld fließt immer nur für die Transfers und daher dürfte das in der Berechnung nicht miteingeflossen sein. Woher aber kommt dieses Mehr an Umsatz? Die Fans würden ja nicht gerade Ihr Geld auf den HSV verwetten, aber die Marketingleute aus aller Welt würden es tun. Sponsoren aus aller Welt stehen Schlange, bei TV-Shows in Asien ist am beliebt und für Testspiele in Asien wird man auch gerne gebucht. Das zeigt, dass man auch ohne großen sportlichen Erfolg und auch mit viel Chaos im Verein immer noch mehr Umsatz machen kann – hauptsache die Auslandsvermarktung funktioniert (und man hat eine Basis in Form einer History). Allerdings schlägt sich das nicht gerade positiv auf das Bankkonto nieder, denn Schulden haben die Hamburger auch mehr als genügend…
Insgesamt kann man festhalten, dass das Umsatzvolumen in der letzten Saison noch einmal deutlich angestiegen ist. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn alleine durch die TV-Verträge in den Topligen Europas wird mehr Geld in den Markt gepumpt und damit schlichtweg mehr Umsatz generiert. Zusätzlich werden die Prämienausschüttungen der UEFA für die Teilnahme an der UEFA Champions League auch nicht gerade weniger…
Alles in allem wird also mehr Geld in den Umlauf gebracht. Was das jetzt in der Tabelle bedeutet, seht Ihr hier in der Rangliste der Umsatzstärksten Vereine 2012/2013:
Rang | Verein | Umsatz (ohne Transfererlöse) |
1. | Real Madrid | 518,9 |
2. | FC Barcelona | 482,6 |
3. | FC Bayern München | 431,2 |
4. | Manchester United | 423,8 |
5. | Paris Saint-Germain | 398,8 |
6. | Manchester City | 316,2 |
7. | Chelsea United | 303,4 |
8. | FC Arsenal London | 284,3 |
9. | Juventus Turin | 272,4 |
10. | AC Mailand | 263,5 |
11. | Borussia Dortmund | 256,2 |
12. | FC Liverpool | 240,6 |
13. | FC Schalke 04 | 198,2 |
14. | Tottenham Hotspurs | 172,0 |
15. | Inter Mailand | 168,8 |
16. | Galatasaray Istanbul | 157,0 |
17. | Hamburger SV | 135,4 |
18. | Fenerbahce Istanbul | 121,1 |
19. | AS Rom | 124,4 |
20. | Atlético Madrid | 120,0 |
Genauere Aufschlüsselungen und weiter Zahlen findet Ihr hier: Deloitte Football Money League
Die Deutsche Fußball Liga hat die Schnauze jetzt wohl langsam auch mal voll. Das wird auch auch Zeit, denn das Thema „Weiterverkauf von Tickets“ nervt uns alle…Anders gesagt, es wird seit Jahren herumgeeiert, dass einem die Worte fehlen. Anders ausgedrückt: Der Zweithandel mit Stadiontickets ist in Deutschland seit vielen Jahren harmlos ausgedrückt nicht ganz so einfach und das wird auf absehbare Zeit wohl auch so bleiben. Selbst wenn die DFL wie jetzt angekündigt alles neu regeln möchte und alles verbessern möchte, glaube ich nicht daran, dass jetzt auf einmal alles gut wird. Dafür ist im Markt mit der Zweitverwertung der Tickets einfach zu viel Geld zu verdienen und Firmen wie z.B. <<< zensiert >>> werden jetzt nicht einfach ihr Geschäft einstellen, weil die DFL das so haben möchte (und weil viele Fans damit unglücklich sind). Der Schwarzmarkt vor den Stadien übrigens auch nicht, aber der ist heute vor manchen Bundesligastadien so krass professionalsiert worden, dass man auch diese Strukturen durch ein paar neue Richtlinien und Vorgaben nicht wird stoppen können. Und doch hoffen viele Fans darauf, dass die DFL doch etwas verbessern kann, denn es gibt genügend Fans, die ab und zu mal einen Platz in einem Stadion ergattern wollen.
Wir haben eine Umfrage unter den 36 Profiklubs gestartet. Demnach sieht die Mehrheit die Notwendigkeit, über eine zentrale Zweitmarktlösung nachzudenken. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Handelsblatt)
Noch im Januar soll jetzt eine neu geschaffene Projektgruppe Regeln für den Weiterverkauf von Tickets erarbeiten. Damit soll dann der überteuerte Schwarzmarkthandel auf allen Plattformen der Nährboden genommen werden und gleichzeitig der „legale“ Handel mit Zweittickets in richtige Bahnen gelenkt werden. Bisher allerdings hatten vor allem die Vereine etwas gegen eine allgemein gültige Regelung , denn viele Clubs hatten Exklusivverträge mit Zweitvermarktern abgeschlossen.
Wir können den Fans die Ticketweitergabe nicht immer nur verbieten, ohne dauerhaft eine Alternativlösung anzubieten. (Carsten Cramer, Marketingdirektor von Borussia Dortmund)
Der Arbeitskreis soll schon bis zum Sommer umsetzbare Ergebnisse vorlegen. Ob die Herren von der DFL da auch auf so naheliegende Vorschläge kommen werden, dass Tickets einfach nur noch zum Nennwert verkauft werden dürfen. Oder maximal 5% auf den Originalpreis aufgeschlagen werden dürfen? Das wäre mal ein Vorschlag, den viele Fans sicher gut heißen würden und den viele Vereine verfluchen würden, denn die Exklusiv-Zweitvermarkter der Vereine zahlen zum Teil mehrere Hundertausend Euro für diese Rechte. Das sind natürlich Einnahmen, die die Vereine gerne nehmen…
Wenn es eine überzeugende zentrale Ticketbörse gäbe, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Schwarzmarkts. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga)
Was aber will man jetzt machen? Will die DFL vielleicht ein eigenes Portal für die Zweitverwertung schaffen? Wie aber erklärt man den Vereinen, dass sie jetzt kein Geld mehr aus dieser Verwertungsnummer bekommen? Oder sucht man eine Alternative? Dabei stellt sich aber eher die Frage, ob es überhaupt eine Alternative zu der Preisdeckelung gibt? Vermutlich nicht und genau deswegen sitzt der Arbeitskreis „Zweitverwertung“ jetzt schon in der Zwickmühle, denn am Ende ist immer jemand sauer. Entweder die Fans…oder die Vereine….
Wir halten es daher wie Andreas Rettig, den Geschäftsführer der Deutschen Fussball Liga. Er gibt zumindest schon mal eine klare Zielsetzung und die finde ich im Ansatz schon mal ganz richtig…
Die Liga braucht faire Preise für Fans. (Andreas Rettig, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga)
Sponsor inside
Wir schreiben das Jahr 2013 und Sponsorentechnisch sehen wir im Fussball einen absoluten Stillstand. Stopp, stimmt nicht…der FC Barcelona hat sich was neues ausgedacht, was uns und der ganzen Fussballbranche ein großes Fragezeichen aufsetzt. Wie haben es die Katalonen geschafft, nichts zu verkaufen und dafür sogar noch fünf Millionen Dollar bekommen? Eine Frage, die die Sponsorenvorstellung jetzt beantwortet…
Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ist die Verbindung zu YouTube blockiert worden.
Klicken Sie auf Video laden, um die Blockierung zu YouTube aufzuheben.
Durch das Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzbestimmungen von YouTube.
Mehr Informationen zum Datenschutz von YouTube finden Sie hier Google - Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen.
Sehr kreativ oder? Wenn man schon nichts mehr verkaufen kann, dann verkauft man doch mal einfach die für alle unsichtbare Innenseite der Trikots. Das bedeutet, man sieht das Sponsorenlogo nur sehr, sehr selten und trotzdem ist es dem Computerhersteller Intel fünf Millionen Dollar pro Jahr wert. Bei dem Firmenslogan ist das aber auch kein Wunder, denn in den Barca Trikots ist jetzt „Intel Inside“…
Intel Inside… (Slogan des Computerherstellers Intel)
Gelegentlich wird man das Logo in der Zukunft schon sehen, denn wir alle wissen ja, dass es genug Spieler gibt, die sich beim Torjubel gerne mal ihr Trikot über den Kopf ziehen. Und, oh Wunder, schon wird der neue Sponsoringplatz sichtbar. Ein Schelm wer jetzt daran denkt, dass in Zukunft deutlich mehr Spieler des FC Barcelona den Trikot-über-Kopf-Torjubel benutzen werden…
The collaborative spirit between the two organisations will be reflected on the new FC Barcelona shirt, which will feature the Intel Inside logo on the inside. This is the first time the shirt has ever featured a logo in such a position. (offizielle Stellungnahme des FC Barcelona)
Quelle: Youtube (User: FC Barcelona)
Bisher hat noch kein deutscher Verein die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft gewonnen, was hauptsächlich daran lag, dass in den letzten Jahren einfach kein deutscher Verein die Champions League gewonnen hat und deswegen auch keine Teilnahmeberechtigung an der Klubweltmeisterschaft errungen hat. Jetzt aber kann sich das ändern, denn der FC Bayern München ist amtierender Champions League Sieger und vertritt damit bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft in Marokko den Kontinent Europa. Da in den letzten Jahren eben keine deutschen Vertreter bei diesem Turnier vertreten waren, müssen wir jetzt erst einmal in Erfahrung bringen, was denn bei dieser „Weltmeisterschaft“ so geboten ist bzw. wie sie überhaupt funktioniert. Dafür habe ich Euch mal die nötigen Informationen zusammengesucht, damit Ihr bei den Liveübertragungen (ab 17.12.2013 ARD + Livestream www.ard.de)in der nächsten Woche auch gleich mitreden könnt.
Die Teilnehmer
Bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft spielen insgesamt sieben Mannschaften mit. Das sind die sechs Sieger der kontinentalen Meisterwettbewerbe, also die „Champions Leage Sieger“ aus Asien, Afrika, der CONCACAF-Zone, Südamerika, Europa und Ozeanien. Zusätzlich darf als siebte Mannschaft noch der Meister des Veranstalterlandes mitspielen.
Der Spielmodus
Ausscheidungsspiel
Die Klub-WM beginnt mit einem Ausscheidungsspiel zwischen dem Meister des Veranstaltungslandes (Marokko) und dem Teilnehmer aus Ozeanien (OFC). Der Gewinner aus diesem Spiel darf schließlich erst an den regulären Spielen, also dem Viertelfinale, teilnehmen.
Das Team, das die Champions League der OFC gewonnen hat, muss dieses Ausscheidungsspiel bestreiten, da die FIFA nach dem Wechsel von Australien zum asiatischen Verband der Meinung ist, dass der Rest des ozeanischen Verbandes nicht sonderlich spielstark ist und sich deswegen nicht direkt mit den anderen Team messen sollte. Das lassen wir einfach mal so stehen…
Viertelfinale
Im Viertelfinale treffen die die Vertreter Afrikas, Asiens und der CONCACAF mit dem Sieger aus dem Ausscheidungsspiel aufeinander und ermitteln so zwei Teilnehmer für die Halbfinalspiele.
Halbfinale
Im Halbfinale steigen die zwei Teams aus Europa und Südamerika erst ins Turnier ein und spielen gegen die beiden Gewinner aus dem Viertelfinale.
Finale
Das Finale…muss man dazu viel sagen? Ich glaube nicht, daher…
Verdienstmöglichkeiten
Natürlich gibt es bei dem Turnier der Champions der Champions auch was zu verdienen. Wäre ja auch doof, wenn es nur um Ruhm und Ehre gehen würde. Daher dürfen sich die Manager und Geschäftsführer der Vereine auf einige Millionen Euro freuen. Alleine für die Teilnahme an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft gibt es 1,46 Millionen Euro. Später gibt es dann noch einen Nachschlag, je nachdem welchen Platz man am Ende belegt hat. Der erste zum Beispiel erhält noch mal 3,65 Millionen Euro, was zusammen mit der Antrittsprämie etwas mehr als fünf Millionen Euro sind. Kein schlechtes Weihnachtsgeld oder?
Antrittsprämie | 1,46 Millionen Euro |
Platz 7 | 0,37 Millionen Euro |
Platz 6 | 0,73 Millionen Euro |
Platz 5 | 1,09 Millionen Euro |
Platz 4 | 1,46 Millionen Euro |
Platz 3 | 2,50 Millionen Euro |
Platz 2 | 2,92 Millionen Euro |
Platz 1 | 3,65 Millionen Euro |
Damit kann man schon leben aber viel wichtiger ist für die Finanz- und Marketingchefs der Vereine die weltweite Aufmerksamkeit, die man durch die Teilnahme an der WM bekommt. Die Spiele werden auf der ganzen Welt übertragen und dadurch gewinnt man mehr Fans und kann später wiederum z.B. mehr Fanartikel verkaufen. So einfach sich das anhört, so komplex ist die Auslandsvermarktung in der Praxis und deswegen nehmen die Manager der weltweiten besten Vereine diese „kostenlose“ weltweite Promotion gerne mit.
Anstosszeiten / TV-Zeiten des FC Bayern München
Jetzt bleibt uns noch eines zu klären und zwar wann der FC Bayern München seine Spiele bestreitet. Auf jeden Fall werden es zwei Spiele werden, ein Halbfinale und ein Finale bzw. je nachdem wie das Halbfinale ausgeht das Spiel um Platz 3. Übertragen werden die beiden Spiele von der ARD. Alternativ können die Spiele auch im Internet via Livestream angesehen werden (www.ard.de). So versäumt Ihr auch auf Eurer langweiligen Weihnachtsfeier keine Minute der Spiele und könnt Eure Sportwetten-Tipps auch kurzfristig noch gut platzieren…
Das Halbfinale findet am Dienstag, den 17.12.2013 um 20.30 Uhr statt. Das Finale am 21.12.2013 um 20.30 Uhr wird auf jeden Fall von der ARD übertragen, egal wer dort mitspielt.
So, damit kann die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft kommen…
Die aktuelle Saison ist schon wieder einige Spieltage alt und wie jedes Jahr haben die Finanzchefs der Bundesligavereine in der Sommerpause ihre Hausaufgaben erledigt. Die einen haben zu besseren Konditionen Werbeverträge verlängert, andere haben neue Sponsoren an Land gezogen und wieder andere musste überhaupt nichts tun, da die Sponsoren von selber schon Schlange gestanden sind. Wer damit gemeint ist, ist klar…aber das interessiert uns jetzt nicht direkt. Wir wollen einfach mal wieder einen Blick auf die Mutter aller Sponsorings werfen, auf das Trikotsponsoring. Welcher Verein bekommt in dieser Saison am meisten Kohle für den Verkauf der Brustwerbefläche, wer sorgt hier für eine Überraschung und bei welchem Verein rentiert sich das nicht. Fragen, die wir durch eine einfach Tabelle klären…
Trikotsponsoren der Bundesliga (Zahlen aus diversen Medienberichten)
Verein | Sponsor | Betrag (in Mio Euro) | |
1. | VfL Wolfsburg | Volkswagen | 30 |
2. | FC Bayern München | Deutsche Telekom | 30 |
3. | FC Schalke 04 | Gazprom | 14 |
4. | Borussia Dortmund | Evonik | 12 |
5. | Hamburger SV | Fly Emirates | 8,5 |
6. | Eintracht Frankfurt | Alfa Romeo | 6 |
7. | SV Werder Bremen | Wiesenhof | 6 |
8. | Hertha BSC Berlin | Deutsche Bahn | 5,5 |
9. | VfB Stuttgart | Mercedes-Benz Bank | 5 |
10. | Bayer 04 Leverkusen | LG Electronics | 5 |
11. | Borussia Mönchengladbach | Postbank | 5 |
12. | FSV Mainz 05 | Entega | 4,5 |
13. | TSG 1899 Hoffenheim | SAP | 4,5 |
14. | 1. FC Nürnberg | NKD | 4 |
15. | Hannover 96 | TUI | 3,5 |
16. | Eintracht Braunschweig | Seat | 3 |
17. | SC Freiburg | Ehrmann | 2,5 |
18. | FC Augsburg | AL-KO | 1,8 |
Ach Mensch…die Bayern sind schon wieder nicht alleiniger Tabellenführer…das muss sich die nächsten Jahre noch ändern, damit die Machtverhältnisse wieder stimmen. Andererseits gegen Volkswagen kommt selbst ein Uli Hoeneß nicht an, denn wenn der Automobilkonzern mal so richtig Geld für ein wenig Trikotsponsoring geben möchte, dann tut er das auch. Aber anscheinend hilft das Trikotsponsoring sowieso nicht, um ganz oben in der Liga mitzuspielen…also von daher liebe Bayern, braucht Ihr keine Angst zu haben!
Die teuersten Fussballer der Welt
Während am Sonntag Abend in Deutschland das TV-Duell der Kanzlerkandidaten läuft, hat uns eine andere Meldung doch ein wenig beeindruckt. Gareth Bale, der Waliser im Dienste von Tottenham Hotspurs, wechselt nun doch noch zu Real Madrid und das für die Rekordablösesumme von knapp unter 100 Millionen Euro. Das besondere an dem Wechsel ist, dass der Flügelflitzer jetzt der teuerste Spieler der Welt ist und damit nun mit dem zweitteuersten Spieler der Welt in einer Mannschaft spielen wird. Das wird Christiano Ronaldo mit Sicherheit stinken aber vielleicht unterdrückt er auch seinen Ärger und hofft, dass er zusammen mit Gareth Bale endlich wieder die ganz großen Titel gewinnen kann…
Für uns wird es jetzt aber wieder Zeit, eine Tabelle aufzustellen. Also, welche Spieler sind die teuersten der Welt und welcher Verein ist bereit, so viel Geld für die Spieler auszugeben. Ihr werdet nicht überrascht sein und daher kann ich jetzt schon mal vorgreifen und sagen, dass Real Madrid in den letzten Jahren schon ganz schön mit der Kohle um sich geworfen hat.
Die Tabelle der Rekordablösesummen (Ablöse in Mio Euro):
Jahr | Spieler | alter Verein | neuer Verein | Ablöse |
2013 | Gareth Bale | Tottenham Hotspurs | Real Madrid | 94+x |
2009 | C. Ronaldo | Manchester United | Real Madrid | 94 |
2009 | Z. Ibrahimovic | Inter Mailand | FC Barcelona | 69,5 |
2009 | Kaká | AC Mailand | Real Madrid | 65 |
2013 | Edinson Cavani | SSC Neapel | Paris St. Germain | 64,5 |
2013 | Falcao | Atlético Madrid | AS Monaco | 60 |
2000 | Luís Figo | FC Barcelona | Real Madrid | 60 |
2010 | Fernando Torres | FC Liverpool | Chelsea United | 58,5 |
2013 | Neymar | FC Santos | FC Barcelona | 57 |
2012 | Hulk | FC Porto | St. Petersburg | 55 |
2000 | Hernán Crespo | FC Parma | Lazio Rom | 55 |
2001 | Gianluigi Buffon | FC Parma | Juventus Turin | 54,2 |
2001 | Gaizka Mendieta | FC Valencia | Lazio Rom | 48 |
2011 | Falcao | FC Porto | Atlético Madrid | 47 |
2006 | Andriy Shevchenko | AC Mailand | Chelsea United | 46 |
2002 | Rio Ferdinand | Leeds United | Manchester United | 46 |
2013 | James Rodríguez | FC Porto | AS Monaco | 45 |
Eindrucksvoll, was in Europa für Summen mit einzelnen Spielern umgesetzt werden. Bemerkenswert ist, dass (bisher) noch kein deutscher Verein bei diesen ganz hohen Ablösesummen mitspielt. Aber wir wissen, dass sich vor allem der FC Bayern München langsam an das internationale Niveau herantastet und mit dem 37 Millionen Transfer von Mario Götze in diesem Jahr auch schon ein bemerkenswertes Ausrufezeichen gesetzt hat. In den nächsten Jahren werden die Bayern hier sicher auch noch die 40 Millionen Euro Schallmauer durchbrechen und dann den verschuldeten spanischen Klubs mal zeigen, wie man solche Summen locker mit dem Festgeldkonto stemmen kann. Wir dürfen also gespannt sein…
Update: Inzwischen wurde bekannt, dass Gareth Bale vielleicht doch nicht der neue teuerste Spieler der Welt ist. Seine Ablöse soll ganz knapp unter der von Christiano Ronaldo liegen…
Uff…kennt Ihr das? Ihr seid im Ausland unterwegs, macht irgendwo Urlaub und doof wie es manchmal läuft, habt Ihr natürlich mal wieder nicht den Terminkalender gelesen, als Eure Freundin den gemeinsamen Urlaub gebucht hat. Tja, hättet Ihr Euch bei der Urlaubsplanung nur mal aktiv mit eingebracht, denn jetzt habt Ihr Pech gehabt. Zuhause im TV wird gerade die Nationalmannschaft gezeigt und hier in eurem Urlaubsland gibt es eine schnulzige Telenovela. Zefix, da bleibt nur noch der Liveticker auf dem Handy…
Wenn das so mal vorkommt und man ein Spiel versäumt, dann ist das ja noch zu verschmerzen. Wie aber muss man sich fühlen, wenn man komplett auswandert? Und dann gleich noch ans andere Ende der Welt? Genau dieses Problem hat sich ein fussballbegeisteter Ire geschaffen. Aber irre wie die Iren nun mal sind (Ha, was für ein Wortspiel)...
….gibt es für alles eine Lösung. David Feeney, der fussballverrückte Irländer, hat sich etwas ausgedacht, um sein Problem mit Hilfe seiner Ehefrau, einer Bank und vielen Pferden zu lösen. Aha, das müssen wir uns mal genauer anschauen…
Sie sagten, mein Gebot sei zu niedrig. Aber dann habe ich es etwas erhöht, und dann habe ich die Rechte bekommen. (David Feeney)
David Feeney hat kurzerhand die Sportrechteagentur Kentaro in Deutschland kontaktiert und ist dann gleich mal die Verhandlungen um die TV-Rechte für ein Spiel der irischen Nationalmannschaft eingetreten. Für die Agentur, die die Rechte für die TV-Übertragung der Spiele der irischen Nationalmannschaft in Australien und Neuseeland besitzt, ist die Situation auch ganz neu. Wann kommt denn auch schon mal ein Privatmann und versucht die Rechte für ein Länderspiel für einen ganzen Kontinent zu kaufen. Ja, wann kommt denn überhaupt mal ein Privatmann und versucht TV-Rechte zu kaufen? So was ist bisher noch nie passiert und daher ist man bei Kentaro auch ziemlich überrascht über den Alleingang von David Feeney. Am Ende der Verhandlungen hat der irische Fussballfan die Rechte die TV-Rechte für Australien und Neuseeland für das WM-Quali-Spiel Irland gegen Schweden am 06. September 2013 gekauft – und da das Spiel England gegen die Ukraine auch noch billig herging, hat er das eben auch noch gleich mitgenommen.
Normalerweise verhandeln wir direkt mit den Sendern. Aber Herr Feeney hat uns sein Modell präsentiert und es hatte Hand und Fuß. (Lasse Eckartsberg, Kentaro, im Interview mit Spiegel Online)
Um das alles finanzieren zu können, musste David Feeney zwei Hürden nehmen. Die wichtigste war mit Sicherheit seine Ehefrau, die aber relativ schnell überzeugt werden konnte, indem ihr David Feeney einfach mal die Gewinne aus den möglichen TV-Übertragung versprochen hat. Die zweite Hürde war das liebe Geld aber dank einer neuen Hypothek war auch hier schnell eine Lösung gefunden. Damit Ehefrau und Bank auch wirklich zufriedengestellt werden können, hat der verrückte Ire jetzt eine Firma mit dem Namen „Channel 33“ gegründet und ist gleich noch eine Partnerschaft mit einem australischen Pferdesport-Sender eingegangen. In ausgewählten Sportsbars und Casionos im Raum Sydney und Melbourne sollen die beiden Spiele zu sehen sein und ob das reicht, um seine Kosten wieder hereinzubringen, wird sich noch zeigen. David Feeny wird es aber gar nicht so wichtig sein, denn er hat jetzt schon gewonnen. Er kann endlich das Team von Giovanni Trapattoni live im Fernsehen sehen und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald regelmäßig Spiele der irischen Nationalmannschaft im australischen Fernsehen…
Wenn es funktioniert, dann können wir es in Zukunft noch öfter machen. (David Feeney)
Das Finale um den größten möglichen europäischen Vereinstitel ist Geschichte und damit ist es an der Zeit, mal wieder die Emotionen in den Hintergrund zu rücken und einen nüchternen Blick auf die Zahlen zu werfen. Wir wissen ja alle, dass die Champions League finanziell gesehen eine sehr lukrative Angelegenheit ist und das werden wir jetzt noch ein mal anhand unserer beiden deutschen Finalisten darstellen. Dazu haben wir die eine Übersicht erstellt, wie sich die Champions League Einnahmen 2012/2013 des FC Bayern München und von Borussia Dortmund zusammensetzen. Viele Werte sind dabei klar, einige wie die Zuschauereinnahmen sind geschätzte Werte, die aus dem jeweiligen Vereinsumfeld in Erfahrung gebracht werden konnte. Ob sie allerdings stimmen ist nicht wirklich klar. Des weiteren fehlt uns der Wert der Einnahmen, die die Vereine durch ihre Abschlüsse mit Sponsoren gemacht haben. Das können zum einen Bonuszahlungen für erreichte Ziele sein, zum anderen aber auch extra abgeschlossene Verträge mit Sponsoren, die nur für Champions League Spiele gelten. Diesen Wert lassen wir bewußt offen, da darüber wir darüber nichts in Erfahrung bringen konnten.
Schauen wir jetzt aber mal auf unsere Auflistung der Champions League Einnahmen (alles in Millionen Euro):
FCB |
BVB | |
nationaler Marktpool (TV-Rechte) | 18,3 | 20,3 |
Antrittsprämie | 8,6 | 8,6 |
Gruppenphase | ||
Antrittsgage pro Spiel 550.000 Euro | 3,3 | 3,3 |
je Sieg 1.000.000 | 4 | 4 |
je Unentschieden 500.000 | 0,5 | 1 |
Zuschauereinnahmen (3 Heimspiele) | 9,9 | 4,8 |
gesonderte Werbeeinnahmen | ||
K.O. Phase | ||
Achtelfinale | 3,5 | 3,5 |
Viertelfinale | 3,9 | 3,9 |
Halbfinale | 4,9 | 4,9 |
Zuschauereinnahmen (3 Heimspiele) | 9,9 | 4,8 |
gesonderte Werbeeinnahmen | ||
Finale | ||
Finalteilnahme | 6,5 | 6,5 |
Titelprämie | 4 | |
Gesamte Einnahmen: | 77,3 | 65,6 |
Lukrativ ist die Champions League! Das ist nichts neues und doch ist es immer wieder interessant zu sehen, wieviel Geld ein Verein wirklich durch die Champions League einnehmen kann. Wenn man sich jetzt überlegt, dass alleine der FC Bayern München in den letzten Jahren drei mal im Finale gestanden ist und alleine dadurch jedes mal über 60 Millionen Euro eingenommen hat, wundert sich niemand, dass eben in den letzten Jahren immer wieder Transfers in Größenordnungen von deutlich über 30 Millionen Euro gestemmt wurden. Dieses Geld wird immer wieder gut durch die Teilnahme an der CL eingenommen und so schliet sich der Kreis immer wieder. Wir können also gespannt sein, wie die deutschen Vertreter Ihre Einnahmen aus dieser Champions League Saison wieder in Ihre Mannschaft reinvestieren und welche neuen Stars die Mannschaften verstärken…
Die teuersten Bundesliga Einkäufe
Es ist mal wieder an der Zeit, die Liste mit den teuersten Bundesligaeinkäufen zu aktualisieren. Anlass dafür ist ganz klar der Transfer von Mario Götze von Borussia Dortmund zum FC Bayern München und überraschend sind von den teuersten zehn Einkäufen ganze acht vom FC Bayern München getätigt worden. Das ist aber auch kein Wunder, denn der Verein kann es sich dank seiner soliden finanziellen und sportlichen Leistungen der letzten Jahre ohne Probleme leisten. Wieso viele Bundesligavereine trotzdem über die Transferpolitik des FC Bayern München jammern, ist mir jedoch ein Rätsel. Schließlich profitieren die Vereine doch von dem vielen Geld, das sie aus München überwiesen bekommen und das schon viele Vereine saniert hat. Von daher, seid doch froh, dass die Bayern so viel Geld in die Bundesliga pumpen…
Damit kommen wir nur auch zu unserer Rangliste der teuersten Einkäufe der Bundesligavereine…
Jahr | Spieler | Ablöse | von | zu |
2012 | Javier Martinez | 40 Millionen | Athletic Bilbao | FC Bayern München |
2013 | Mario Götze | 37 Millionen | Borussia Dortmund | FC Bayern München |
2009 | Mario Gomez | 35 Millionen | VfB Stuttgart | FC Bayern München |
2001 | Marcio Amoroso | 25 Millionen | AC Parma | Borussia Dortmund |
2007 | Franck Ribery | 25 Millionen | Olympique Marseille | FC Bayern München |
2009 | Arjen Robben | 24 Millionen | Real Madrid | FC Bayern München |
2011 | Manuel Neuer | 22 Millionen | FC Schalke 04 | FC Bayern München |
2003 | Roy Makaay | 20 Millionen | Deportivo La Coruña | FC Bayern München |
2012 | Marco Reus | 17 Millionen | Borussia Mönchengladbach | Borussia Dortmund |
2011 | Luis Gustavo | 17 Millionen | TSG 1899 Hoffenheim | FC Bayern München |
Manchmal hat der Regulationswahn der EU-Abgeordneten auch was Gutes. Zum Beispiel dann wenn sie sich in absolut wahnsinnige Entwicklungen einmischt und dort mal versucht mit ein paar Gesetzen wieder alles in geordnete Bahnen zu lenken. Im Fokus ist bei der Europäischen Union das europäische Transfersystem mit seinen irrsinnig hohen Ablösesummen. Um diese hohen Summen zu verhindern will man eine Art „Fairplay-Gebühr“ auf Transfersummen einführen. Sobald ein bestimmer Betrag bei den Ablösesummen überschritten wird, soll diese Gebühr zugunsten kleinerer Vereine zusätzlich abgeführt werden müssen. Allerdings ist noch unklar, wie hoch diese Gebühr sein soll, aber um die großen Vereine damit überhaupt ärgern zu können, muss dieser Betrag schon relativ hoch sein.
Zusätzlich will die EU eine Obergrenze für festgeschriebene Ablösesummen einzuführen. Damit soll verhindert werden, dass ein Christiano Ronaldo schnell mal 250 Millionen Euro wert ist oder für einen Javier Martinez eben mal so 40 Millionen Euro bezahlt werden müssen. Solche Beträge sollen künftig nicht mehr in die Spielerverträge geschrieben werden dürfen.
Als weiteren Punkt will man dubiose Spielerberater aus dem Transfersystem drängen. Das wäre auch absolut sinnvoll, denn sie sind genauso wie Spieler-Beteiligungsfirmen dafür verantwortlich, dass Spieler oft und schnell den Verein wechseln. Das ist auch deren Sicht auch absolut verständlich, denn nur durch Transfers können sie Geld verdienen. Der Spieler verkommt damit zu einer reinen Kapitalware und im Transfersystem steigen dadurch die Preise. Das will die EU ebenfalls verhindern und gleichzeitig für mehr Transparenz bei Vertragsabschlüssen sorgen.
Diese Vorschläge sind basierend auf einer Studie der Brüsseler Expertengruppe „Good Governance in Sports“. Ob sie allerdings helfen, die Transfers wieder auf ein normales Niveau zu drücken, glaube ich nicht. Ähnlich wie beim Financial Fairplay werden die Vereine wieder einen Weg finden, das „neue“ Transfersystem zu umgehen. Schließlich heißt es bei den Transfers ja auch immer noch, dass Angebot und Nachfrage den Markt bestimmen und wenn ein Verein so doof ist und 250 Millionen Euro für einen Christiano Ronaldo hinlegt, dann kann man ihm auch nicht helfen. Vor allem werden ihn bei diesen Summen ein paar Millionen mehr als Strafgebühr auch nicht mehr jucken. Spielerberater, die bisher schon ohne Genehmigung gearbeitet haben, werden sich durch die EU auch nicht bremsen lassen. Trotzdem bleibt es spannend, denn wenn die EU jemanden den Kampf ansagt, dann lässt sie sich ungern unterbuttern. Also von daher glaube ich schon, dass etwas passieren wird in den nächsten Monaten….
Ein Turnier wie die Europameisterschaft wird ja nicht nur deswegen ausgerichtet, weil man mal gegeneinander spielen will und so etwas wie einen Meister ermitteln will. Ob man es glaubt oder nicht, es da noch ganz andere Gründe und die sind natürlich wieder von finanzieller Natur. Zum einen verdienen natürlich die Nationalspieler ganz kräftig mit, denn sie bekommen Prämien für Einsätze, Tore und Titel und können so mal eben 100.000 Euro und mehr verdienen. Aber nicht nur innerhalb der Mannschaft wird Geld umgesetzt, auch im Verband selber. Der benötigt zum einen das Geld um die Prämien an die Nationalspieler zu zahlen und zum anderen um sich selbst in den nächsten Jahren wieder zu finanzieren.
Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir die Klubs am Gewinn aus der UEFA EURO 2012 beteiligen und so ihren Beitrag zum Wettbewerb belohnen können. Wir haben in diesem Sommer eine fantastische Europameisterschaftsendrunde erlebt und ich freue mich, dass nun auch die Klubs an der Veranstaltung beteiligt sind. (Michel Platini, UEFA-Präsident)
Das ist meistens sehr lukrativ für die Verbände und für vor allem den Ausrichter, denn viele Ausgaben werden von der öffentlichen Hand übernommen. Aber nicht nur die Landesverbände und die Nationalspieler freuen sich über dicke Geldeinzahlungen am Ende des Turniers, sondern auch viele Vereinsmannschaften. Die haben zwar direkt mit einem Turnier nichts zu tun, kassieren aber trotdzem kräftig mit, wenn sie Spieler für den Zeitraum einer Europameisterschaft abstellen müssen. Wie das genau funktioniert haben wir schon vor der EM2012 in einem Artikel beschrieben, aber ganz kurz und stark vereinfacht wollen wir das hier trotzdem noch einmal anreißen. Jeder Verein bekommt pro Tag für einen Spieler, den er für die Europameisterschaft abzustellen hat, 9.300 Euro. Das bedeutet also, je länger ein Spieler mit seiner Mannschaft im Turnier ist, desto mehr Geld bekommt sein Verein. Wie ihr gleich in der jetzt veröffentlichten Liste sehen werde, kommen da für die europäischen Spitzenvereine ganz schöne Summen zusammen…
Rang | Verein | Spieler | Prämie |
1. | FC Bayern München | 12 | 3.095.393 Euro |
2. | Real Madrid | 11 | 2.996.585 Euro |
3. | FC Barcelona | 8 | 2.210.202 Euro |
4. | Manchester City | 8 | 2.069.465 Euro |
5. | Juventus Turin | 7 | 2.023.012 Euro |
6. | Liverpool FC | 7 | 1.972.376 Euro |
Die Zahlungen haben ihre Grundlage in der neuen Grundsatzvereinbarung zwischen der UEFA und der Europäischen Klubvereinigung ECA. Durch diese neue Vereinbarung haben jetzt deutlich mehr Vereine etwas von den UEFA-Gewinnen durch die Europameisterschaft. Nicht nur die großen Nationen mit dem meisten Einfluß werden nun bedacht, sondern auch die kleinen Nationen und das sieht man an den Zahlen. 2008 haben nur 180 Vereine eine Gewinnbeteiligung bekommen, im Jahr 2012 sind es dank der neuen Vereinbarung schon 575 Vereine. Bei der UEFA nennt man die Gewinnausschüttung übrigens auch „Solidaritätsbeitrag“ und damit stellt sich jetzt natürlich für uns wieder die große Frage, ist es wirklich einer? Oder hat sich die ECA durchgesetzt und einfach nur das gleiche Recht für alle eingefordert? Und muss die UEFA nicht das Geld ausschütten, weil sie sonst wieder Probleme mit den Vereinen bekommen hätten? Stichworte dazu wären, Verletungen während des Turniers, ungünstige Abstellungstermine, etc.
Die Europäische Klubvereinigung freut sich darüber, dass die UEFA ihren Beitrag zum Erfolg der EURO 2012 anerkennt und auf angemessene Weise belohnt. Dies zeigt, wie gut die Beziehungen innerhalb der europäischen Fußballfamilie sind. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft unseres Sports. (Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der ECA)
Insgesamt hat die UEFA für die EURO 2012 um die 100 Millionen Euro ausgeschüttet. Davon wurden 40 Millionen Euro an die Klubs verteilt, die Spieler für die EM-Qualifikation abgestellt hatten und die restlichen 60 Millionen an die Vereine, die Spieler bei der Endrunde in Polen und der Ukraine mit dabei hatten. Für den FC Bayern München haben sich die Abstellung schon mal rentiert. Um die drei Millionen Euro sind jetzt in die Kassen geflossen und mit diesem Geld kann man schon mal den ein oder anderen Spieler an die Isar locken. Naja, oder zumindest den Berater des Spielers…
Das hätten sie beim Rheinland-Pfälzischen Verein Hassia Bingen wohl gerne so, aber die Gegner spielen da nicht so mit und wollen partout keine Ailton-Gebühr zahlen. Wieso auch, die Verpflichtung des Ex-Bundesligastars ist ja auch nicht ihre Idee gewesen und bringt den Klubs aus der Verbandsliga Südwest ja mal so gar nichts. Nun gut, das stimmt vielleicht nur in sportlicher Hinsicht, aber es könnte ja durchaus sein, dass der ein oder andere Zuschauer nur deswegen ins Stadion kommt, um den „Kugelblitz“ in Aktion zu sehen. Und genau das will sich Manager Stefan Seidel von Hassia Bingen jetzt auch von den Gegnern bezahlen lassen und zwar für Verbandsliga Verhältnisse ganz kräftig. Bis zu 1000 Euro will Seidel für ein Auswärtsspiel haben, ansonsten wird Hassia Bingen zwar kommen und spielen, aber eben ohne die spekatuläre Neuverpflichtung aus Brasilien.
Die ganze Liga profitiert von unserer Ailton-Verpflichtung. Da könnte mehr von den anderen Klubs zurückkommen. (Stefan Seidel, Manager von Hassia Bingen)
Die anderen Manager und Präsidenten in der Verbandsliga Südwest sind verständlicherweise sauer. Alleine die Aufforderung, dass sie den Transfer für Bingen mitbezahlen sollen, ist schon eine Frechheit. Das wäre ja genauso, wenn jetzt alle Bundesligavereine für den Martinez Transfer der Bayern mitzahlen müssten, obwohl sie davon nichts haben. Natürlich kann man wie Stefan Seidel argumentieren, dass bei Auswärtsspielen von Bingen mehr Zuschauer nur alleine durch Ailton in die Stadion kommen, aber das ist doch eine Milchmädchenrechnung. Was die Bingener da reitet, versteht noch niemand so richtig. Eines aber ist klar. Die Heimmanschaften freuen sich tierisch auf Hassia Bingen, denn ohne Ailton haben sie in diesem Jahr noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Wieso sollte also irgendein Verein, der sportliche Ziele hat, so doof sein, und Hassia Bingen Geld geben und damit den Verein zusätzlich noch stärken? Da behalte ich als Verein doch lieber die Punkte und freue mich, dass sich Bingens Manager tierisch ärgert. Denn er hat nur keine Auswärtspunkte und kein zusätzliches Geld. Irgendwie hat das mit dem diesem kreativen Geschäftsmodell nicht so richtig funktioniert…
So weit kommt es noch. Man stelle sich vor, der FC Barcelona bringt Messi mit nach München und verlangt von den Bayern, dass sie dafür bezahlen. Dabei schwächt sich Bingen nur selbst, wenn sie Ailton auswärts nicht spielen lassen. (Georg Humbert, Vorstand von Jahn Zeiskams)
Das große Sterben im DFB-Pokal
1. FC Nürnberg
Hertha BSC Berlin
TSG 1899 Hoffenheim
SV Werder Bremen
Eintracht Frankfurt
Greuther Fürth
Bitter, bitter….sechs Erst- bzw. Zweitligavereine sind in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen unterklassige Teams ausgeschieden! Und alle hatten sie fest damit gerechnet, dass sie da in einem ganz lockeren Spiel mal eben so die 2. Runde des DFB-Pokals erreichen. Aber das hat mal so überhaupt nicht geklappt…
Bei den Managern geht dafür jetzt die Angst um. Viele hatten die Einnahmen aus dem Pokal schon fest eingeplant und nun klafft ein verdammt großes Loch im Saisonbudget. Die Amateurvereine dagegen freuen sich, denn für sie ist das sensationelle Weiterkommen eine riesengroßes Geschäft. Schon alleine für die Teilnahme am Wettbewerb erhält jeder Verein 100.000 Euro und wenn sie dann noch eine Runde weiterkommen, gibt es garantiert noch einmal 250.000 Euro oben drauf. Vereine wie der FC St. Pauli vor ein paar Jahren haben sich mit einer guten DFB-Pokalsaison fast saniert. Wir haben mal eine Überssicht zusammengestellt, was sich pro Runde in diesem Jahr (vermutlich) verdienen lässt. Und das sind hier nur die Prämien aus dem TV-Top. Eigentlich müsste man jetzt noch Zuschläge, Sponsoreneinnahmen und Eintrittsgelder mit berechnen. Aber egal, auch so merkt ihr schon, dass der DFB-Pokal einfach ein große Geschäft ist.
Runde | Betrag |
1. Runde | 100.000 € |
2. Runde | 250.000 € |
Achtelfinale | 531.250 € |
Viertelfinale | 1.125.000 € |
Halbfinale | 1.750.000 € |
Finalist | 2.000.000 € |
Pokalsieger | 2.500.000 € |
Aber woran liegt es jetzt dass sich wie schon vor 25 Jahren eban mal so 1/3 aller Erstligavereine in der 1. Runde des DFB-Pokals verabschiedet haben. Haben die Amateurvereine qualitativ auf die Bundesliga aufgeholt? Ist der deutsche Fussball allgemein stärker geworden? Oder hat es doch andere, ganz banale Gründe? Wir haben mal hingeguckt und haben folgende Gründe für die zahlreichen ausgeschiedenen Vereine aus der Bundesliga gefunden:
1. Der Pokal hat eigene Gesetze
Ein ganz beliebter Satz, den man eigentlich bei jeder Fernsehübertragung des DFB-Pokals zu hören bekommt. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und genau deswegen kann jeder Amateurverein auch an diesem einen Tag im Jahr einen Bundesligaverein schlagen. Das ganze ist eigentlich nur eine billige aber anerkannte Ausrede der Verlierer, denn kein Fan der Welt würde es wagen, diesen Satz anzweifeln!
2. Der späte Saisonstart
Die Amateurvereine haben in diesem Jahr große Vorteile. Wieso? Ganz einfach, sie sind eingespielt, sie haben schon fünf oder sogar mehr Spieltage unter Wettbewerbsbedingungen hinter sich und sie können so schon perfekt als Mannschaft als Mannschaft auftreten. Die Bundesligavereine können das nicht, denn für sie war es ja das erste Pflichtspiel in dieser Saison und da ist es ja auch klar, dass man dann mit einem Verein, der drei oder vier Klassen tiefer spielt nicht unbedingt mithalten kann.
Preußen hatte einen Vorteil, weil sie schon fünf Spieltage hinter sich haben (Thomas Schaaf, Trainer des SV Werder Bremen, nach der 2:4 Pleite im DFB-Pokal gegen Preußen Münster)
Daran hat dann die Europameisterschaft Schuld, denn die hat die DFL und den DFB zu der diesjährigen Terminplanung gebracht und uns diese extrem lange Sommerpause gebracht. Aber jammern sonst die Bundesligisten nicht auch immer rum, dass die Pausen zu kurz sind, die Spieler nicht erholt sind und man überhaupt nicht richtig trainieren konnte, weil die Spieler noch alle mit den Europameisterschaften und Weltmeisterschaften abgeschlossen haben? Das bringt mich jetzt wirklich dazu zu sagen, dass man es so oder so nicht richtig machen kann, denn meckern wird immer jemand. Einmal ist die Pause zu kurz, dann wieder zu lang, dann haben andere Vorteile, dann ist sowieso alles Scheiße. Aber das sie bei einem Klassenunterschied von drei Ligen auch ohne dass sie eingespielt sind, gewinnen müssten, das sagt irgendwie keiner? Was ist denn mit der individuellen Stärke der Bundesligaspieler, von der immer alle reden?
3. Die Einstellung
Es war ziemlich heiß, das war ein Problem für uns. (Armin Veh, Trainer von Eintracht Frankfurt)
Doof…es war heiß! Und auch doof, dass nur den Spielern von Eintracht Frankfurt heiß war! Den Gegner aus Aue hat es irgendwie nicht gestört, der hat die Frankfurter gleich mal eiskalt mit einem 3:0 Sieg aus dem Pokal geworfen. Aber egal, die Hitze war ja Schuld an allem…
Uns war klar, dass es nur über den Willen geht, das hat die Mannschaft toll gemacht. (Pawel Dotschew , Trainer von Preußen Münster)
Münsters Trainer Pawel Dotschew dagegen weiß, wie man die Bundesligisten knacken kann. Mit Wille und mit der richtigen Einstellung. Er weiß sicher auch, dass die Unterschiede zwischen Profis und Amateure nicht mehr im physischen Bereich liegen sondern eher im taktischen Bereich. Das aber wiederum kann man mit der richtigen Motivation und der richtigen Einstellung ausgleichen und so dem großen Verein mächtig ärgern. In diesem Zuge ist auch interessant, dass kein Verein aus dem DFB-Pokal ausgeschieden ist, der in diesem Jahr im internationalen Geschäft mitspielt. Ob in diesen Vereinen einfach mehr Motivation und mehr Spannung vorhanden ist als in den anderen? Oder ist das nur Zufall? Ach nein, stimmt ja, die Hitze ist daran Schuld und nichts anderes…
4. Überheblichkeit wird bestraft
Diesen Punkt mit der Überheblichkeit nennen wir jetzt extra noch einmal, obwohl er eigentlich auch unter Punkt 3 – Einstellung gehört. Aber es ist einfach so, dass noch nie etwas gewonnen hat wenn man etwas auf die leichte Schulter nimmt und überheblich wird. Nur mit harter Arbeit kann man Spiele gewinnen, egal gegen wen und in diesem Sinne lassen wir die Worte von Hoffenheims Tobias Weis wirken, der vor dem Spiel gegen den Berliner AK schon mal ganz siegessicher war…
Klar, kommen wir weiter. Wir sind vom letzten Jahr in Windeck gewarnt und wissen, dass man niemanden auf die leichte Schulter nehmen darf. Wir werden von Anfang an Gas geben. (Tobias Weis, Mittelfeldspieler der TSG 1899 Hoffenheim, vor dem Spiel gegen den Berliner AK)
Nun ja…so klar war das dann am Ende ja doch nicht!
Ohne Sponsor keine Trikots…
Manchmal sind Zusammenhänge ganz einfach zu verstehen. Zum Beispiel könnte man ja behaupten, dass man ohne Geld auch keine neuen Klamotten kaufen kann. Wenn einem das als Verein passiert, dann … tja was dann? Kann man sich dann auch keine neuen Trikots kaufen? Muss man dann in den alten Trikots von der Vorsaison spielen? Oder lässt man das alte Zeug einfach weg und spielt (fast) nackt? Zumindest in England beim Playford FC ist das so. Dort heißt es ganz salopp: Kein Sponsor, kein Trikot…
We wanted to do something that would make us stand out to potential sponsors. We’re hoping the video might help. It was good fun to make, although slightly odd. (Richard Jones, Kapitän des Playford FC, in den BBC News)
Das ganze ist übrigens keine ganz spontane Aktion sondern ein virales Vide und damit wollen die Spieler des Playford FC endlich einen neuen Sponsor finden. Für diese Idee und überhaupt, dass sie den Mut hatten, sich so zu präsentieren, hätte sie schon einen neuen Geldgeber verdient oder?
Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ist die Verbindung zu YouTube blockiert worden.
Klicken Sie auf Video laden, um die Blockierung zu YouTube aufzuheben.
Durch das Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzbestimmungen von YouTube.
Mehr Informationen zum Datenschutz von YouTube finden Sie hier Google - Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen.
Quelle: Youtube (User: Playford FC)
Die neue Saison steht in den Startlöchern und die Vereinsmanager und Marketingverantwortlichen sollten jetzt langsam ihre Hausaufgaben erledigt haben. Damit meinen wir aber nicht die Transfers, denn die können ja noch bis zum Transfersschluss Ende August nachgeholt werden. Nein, jetzt sollte doch langsam das Budget stehen und die Sponsoren ihre Verträge unterschrieben haben. Wer da jetzt immer noch eine Baustelle offen hat, steckt entweder in langwierigen und schwierigen Verhandlungen oder ist noch auf der Suche nach Geldgebern. Und hier sind es vor allem die großen Geldgeber, die interessant und wichtig sind für die Vereine. Geldgeber, die zum Beispiel Trikotsponsoren werden wollen und so jede Saison viel Geld in den Verein stecken. Wir haben hier im Netz mal versucht, halbwegs vernünftige Zahlen zu recherchieren und daraus eine Rangliste zu erstellen. Welcher Verein bekommt für die Trikotbrust am meisten Geld. Und natürlich von wem bekommt er es. Lasst Euch überraschen und nicht gleich verwirren wenn der VfL Wolfsburg auf Rang 1 liegt, aber gleichzeitig niemand genau weiß, wieviel Geld die Niedersachsen von VW bekommen. Laut einer Information der Sportbild bekommen die Wolfsburger keinen festen Betrag für das Trikotsponsoring sondern je nach Bedarf viel Geld. Für Transfers, für das Stadion, für neue Mitarbeiter…ja eigentlich für alles. Das Budget ist also sozusagen unbeschränkt…
Rang | Verein | Sponsor | Betrag in Mio Euro |
1. | VfL Wolfsburg | VW | ??? |
2. | FC Bayern München | Telekom | 25 |
3. | Schalke 04 | Gazprom | 16 |
4. | Borussia Dortmund | Evonik | 10 |
5. | Hamburger SV | Emirates | 7,5 |
6. | VfB Stuttgart | Mercedes-Benz-Bank | 7 |
7. | Bayer 04 Leverkusen | Sunpower | 6 |
8. | Eintracht Frankfurt | Krombacher | 5,5 |
9. | Borussia Mönchengladbach | Postbank | 5 |
10. | TSG 1899 Hoffenheim | Suntech | 5 |
11. | FSV Mainz 05 | Entega | 5 |
12. | Hannover 96 | TUI | 4 |
13. | Fortuna Düsseldorf | o.telo | 3 |
14. | SC Freiburg | Ehrmann | 3 |
15. | Spvgg Greuther Fürth | Ergo | 2 |
16. | FC Augsburg | AL-KO | 1,5 |
17. | 1. FC Nürnberg | ||
18. | SV Werder Bremen |
In Nürnberg und in Bremen sucht man noch. Verzweifelt ist man dort aber nicht, denn beide Vereine sind sich sicher, dass sie noch rechtzeitig vor dem Saisonstart einen neuen Trikotsponsor finden werden. Man steht schon in aussichtsreichen Verhandlungen, will aber noch nichts weiteres dazu bekannt geben. Lassen wir uns überraschen, vielleicht wird die Liste ja noch einmal komplett durcheinandergewürfelt…
Halbfinale der EM 2012 und für unsere Jungs war hier gegen Italien leider Endstation angesagt. So bitter und traurig das für die Spieler und für die Fans auch ist, so sehr freuen sich trotzdem die Bankberater und vielleicht auch die ein oder andere Spielerfrau daheim, denn es gab als Abschiedsgeschenk noch ein kleines finanzielles Trostpflaster. Satte 100.000 Euro hat der DFB an jeden Spieler und Trainer für das Erreichen des Halbfinales gezahlt. So lässt sich das Aus dann doch ganz gut verschmerzen und ein guter Urlaub zur Erholung ist mit den paar Euros dann sicher auch noch drin. Allerdings muss man auch noch festhalten, dass unsere Nationalspieler doch noch einen ganz schönen Batzen Geld verschenkt haben. Sie hätten nur ins Finale einziehen müssen, schon wären 150.000 Euro auf ihr Konto geflossen und wenn sie sogar noch Europameister geworden wären, dann wären sogar 300.000 für jeden drin gewesen. Nicht schlecht, aber für Fussballer, die Millionen verdienen doch nur Peanuts.
Prämien je Spieler:
Prämien je Spieler | Prämien gesamt | |
Vorrunde | 0 € | 0 € |
Viertelfinale | 50.000 € | 1,15 Mio. € |
Halbfinale | 100.000 € | 2,23 Mio. € |
Finale | 150.000 € | 3,45 Mio. € |
Europameister 2012 | 300.000 € | 6,9 Mio. € |
Insegsamt greift der DFB schon ganz schön in die Taschen. So um den Dreh zahlt er 2,23 Millionen Euro an Prämien aus und trotzdem hat mal laut Oliver Bierhoff bei der EM2012 einen dicken Gewinn gemacht. Alles nicht schlecht und verdient haben es sich die Spieler sicher auch, aber uns Fans wäre trotzdem der EM-Titel lieber gewesen. Den Spielern sich er auch. Aber es sollte halt nicht sein. Vielleicht das nächste mal, vielleicht dann mit noch mehr Prämien! Obwohl, das wird auch nichts bringen, denn solange der Fussballgott und das Glück nicht auf der unserer Seite ist, kann man Geld zahlen was man will. Es lässt sich halt einfach kein EM-Titel erzwingen…
Wie jedes Jahr hat das amerikanische Magazin Forbes eine Liste mit den wertvollsten Vereinen der Welt erstellt und uns damit wieder mal eine Liste von epischen Ausmaßes bescheert. Wir haben die Liste jetzt mal erweitert und die Jahre zuvor auch auch herausgesucht und haben jetzt eine Übersicht, in der man eine Entwicklung herauslesen kann. Wer hat seinen Wert steigern können, wer hat verloren und wer ist gleich geblieben. Wie immer eigentlich ist Manchester United auf Platz 1 der Rangliste, was zum einen daran liegt, dass der Verein verdammt viele Fans hat und zum anderen einen reichen Investor, der zwar mehr Geld aus dem Verein herausholt als er reinsteckt aber gleichzeitig auch eine Einnahmen und Gewinnoptimierung betreibt, wie man es nur selten im Fussballgeschäft sieht. Beachtlich ist auch, wie sich Real Madrid Jahr für Jahr weiterentwickelt. Aus deutscher Sicht ist natürlich der FC Bayern München erfreulich, denn auch dort geht es langsam aber sicher, Stück für Stück voran. Platz 4 in der weltweiten Betrachtung der wertvollsten Fussballvereine ist damit gesichert und man wird auch bald Arsenal London auf Platz in Angriff nehmen. Dortmund macht genauso wie Schalke ebenfalls einen Srpung nach oben in der Rangliste. Sportlicher Erfolg, solides Wirtschaften und eine große Attraktivität bei den Fans und bei den Sponsoren ermöglichen es, dass man auch im Konzert der großen mitspielt. Man muss ganz nüchtern festhalten, dass in der deutschen Bundesliga weniger mit Schulden gearbeitet wird als anderswo und von daher erwarten in der Zukunft den Absturz des ein oder anderen Vereins aus dem Ausland. Vereine aus der deutschen Bundesliga werden so natürlich attraktiver, denn Sponsoren und Investoren müssen hier nicht dauernd den finanziellen Absturz fürchten und können so gezielt und langfristig in die Vereine investieren.
Platz | Verein | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2005 |
1. | Manchester United | 2.235 | 1.864 | 1.835 | 1.870 | 1.375 |
2. | Real Madrid | 1.877 | 1.451 | 1.323 | 1.353 | 1.012 |
3. | FC Barcelona | 1.307 | 975 | 1.000 | 960 | 440 |
4. | Arsenal London | 1.292 | 1.192 | 1.181 | 1.200 | 841 |
5. | FC Bayern München | 1.235 | 1.048 | 990 | 1.110 | 769 |
6. | AC Mailand | 989 | 838 | 800 | 990 | 921 |
7. | Chelsea FC | 761 | 658 | 646 | 800 | 508 |
8. | FC Liverpool | 691 | 552 | 822 | 1.010 | 370 |
9. | Juventus Turin | 591 | 628 | 656 | 600 | 687 |
10. | FC Schalke 04 | 587 | 377 | 384 | 510 | 324 |
11. | Tottenham Hotspurs | 564 | 412 | 372 | 445 | 214 |
12. | Inter Mailand | 490 | 441 | 413 | 370 | 504 |
13. | Manchester City | 443 | 291 | 285 | 310 | 222 |
14. | Borussia Dortmund | 394 | 260 | 261 | 325 | 141 |
15. | Olympique Lyon | 385 | 360 | 333 | 423 | 208 |
16. | Hamburger SV | 355 | 340 | 329 | 330 | |
17. | AS Rom | 354 | 381 | 263 | ||
18. | Olympique Marseille | 349 | 280 | 262 | 240 | |
19. | FC Valencia | 288 | ||||
20. | SSC Neapel | 283 |
Alles Summen in Millionen Dollar!
Eines wird in unserer kleinen Zahlenübersicht schnell deutlich. Sportlicher Erfolg bedeutet gleich auch finanziellen Erfolg. So hat zum Beispiel Borussia Dortmund einen großen Sprung gemacht, was natürlich hauptsächlich der neuen Ära Klopp und en Meistertiteln geschuldet ist. Aber auch der Scheich-Klub Manchester City hat einen großen Sprung gemacht, zum einen hat man sportlich Erfolg und zum anderen gibt es da ja jemanden, der Geld in den Verein pumpt.
Die Zahlenerhebung ist schwierig und oftmals werden Zahlen auch nur geschätzt. Auch der Umrechnungskurs von dem jeweiligen Land in Dollar spielt eine Rolle, auch wenn nur eine Untergeordnete. Viele Zahlen sind auch nur geschätzt, denn nicht jeder Verein will alles von sich preisgeben. Ob daher wirklich alle Zahlen der Realität entsprechen, weiß niemand so genau. Aber das Magazin Forbes ist da schon immer sehr nah dran und von daher glauben wir das jetzt einfach mal. Wundert Euch auch nicht über die Lücken in unserer Übersicht. Alle Zahlen konnten wir einfach nicht mehr recherchieren und wir haben auch nicht jedes Jahr eine Betrachtung der wertvollsten Vereine der Welt gemacht. Trotzdem sieht man bei den wichtigsten Vereinen, wie sich die Umsätze entwickelt haben.
Wie kommen die Zahlen und damit die Reihenfolge zustande?
Das ist nicht ganz so einfach zu durchschauen und auch höchst umstritten. In die Berechnung fließen Werte wie Umsatz, operativer Gewinn genauso mit ein wie die Schulden. Ebenfalls werden geschätzte Größen wie der Markenwert eines Vereins und Spielerwerte mit eingerechnet. Und daraus wird dann der Wert des Vereins ermittelt. Natürlich ist das höchst umstritten, denn viele Vereine existieren nur auf Pump und könnten sich ohne ihre reichen Gönner nie und nimmer im Spitzenfussball behaupten. Trotz aller Schulden kann ein Verein wie Manchester United ganz locker der wertvollste Verein der Welt sein, denn mit mehreren Millionen Fans weltweit steigt die Attraktivität des Vereins und damit auch wieder der Wert der Marke. Und die fließt ja in die Berechnung wieder voll mit ein…
Quelle: Forbes Magazin
Wer kriegt die meiste Kohle?
Geld, Money, Zaster, Moneten, Kohle! Na wer kriegt wohl am meisten von unseren Fussballstars? Ist es Weltfussballer Lionell Messi? Oder doch der Schönling Christiano Ronaldo? Oder verdient einer aus dem neureichen Russland vielleicht ungeheuerlich viel? Wir wissen es nicht, aber das französische Fussballmagazin „Football France“ weiß es. Woher auch immer sie die Informationen haben, ich finde sie jedes Jahr sehr interessant und von daher habe ich mir auch die von Football France veröffentlichte Zahlen mal angeschaut und in eine Rangliste gebracht. Überraschungen sind nicht wirklich dabei. Auffällig ist nur – und das wundert eigentlich niemanden – dass nur Offensivspieler unter den absoluten Topverdienern sind. Nun gut, schauen wir uns mal, wer im Jahr 2011 am meisten Geld verdient hat.
Verdienstrangliste 2011 (in Mio Euro)
Rang | Spieler | Verein | Verdienst |
1. | Lionell Messi | FC Barcelona | 33 |
2. | David Beckham | L.A. Galaxy | 31,5 |
3. | Cristiano Ronaldo | Real Madrid | 29,2 |
4. | Samuel Eto’o | Machatschkala | 23,3 |
5. | Wayne Rooney | Manchester United | 20,6 |
6. | Sergio Agüero | Manchester City | 18,8 |
7. | Kolo Touré | Manchester City | 17,7 |
8. | Fernando Torres | Chelsea London | 16,7 |
9. | Kaká | Real Madrid | 15,5 |
10. | Philipp Lahm | FC Bayern München | 14,3 |
11. | Zlatan Ibrahimovic | Inter Mailand | 14 |
12. | Bastian Schweinsteiger | FC Bayern München | 13,9 |
Das ist schon mächtig viel Kohle, was die Fussballherren hier verdienen. Es gibt aber keinen Verein, der einem Spieler eben mal 20 Millionen zahlt und daher müssen wir kurz darüber reden, wo das Geld denn dann herkommt. Das ist eigentlich ganz einfach. Es gibt ein Grundgehalt A, Prämien B und zusätzlich noch als Baustein C die Werbeverträge. Oft gibt es in den Werbeverträgen auch noch gewisse Erfolgsabhängige Klauseln, was den Spielern dann noch mehr Einnahmen beschert, wernn sie erfolgreich sind. Gut, nehmen wir uns als Beispiel mal den Topverdiener überhaupt, Lionell Messi.
Zusammensetzung der Einnahmen von Lionell Messi im Jahr 2011
A = 10,5 Millionen Euro
B = 1,5 Millionen Euro
C = 21 Millionen Euro
Insgesamt verdient der Messi dann seine 33 Millionen Euro und ihr seht, nicht das, was er im Verein leistet, schlägt sich finanziell auf seinem Bankkonto nieder, sondern seine Werbeverträge. Ok, zugegeben, auch die 10,5 Millionen Euro sind schon nicht übel, aber halt nicht sein Hauptverdienst. Der Verdienstkrösus ist immer auch einer der erfolgeichsten Spieler, denn durch die Prämien und durch die oftmals erfolgsabhängigen Werbeverträge ergibt sich die einfache Formel: Erfolg = Geld
Und da ist es ganz klar, dass Lionell Messi ganz oben steht in der Verdienstrangliste oder?
Quelle: France Football
Spanien, das Land des Sangrias, der Sonne und des schönen Lebens! Das,meine Damen und Herren, war einmal. Inzwischen ist Spanien das Land der Schulden und der Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaft liegt danieder, viele Immobilien stehen seit der spanischen Immobilienkrise leer und die Arbeitslosigkeit liegt bei 23,9 %. Keine schönen Nachrichten kommen da aus dem Königreich Spanien…
So was betrifft natürlich auch den Fussball. Die spanischen Fussballvereine sind – um es mal hart auszudrücken – alle pleite und natürlich haben sie da selber keine Schuld daran. Die Krise, die Krise, die Krise, was anderes kann ja nicht der Auslöser für die Finanzprobleme der spanischen Vereine sein, aber dass sie die Schulden schon seit vielen Jahren aufbauen und schon vor der großen Finanzkrise hoffnungslos überschuldet warten, interessiert niemanden. Uns hat das schon im Jahr 2009 interessiert und wir haben damals das Schuldnerparadis Spanien untersucht und sind dabei eigentlich zu keinem anderen Ergebnis gekommen wie heute. Die spanischen Vereine sind bis auf wenige Ausnahmen alle eigentlich pleite. Gekommen ist das alles, weil man einfach dauerhaft mehr Geld ausgegeben hat als man eingenommen hat und das auch heute noch so ist. Dabei haben die meisten Vereine so viele Schulden, dass sie kurz vor der Pfändung stehen. Gehälter können sie großteils sowieso nicht mehr zahlen…
Das aber schreckt die Vereine trotzdem nicht ab, weiter Superstars in die Primera División zu holen. Die kommen auch gerne, denn die Stars bekommen ihr Geld. Die normalen Fussballer dagegen schauen in die Röhre und drohen des öfteren mit Streik, wenn sich nicht bald was ändert. Und ändern wird sich etwas, aber nicht dank der Vereine, sondern dank des spanischen Staates. Der nämlich würde eigentlich noch verdammt viel Geld von den Klubs bekommen, kann es sich aber nicht holen, da die Klubs blank sind. Und so kam Sportminister Miguel Cardenal auf die Idee eines Kuhhandels.
Die Idee ist, die Schulden komplett zu tilgen und Wege zu finden, dass so hohe Verbindlichkeiten nicht mehr wieder entstehen. (Miguel Cardenal, spanischer Sportminister in der spanischen Zeitung Marca)
Cardenal möchte Geld sehen, einen gewissen kleinen Betrag X und dafür erlässt er den Vereinen einen großen Betrag X. So will der Staat sicherstellen, dass zumindest überhaupt noch Geld in die Kasse kommt und gleichzeitig will man die spanische Liga auf gesündere Füsse stellen. Wieviel er aber von den 752 Millionen Euro an Steuer- und Sozialversicherungsschulden bekommen wird, die die spanischen Vereine dem Staat schulden, bleibt fraglich. Und was ist mit dem Rest, den die Klubs nicht zahlen können oder wollen? Tja, der ist dann geschenkt! Eine kleine Subvention des Staates für die ach so klammen spanischen Fussballvereine. Ob die allerdings erlaubt ist? Ich glaube nicht, denn A) sollte sich der Staat nicht in die sportlichen Angelegenheiten einmischen und B) sind Subventionen so direkt eigentlich nicht erlaubt. Vor allem nicht von einem Staat, der selber Pleite ist und eigentlich auf keinen Cent verzichten kann und laut der EU auch nicht darf Aber Regierung in Spanien ist trotzdem froh über jeden Cent, der irgendwie in die Staatskassen kommt. Egal wie und selbst wenn man dafür auf die Möglichkeit, irgendwann in der Zukunft an viel mehr Geld zu kommen, verzichten muss. Für uns ist das natürlich doof, denn am Ende wird es nämlich so laufen: Der spanische Staat wird Pleite sein und die Vereine werden weiterhin viel Geld für überteuerte Superstars ausgeben. Das restliche Europa wird den spanischen Staat finanziell stützen müssen, damit nicht das gleiche wie in Griechenland passiert. Was also nichts anderes bedeutet, als dass der dumme europäische Steuerzahler am Ende die Rechnung bezahlen. Das aber ist dann nur deswegen passiert, damit die Vereine ja nicht sparen müssen und sie weiterhin die Ronaldso und Messis einkaufen können…
Wenn das wirklich so kommen sollte, hätte ich dafür null Komma null Verständnis. (Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund)
Diesen Schuldenerlass können die Vereine in Spanien allderdings wirklich gut gebrauchen, denn alleine die Klubs der Primera División sind mit ca. 1,3 Milliarden Euro verschuldet. Alleine Real Madrid drücken aktuell 650 Millionen Euro Schulden und solange man weiterhin auf so großen Fuß lebt wie bisher, kann man nur hoffen, dass man gelegentlich mal wertloses Land teuer als Bauland verkaufen kann oder dass der Staat einem die Schulden erlässt. Egal wie, an Spielern wie Christiano Ronaldo werden die Madrider sicher nicht sparen, denn so ein Superstar rentiert sich schnell wieder, auch wenn er 13,5 Millionen Euro im Jahr bekommt
Die Fußball- und anderen Sportvereine in 15 deutschen Bundesländern blicken voller Neid nach Schleswig-Holstein. Dort haben sich dank einer Gesetzesänderung neue Wege zur Finanzierung des Sports aufgetan. Die „Goldader“ liegt beim Glücksspiel, das in Deutschlands nördlichstem Bundesland weitgehend liberalisiert wurde. Neben Zocken im Internet ist jetzt auch Werbung für Unternehmen aus der Branche erlaubt. Und die stürzen sich eifrig auf die Sportvereine und deren werbewirksame Trikots.
Kurz nach Bekanntwerden der Gesetzesänderung in Schleswig-Holstein konnte der VfB Lübek erste Erfolge verzeichnen, der Poker-Anbieter PokerStars.de bewarb sich als Hauptsponsor um einen Drei-Jahres-Deal. Das Management des Vereins fackelte nicht lange und sagte zu. Für den Preis, das Stadion in „PokerStars.de – Stadion an der Lohmühle“ umzubenennen, hat der Verein nun jedes Jahr ungefähr 120.000 Euro mehr auf dem Konto.
Mit den Anbietern von Glücksspielen ist die Liste der potentiellen Geldgeber für den Sport noch lange nicht zu Ende. Auch Info-Portale, wie z. B. dieser, die sich mit dem Glücksspielneuigkeiten beschäftigen, könnten sich in die Schlange um die Sponsorenschaft für den einen oder anderen Verein einreihen. Rosige Aussichten für den Sport in Schleswig-Holstein.
Auch Sportvereine in anderen deutschen Bundesländern werben seit einiger Zeit mit dem Logo von Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche. Dass das allerdings noch nicht legal ist, schert einige Vereine offenbar nicht. Nach dem Motto „die anderen machen es doch auch“, hofft z. B. der FC Bayern München, dass der Sponsor-Vertrag mit Bwin durchgeht. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der in den übrigen 15 Bundesländern gilt, bleibt es nämlich bei einem weitgehenden Werbeverbot für Glücksspiele – damit scheidet auch ein Trikot- oder Stadion-Sponsoring aus. Doch noch ist für den Sport im Rest Deutschlands nicht Hopfen und Malz verloren, die Genehmigung des neuen Vertrages durch die EU-Kommission steht noch aus. Wird diese nicht erteilt, muss neu überlegt werden, wie es mit dem Glücksspiel in Deutschland und damit letztlich auch mit dem Sport-Sponsoring weiter geht.
Ja so ist das! Jeder redet übers Geld, über die TV-Rechte an der Bundesliga oder an der Champions League, aber was alle vergessen haben, ist anscheinend die Europa League. Die Free-TV-Rechte am kleinen Bruder der Champions League sind in Deutschland anscheinend so unattraktiv, dass sie einfach kein Fernsehsender kaufen möchte. Ich habe mir jetzt aber mal Gedanken dazu gemacht, was das denn eigentlich zu bedeuten hat, wenn die UEFA Europa League am Ende die Rechte für die Europa League nicht verkaufen könnte.
1. Keine Liveübertragung im Free-TV
Das größte Problem für uns Fans ist es ja wohl, wenn es keine Liveübertragung der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen gäbe. Da bleibt uns dann nur das Pay-TV oder der Besuch einer Kneipe, wo Pay-TV gezeigt wird. Das aber wiederum ist nicht jedermanns Sache und damit bleibt für die Fans der Europa-League ein fader Beigeschmack zurück.
2. Weniger Geld für die deutschen Teilnehmer der Europa-League
Aber nicht nur die Fans haben ein großes Problem mit den nicht verkauften TV-Rechten. Auch die Vereine brauchen unbedingt diesen Verkauf, denn sie erhalten bei ihrer Europa-League Teilnahme nur so viel Geld wie vorher national eingenommen wurde. Bedeutet: Kein Rechteverkauf, keine Kohle! In der letzten Saison hat die UEFA ungefähr 17 Millionen Euro Prämien aus dem sogennanten nationalen Marktpool an die deutschen Vereine ausgeschüttet und hat damit den größten Teil der Europa-League Einnahmen der Vereine ausgemacht. Der nationale Marktpool wird aus den Erlösen des TV-Rechteverkaufs und von nationaler Sponsoren gespeist. Dieses Geld wird dann aber auch nur an die nationalen Teilnehmer wieder ausgeschüttet und so ist es ganz klar, dass keine TV-Einnahmen viel weniger Geld bedeuten. Damit würde sich die Teilnahme an der Europa-League noch weniger rechnen als jetzt schon und der von Franz Beckenbauer vor vielen Jahren liebevoll ausgedachte Begriff „Cup der Verlierer“ wird dem Ganzen seinen Stempel noch mehr aufdrücken.
In der letzten Saison sah die Verteilung der UEFA-Prämien so aus:
Bayer 04 Leverkusen 7,42 Millionen Euro (davon 5,29 Millionen Euro Marktpool)
VfB Stuttgart 5,59 (davon 3,369 Millionen Euro Marktpool)
Borussia Dortmund 4,49 (davon 3,00 Millionen Euro Marktpool)
Auf eines könnt Ihr Euch aber schon mal gefasst machen. Das große Jammern wird bald beginnen, denn die wenigsten haben die derzeitige Lage des Marktpools so gut und nüchtern im Blick wie Hannovers Präsident Martin Kind. Er geht schon mal ganz einfach davon aus, dass es weniger Geld geben wird…
Wenn es so kommt, müssen wir davon ausgehen, dass es deutlich weniger gibt. (Martin Kind, Präsident des derzeitigen Europa-League Teilnehmers Hannover 96)
3. Interesse an der Europa-League sinkt bei Fans und Vereinen
Eine Folge von Punkt 1 und Punkt 2 ist ganz klar, dass das Interesse an der Europa-League stark sinken wird. Bisher war es so, dass viele Fans abends nach Hause kamen, die Glotze eingemacht haben und sich ein Fussballspiel angeschaut haben. Genau das machte für viele einen schönen Feierabend aus. Gemütlich auf dem Sofa rumhängen, ein Bier trinken und dabei einem deutschen Verein die Daumen drücken. Wird es keine freie TV-Übertragung geben, fallen genau diese Feierabendfans weg und damit sinkt auch das allgemeine Interesse in Deutschland an der Europa League. Gut man könnte sich jetzt einfach auch den ganzen Artikel hier sparen und einfach nur folgende Gleichung aufstellen: Kein Fussball im TV = Weniger Interesse der Fans am Fussball = Weniger Aufmerksamkeit in den Medien ===> Weniger Sponsorengelder ===> Weniger Attraktivität für die Vereine mitzuspielen. Gut zusammengefaßt oder?
Sollte es jetzt wirklich soweit kommen und niemand die Free-TV Rechte für Deutschland erwerben, dann wird der Bezahlsender Sky die einzige Möglichkeit sein, die Spiele live zu sehen. Das ZDF kann sich die Spiele wegen des Kaufs der Champions League Rechte nicht mehr leisten, ARD und RTL wollen nicht bzw. sehen keinen Sinn im Erwerb der Rechte. Bleiben nur noch einige nicht ganz so gut gestellte kleine Spartensender überig oder die ProSiebenSat.1 Media AG. Dort hat man derzeit noch die Rechte inne, aber man ist nicht so richtig glücklich damit. Das zeigt auch, dass man die Livespiele von Sat.1 weg auf den kleinen Nebensender Kabel eins verschoben hat. Ob also ProSiebenSat.1 Media AG sich noch einmal die Rechte sicher wird, steht in den Sternen, vor allem wenn man noch bedenkt, dass es auch mal passieren kann, dass A) nicht viele Bundesligavereine teilnehmen dürfen und B) man trotzdem eine vertraglich festgeschriebene Sendeverpflichtung hat. Der Quote und damit den Werbeeinnahmen wird das natürlich nicht gut tun…
Für Sky wäre das aber trotzdem sehr erfreulich, denn sie hätten dann für die Europa-League so etwas wie ein Monopol und wenn mann dann schon nicht mehr die Champions League zeigen darf, dann hat man hier zumindest noch ein Alleinstellungsmerkmal. Ob die Fans allerdings dabei mitziehen und viel Geld für ein Sky-Abo ausgeben, nur um die Spiele der Europa-League zu sehen, bezweifle ich hier mal ganz lautstark.
Jean-Marc Bosman war Verantwortlich für einen Umbruch im Profifussball weltweit. Christian Constantin, der Präsident des Schweizer Erstligisten FC Sion, könnte jetzt ebenfalls eine tragende Rolle in der Fussballgeschichte zu Teil werden und das nur, weil er sich nicht dem Schweizer Fussballverband und der UEFA beugen möchte. Verlieren kann er dabei nicht viel, denn für ihn bzw. für seinen Verein kann es nicht wirklich viel schlimmer kommen, als es jetzt schon ist. Gewinnen kann er dagegen viel, nämlich viel Geld als Schadensersatz und die große Freiheit im Sportgeschäft. Für die UEFA dagegen geht es nur um Schadensbegrenzung, denn gewinnen können sie bei diesem Fall eigentlich nichts.
Ich bin sicher, dass wir am Ende recht bekommen. (Christian Constantin, Präsident des FC Sion)
Aber müssen sie überhaupt Recht bekommen? Oder ist es vielleicht für den Fußball sogar besser, wenn die UEFA verliert und es damit zu einem reinigenden Gewitter im Profifußball kommt? Diese Frage stelle ich hier zwar in den Raum, aber wir werden sie nicht beantworten, denn ich bin der Meinung, man kann sie einfach nicht beantworten. Vielleicht kann sie jeder für sich beantworten, nachdem wir uns die ganze Geschichte einmal angeschaut haben. Begonnen hat alles im Frühjahr 2008, also vor mehr als 3 Jahren. Damals verpflichtete der Schweizer Fußballverein FC Sion den ägyptischen Nationaltorwart Essam El-Hadary und das obwohl dieser einen gültigen Vertrag mit dem Verein Al-Ahly hatte. Für die „Anstiftung zum Vertragsbruch“ bekam der FC Sion im Juni 2009 von der FIFA eine Transfersperre über ein Jahr aufgebrummt und gleichzeitig keine Spielerlaubnis für El-Hadary. Diese aber holt sich Präsident Christian Constantin höchstpersönlich vor einem Zivilgericht und genau damit beginnt die die Geschichte erst richtig. Die UEFA und auch die FIFA fühlen sich seitdem hintergangen, denn bisher gab es so etwas wie ein Gentleman Agreemant im Profifußball, die besagt, dass Streitigkeiten immer vor einem Sportgericht ausgetragen werden und man die Entscheidungen des Sportgerichts CAS auch akzeptiert. Der FC Sion allerdings geht mit seinem Fall vor ein normales Zivilgericht und das entscheidet prompt entgegen der vorherigen Entscheidung des Sportgerichts für den FC Sion und erteilt damit eine Spielgenehmigung für Essam Al-Ahly.
Kurz darauf wurde allerdings schon eine Runde in diesem Machtkampf zwischen der UEFA und dem FC Sion in Person Christian Constantin eröffnet, denn trotz des Transferverbots holte der FC Sion sechs neue Spieler und so ganz nebenbei erwähnt, man gab den Anstoss des ganzen Streits, Essam Al-Ahly, wieder ab, da er einfach nicht den Ansprüchen des FC Sion genügte. Die neuen sechs Spieler allerdings bekamen vom Schweizer Verband keine Spielgenehmigung, was dem FC Sion wiederum relativ egal war, denn Präsident Christian Constantin war der Auffassung, dass die Transfersperre nur den Verein selber betreffe. Die Profis allerdings laufen, wie heute so oft üblich, zwar unter dem Vereinsnamen auf, sind aber Angestellte der Aktiengesellschaft „Olympique des Alpes“. Die wiederrum, so Christian Constantin, sei dafür verantwortlich, wenn der Verein eine Transfersperre erhalten habe und von daher sei die Sperre auch bereits abgelaufen. Ein Zivilgericht, was Christian Constantin anrief, entscheidet auch dieses mal für ihn und vergibt an den FC Sion eine „superprovisorische Genehmigung“. Um das Chaos dann perfekt zu machen, beschließen alle Gegner des FC Sion, egal ob im Pokal, im Europacup oder in der Schweizer Liga, dass sie nur noch unter Protest gegen den FC Sion antreten.
Die UEFA allerdings ging gleich noch einen Schritt weiter und schloss den FC Sion, trotz sportlich erfolgreicher Qualifikation zur Gruppenphase der Europa League, aufgrund des „Einsatzes nicht Spielberechtigter Profis“ von der Europa League aus. Damit wurde so ganz nebenbei auch noch eine Schlammschlacht ausgelöst zwischen Christian Constantin, dem CAS, der UEFA und neuerdings auch der FIFA. Natürlich alles ausgetragen über die Presse, aber das lassen wir jetzt mal, das kann sich jeder selber recherchieren. Nur so viel, die Situation ist festgefahren, Verhandlungen finden nicht mehr direkt statt, nur noch über Anwälte und Gerichte. Nachgeben will jedoch keiner und das hat Folgen. Ein weiteres Zivilgericht, nun in einer Berufungsverhandlung angerufen vom Schweizer Verband, kassiert die „superprovisorische Genehmigung“ wieder ein und sperrte damit rückwirkend die sechs neuen Spieler. Die allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt schon etliche Spiele für den FC Sion bestritten und damit für noch mehr Chaos gesorgt, denn etliche unter Protest angetretene Gegner des FC Sion wollen sich jetzt vor Gericht einen Sieg erstreiten und sie könnten damit auch Erfolg haben. Absehbar ist damit natürlich auch, dass die Schweizer Meisterschaft nicht sportlich entschieden werden wird sondern vor Gericht. Wer also in dieser Saison Meister wird, wird sich vermutlich nicht schon zum Saisonende herausstellen, sondern erst, wenn alle Gerichtsverhandlungen abgeschlossen sind. Das allerdings kann dauern, denn es gibt da ja noch mehr zu verhandeln als nur diese paar Spiele…
Zum Beispiel muss auch noch entschieden werden, wie man wie es denn jetzt in der Gruppenphase der Europa League weitergeht. Der FC Sion will seinen vor Gericht verlorenen Platz wieder zurück und diesen Notfalls vor einem Zivilgericht auch einklagen. Da allerdings will die UEFA nicht mitspielen, denn das würde ja bedeuten, dass alle bisher gespielten Spiele, also die komplette Gruppenphase gelinde gesagt, fürn Arsch gewesen wäre. Um aber nicht ganz blank dazustehen, arbeitet man bei der UEFA schon einem provisorischen Spielplan. Wie dieser dann aussehen wird, weiß man nicht genau. Spekulationen und Gerüchten zufolge will man den FC Sion als zusätzliches Team nachträglich noch die Gruppenphase integrieren oder einfach nur Spiele wiederholen lassen.Und nebenbei wurde UEFA-Präsident Michel Platini vom FC Sion auch noch strafrechtlich verklagt und muss ich jetzt auch noch vor Gericht verantworten. Und auch noch so nebenbei will der FC Sion jetzt 10 Millionen Euro Schadensersatz und zwar nicht vom Schweizer Verband, sondern vom französischen. Der hat sich nämlich genauso wie der schweizerische den Anordnungen der Gerichte widersetzt und das lässt sich Christian Constantin nicht bieten. Um das Chaos jetzt so kurz vor Weihnachten noch perfekter zu machen es es sowieso schon ist, hat sich die FIFA direkt eingeschaltet und dem Schweizer Verband den sofortigen Ausschluss aus der FIFA angedroht, wenn bis zum 14. Januar 2012 der Fall nicht geklärt ist. Klärung bedeutet übrigens in diesem Fall, dass der FC Sion alle Spiele, in dem die nicht spielberechtigten Spieler zum Einsatz gekommen sind, als verloren gewertet werden müssen. Sollte diese Frist nicht eingehalten werden oder der SFV nicht zu 100% kooperieren, dann würde der Schweizer Verband mit sofortiger Wirkung suspendiert, was wiederrum den sofortigen Verlust aller internationaler Startplätze zur Folge hätte. Anders gesagt, der FC Bayern München würde im Achtelfinale der Champions League vielleicht dann doch nicht auf den FC Basel treffen…
Wird diese Frist nicht eingehalten, wird der SFV automatisch suspendiert. (FIFA Mitteilung, Dezember 2012)
Für die UEFA und für die FIFA ist mit diesem Streitigkeiten ein ganz großes Problem entstanden, denn auf einen Schlag entscheiden nicht mehr Instanzen wieder Internationale Sportgerichtshofes (CAS), sondern Zivilgerichte. Der Fußballsport allerdings basiert auf dem Prinzip der „Unantastbarkeit der Sportgerichtsbarkeit“, die ihre eigenen Regeln und Prinzipien hat. Oftmals stehen die Entscheidungen des CAS deswegen in der Kritik. Verliert die FIFA allerdings jetzt die Macht über die Sportgerichtsbarkeit bzw. werden dessen Entscheidungen nicht mehr anerkannt, dann werden in der Zukunft normale, zivile Gerichte über Transfers, rote Karten, Spiele und auch über ganze Meisterschaften entscheiden. Das kann oftmals böse enden, denn die zivile Gerichte funktionieren nach den Gesetzen des normalen Lebens während die Sportgerichte sich auf ihre eigenen Regeln berufen. Davor haben aber alles Sportverbände Angst, denn damit verlieren sie an Macht und Einfluss und können nicht mehr willkürlich ihre Entscheidungen treffen. Außerdem haben sie Angst, dass das Chaos in Zukunft noch größer wird, denn jeder könnte jeden verklagen und damit z.B. die Meisterschaft 2018/2019 erst nach vielen Gerichtsverhandlungen endgültig erst im Jahr 2030 entscheiden. Sportlich würde damit vieles in den Hintergrund treten…
Übrigens, Christian Constantin hat sein Ziel auch schon formuliert. Er will nach vielen Verhandlungen vor kleinen und mittleren Gerichten vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) und sich dort eine weltweit gültige Grundsatzeinscheidung erkämpfen. Helfen soll ihm dabei der Anwalt Jean-Louis Dupont, den man von daher kennt, dass er einen gewissen Jean-Marc Bosman seinerseits sehr erfolgreich gegen die UEFA und gegen die FIFA vertreten hatte…
Nachdem die Qualifikation für die Europameisterschaft erfolgreich geschafft wurde, war es für die Nationalspieler um Kapitän Philipp Lahm nun endlich mal an der Zeit, über Geld zu reden. Leistung kann man als Nationalspieler natürlich nur bringen, wenn die Prämien hoch genug sind und da hat der Mannschaftsrat der Nationalmannschaft anscheinend gut verhandelt, denn sonst wären die Prämien im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2010 nicht deutlich gestiegen. Und, das sollte man auch einmal sagen, die Weltmeisterschaft ist ein größeres und wichtigeres Turnier und da werden dann normalerweise auch höhere Prämien als bei anderen, kleineren Turnieren bezahlt. Aber dem ist diesmal eben nicht so, was nur bedeuten kann, dass man großzügiger geworden ist und sich so endlich mal wieder einen internationalen Titel wünscht. Fangen wir mal mit dem Rechnen an. Also, sollten die Spieler nur ins Viertelfinale kommen, dann bekommt jeder Spieler 50.000 Euro. Bei 23 Spielern im Kader macht das dann insgesamt etwas mehr als 1 Million Euro. Ok, schönes Sümmchen, aber das war jetzt ja eigentlich nur die billigste Variante. Das ganze steigert sich bis zum Finale, wo dann jeder Spieler 150.000 Euro bekommt, was den DFB insgesamt 3,45 Millionen Euro kosten würde. Das wird aber noch durch den Gewinn des Europameistertitels getopt. Sollten unsere Jungs das wirklich schaffen, dann bekommt jeder 300.000 Euro und der DFB ist um 6,9 Millionen Euro ärmer. Kein Wunder, dass die Spieler nach so einem Titelgewinn immer so ausgelassen feiern und jubeln…
Prämien je Spieler:
Prämien je Spieler | Prämien gesamt | |
Vorrunde | 0 € | 0 € |
Viertelfinale | 50.000 € | 1,15 Mio. € |
Halbfinale | 100.000 € | 2,23 Mio. € |
Finale | 150.000 € | 3,45 Mio. € |
Europameister 2012 | 300.000 € | 6,9 Mio. € |
Wenigstens waren alle miteinander so anständig und gönnen sich keine Prämien, falls man nicht einmal die Vorrunde überstehen wird. Das wäre für die Fans zwar keine schöne Sache, aber für den DFB schon, denn der hätte sich dann einen großen Haufen Geld gespart. Aber, eines muss man jetzt noch dazu sagen, bevor man diese Summen hier einfach so im Raum stehen lässt. Der DFB kann sich das dann auch leisten, denn die UEFA hat ihrerseits ihre Prämienausschüttungen an die Verbände deutlich erhöht und so bekommt der Verband beim Gewinn des Europameistertitels satte 23,5 Millionen Euro. Da wirken dann die 6,9 Millionen Euro an Prämien wie Peanuts und sind dann im Vergleich sicher auch wieder ok…
Wie freuen uns, dass wir mit Kapitän Philipp Lahm und dem Mannschaftsrat in vertrauensvollen Gesprächen so schnell und unkompliziert diese erfolgsabhängige Regelung gefunden haben. Die Mannschaft stellt sich dem Leistungsprinzip, und wenn sie bei der EM erfolgreich spielt, worauf wir alle hoffen, wollen wir das gerne honorieren. (Dr. Theo Zwanziger, Präsident des DFB)
Trotzdem sind die Prämien, die die Nationalspieler für die erfolgreiche EM-Qualifikation kassiert haben, ja ein Witz….
Quelle: DFB.de
Es ist eine Ehre für Deutschland zu spielen! Genau das will man uns immer verkaufen, aber wenn es eine so große Ehre ist, wieso bekommen die Nationalspieler dann Geld für die Länderspiele? Und jetzt kommt mir nicht gleich mit dem Argument, das ist doch nur eine Aufwandsentschädigung, denn 18.000 Euro pro Berufung zu einem EM-Qualifikationspiel sind schon deftig. Für das Geld pro Spiel braucht ihr dann nicht mit einem normalen Flugzeug anreisen, dafür könnt ihr Euch den Kaiser von China einfliegen lassen und euch von ihm höchstpersönlich auf einer goldenen Sänfte quer durch Deutschland tragen lassen.
Wer den Adler auf der Brust nicht spürt, hat im DFB-Team nichts zu suchen! (Rudi Völler, im Jahr 2002 Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, in einem Interview mit dem Fußball-Magazin „TOP IN SPORT FUSSBALL / WM – Sonderheft 2002“)
Früher war das auch alles noch klar geregelt. Da stellte sich ein Bundestrainer vor die Presse, sagte etwas von Ehre, Adler und Nationalmannschaft und schon war alles gut. Heute dagegen will man den Spielern nur noch Chancen in der Nationalmannschaft aufzeigen, was vermutlich nicht so gemeint ist, aber schnell so verstanden werden kann. Böse bin ich , wenn ich jetzt behaupte, dass man ihnen nur erklären möchte, wieviele Euros man als Nationalspieler verdienen kann, sei es durch Werbung oder durch Prämien. Zugegeben, das ganze ist schon eine harte Unterstellung, aber ich will damit nur einmal zeigen, wie für mich persönlich das Ganze rüberkommt.
Mit dem abschließenden Qualifikationsspiel gestern Abend gegen Belgien kommen gleich sechs Spieler auf den Höchstsatz von 180.000 Euro, was nicht anderes bedeutet wie, sie waren immer mit dabei. Pro Nominierung bekommt jeder Spieler 18.000 Euro und damit verdienen sie bei 10 Spielen am Ende 180.000 Euro, und das nur für ein wenig Ruhm, Ehre und dem Stolz, den sie im Herzen tragen, wenn sie mit dem Bundesadler auf der Brust auflaufen.
-
Berufungen Prämie Spieler 10 180.000 Euro Manuel Neuer
Mesut Özil
Lukas Podolski
Holger Badstuber
Philipp Lahm
Thomas Müller9 162.000 Euro Toni Kroos
Mario Gomez
Tim Wiese8 144.000 Euro Miro Klose
Sami Khedira
Per Mertesacker
Christian Träsch7 126.000 Euro Cacau 6 108.000 Euro René Adler
André Schürrle
Jerome Boateng
Mats Hummels
Bastian Schweinsteiger5 90.000 Euro Benedikt Höwedes
Mario Götze
Dennis Aogo4 72.000 Euro Sascha Riether
Simon Rolfes
Marcel Schmelzer
Heiko Westermann
Marko Marin3 54.000 Euro Ron-Robert Ziegler
Arne Freidrich2 36.000 Euro Marco Reus
Stefan Kießling1 18.000 Euro Ilkay Gündogan
Sven Bender
Lewis Holtby
Sebastian Rudy
Marcell Jansen
Insgesamt zahlt der DFB für die erfolgreiche Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine etwas mehr als 4 Millionen Euro. Darin sind auch die Prämien für das Trainer- und Betreuerteam enthalten, denn auch die bekommen ähnlich hohe Prämien wie die Spieler Ich bin zu diesem ganzen Thema etwas negativ eingestellt, weil ich auch ganz klar folgende Punkte sehen. Spielen die Nationalspieler vielleicht gar nicht mehr, weil sie Stolz darauf sind oder spielen sie, weil sich die Nationalmannschaft gut auf dem Konto macht. Spielen Spieler vielleicht deswegen nur in der Nationalmannschaft, weil es gut ihre Karriere ist? Was macht ein Spieler, wenn er sich keine weiteren Möglichkeiten für seine Karrieren auftun? Geht er dann einfach? Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einfach einmal die Bildzeitung aus dem 1999 zitieren, die a, 06.02.199 nach einem verlorenen Länderspiel gegen die USA schrieb:
Jetzt reicht’s, ihr Flaschen. Herr Ribbeck, fällt Ihnen schon nichts mehr ein? Jetzt sind wir selbst die Lachnummer der ganzen Welt. Wir müssen feststellen, daß es offensichtlich keine Ehre mehr ist, das Trikot mit dem Adler auf der Brust zu tragen. Wir sehen satte Fußball-Millionäre, die wissen, daß sich ihr Bankkonto in der Bundesliga und im Europacup füllt. Die ‚ehrenamtliche Tätigkeit‘ in der Nationalelf ist da wohl nur noch lästig – was Stefan Effenberg mit seinem Rücktritt nachhaltig untermauert hat. (aus der Bild vom 06.02.1999)
Ich hoffe, dass alles doch ganz anders ist, als ich es annehmen, aber ich bin auch realistisch genug, um zu sehen, dass es im Fussballgeschäft einfach nur noch mit Geld läuft. Ohne Geld, keine guten Spieler, ohne gute Spieler keine erfolgreiche Nationalmannschaft, ohne erfolgreiche Nationalmannschaft auch keinen guten Fussball und ohne guten Fussall haben wir auch keinen Spass. Ja, diese Argumentation ist ja doch halbwegs schlüssig und daher will ich ja gar nichts gesagt haben und beschließe die ganze Sache mit einem Zitat von unserem Nationalmannschafts-Co-Trainer Hans-Dieter Flick, der bei seinem Amtsantritt das ganze einfach nur als Riesen-Ehre ansah und sicher auch heute noch so sieht…
Es ist eben eine Riesen-Ehre. (Hans-Dieter Flick bei seinem Amtsantritt als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft)
Jeder von uns hat es schon mal erlebt. Man geht in ein Stadion, muss ich zwangsweise so eine Bezahlkarte im Scheckkartenformat kaufen um im Stadion damit an Bier und Bratwurst zu kommen und am Ende hat man noch Geld über, aber nirgends mehr eine Möglichkeit, sich das restliche Geld zurückzuholen. Saublöd, nun gut, dann haben wir halt schon mal etwas Guthaben für den nächsten Stadionbesuch. Eigentlich ja ein guter Plan, aber wie viele von Euch haben beim nächsten Mal im Stadion die Karte dabei gehabt? Natürlich fast niemand und soll ich Euch etwas verraten? Genau damit rechnen die Vereine und Stadien-Betreibergesellschaften…
Jedes Jahr verfallen um die 10 Millionen Euro Guthaben auf den Bezahlkarten. Geld, das Fans extra auf ihre Karten geladen haben, wird nicht gegen Essen, Getränke oder der Parkgebühr eingelöst. Das Geld bleibt auf den Karten, denn für die Fans ist es meistens mühsam, sich das Geld wieder auszahlen zu lassen. Automaten dafür sind rar auf dem Stadiongelände und wenn man böse Absichten unterstellen will, dann wollen die Vereine genau das. Je weniger Fans sich ihre Guthaben wieder ausbezahlen lassen, desto mehr bleibt den Vereinen und zwar in Form von Reingewinn. Eine Gegenleistung gibt es dafür dann nicht mehr, denn irgendwann, meistens nach einem Jahr verfällt das Guthaben, was nichts anderes bedeutet, als dass es an den Verein übergeht und der Fan nichts mehr davon hat. Fantastisch, dieses Geschäftsmodell ist der Traum für jeden Geschäftsmann. Geld kassieren für ungenutzes Guthaben und für das Kartenpfand. Gerüchten zufolge soll es im Jahr 2009/2010 alleine beim FC Bayern München, bzw. der Tochtergesellschaft Allianz Arena Payment GmbH, ca. 2 Millionen Euro an zusätzlichen Gewinn durch diese Geschäftspraktik gewesen sein. Auch für die Arena auf Schalke geistern Zahlen durchs Netz. Dort sollen in der Saison 2009/2010 knapp 700.000 Euro durch diese Geschäftspraktik zusammengekommen sein. Lukrativ, als Verein braucht man da sicher nicht zu meckern…
Die Vereine begründen ihr Faible für die Bezahlkarten jedoch ganz anders. Für sie hat die Einführung der Karte hauptsächlich organisatorische Gründe und damit als Resultat auch wieder finanzielle Gründe. Zum einen geht der Verkauf von Speisen und Getränken deutlich schneller und kein Fan muss mehr lange warten und verpasst so eventuell einige Minuten des Spiels. Zum anderen kann dadurch natürlich schlichtweg auch mehr verkauft werden, was in manchen deutschen Stadien schon zu Umsatzsteigerungen von über 100% geführt haben soll. Der größte Vorteil für die Vereine an der bargeldlosen Bezahlung ist jedoch, dass dadurch weniger Verwaltungskosten entstehen und somit eine spürbare finanzielle Einsparung vorhanden ist. Das bedeutet am Ende natürlich auch wieder mehr Reingewinn, was sonst.
Der Bezahlvorgang konnte von ehemals 25 Sekunden auf 8 verringert werden. (Meinolf Sprink, Geschäftsführer Bayer 04 Marketing GmbH)
Was aber kann man als Fan dagegen tun? Gönnt man seinem Verein das Geld und ärgert sich vielleicht gar nicht? Oder sagt man, so ein Mist, die drei Euro fünzig wollte ich eigentlich schon wieder zurückhaben? Fühlt ihr euch am Ende gar verarscht oder ärgert ihr euch nur über euch selber, weil ihr wieder nichts auf die Reihe gekriegt habt?
Während sich in Deutschland jeder Verein einen nicht ganz so kleinen Betrag aus der Trikotwerbung zieht, sieht das in spanischen Primera División ganz anders aus. Ausgerechnet in Spanien, dem Land, wo Fussballer vor kurzem wegen Verzögerungen bei Gehaltszahlungen gestreikt haben…dem Land, wo Schulden die Vereine beherrschen und nicht die Vereine ihre Schulden. Ausgerechnet in diesem Land wird der äußerst prominente und dementsprechend auch teure Werbeplatz auf der Brust der Spieler nicht von allen Vereinen vermietet. Aber langsam kommen immer mehr Vereine auf den Trichter und wollen dieses leicht verdiente Geld auch einsacken. Wie wir wissen, haben es die meisten Klubs in Spanien ja auch bitter nötig…
Selbst große Vereine und ewig Trikotwerbungsverfechter wie Real Madrid oder FC Barcelona sind inzwischen dazu übergegangen, ihre Brust zu verkaufen. Und sie fahren damit verdammt gut wie am Beispiel von Barca sehen kann. Um die 23 Millionen Euro kassieren sie nun im Jahr…
Spanische Vereine mit Trikotsponsoren: 13 von 20
Verein | Sponsor | |
Real Madrid | bwin | |
FC Barcelona | Quatar Foundation | |
Real Sociedad | gipuzkoa | |
Real Betis | Cirsa | |
RCD Mallorca | bet-at-home | |
Levante UD | Communitat Valenciana | |
Athletic Bilbao | Petronor | |
FC Getafe | Burger King | |
Atletico Madrid | Kia | |
Racing Santander | Palacios | |
Sporting Gijon | Asturias | |
FC Malaga | Unesco (vermutlich ohne Bezahlung) | |
FC Granada | Caja Granada |
Spanische Vereine ohne Trikotsponsoren: 7 von 20
FC Sevilla
Rayo Vallecano
FC Villarreal
Real Saragossa
Espanyol Barcelona
CA Osasuna
Obwohl nur 13 von 20 spanischen Erstligaklubs einen Trikotsponsor haben, können sie mit den anderen europäischen großen Ligen mithalten. Wenn auch nur knapp, aber das wird sich sicher in den nächsten Jahren ändern, denn erstens brauchen die Vereine Geld, zweitens brauchen sie noch mehr Geld und drittens haben sie Schulden ohne Ende. Das sind drei schlagende Argumente, die für Trikotwerbung sprechen und die die Vereine zum Umdenken bewegt…
Noch sind die Spanier in Europa im Vergleich der jährlichen Einnahmen durch Trikotwerbung auf dem fünften Platz. Das kann sich aber bald ändern, vor allem wenn die restlichen sieben Vereine, die noch ohne Sponsor sind, sich auch verkaufen…
Trikotwerbung in Europa:
- England: ca. 128 Millionen Euro
- Deutschland: ca. 118 Millionen Euro
- Italien: 65,9 Millionen Euro
- Frankreich: 58,8 Millionen Euro
- Spanien: 57,5 Millionen Euro
Die Weltmeisterschaft der Frauen ist jetzt seit einigen Tagen vorbei und es nun an der Zeit, eine Abrechnung zu machen. Nein, wir werden nicht noch mal alle sportlichen WM-Szenen begutachten oder Euch erklären, dass die Stimmung überall so gut war oder dass einfach alles perfekt organisiert war. Das haben schon andere gemacht und sie haben ja Recht damit. Wir beschäftigen uns dafür heute mit einer etwas trockenen Abrechnung, nämlich der finanziellen…
Höhere Einnahmen durch mehr verkaufte Tickets bei weniger Ausgaben – so lautet die Erfolgsformel für dieses auch für uns überraschend positive Ergebnis. (Dr. Theo Zwanziger, DFB-Präsident)
Auch das muss sein, denn die Organisation und die Durchführung eines Weltmeisterschaftsturniers unterliegen großer Geldbewegungen. Vielen Ausgaben stehen am Ende auch wieder viele Einnahmen gegenüber und wer am Ende dann für den Verlust oder für den Gewinn geradestehen muss, ist der Deutsche Fußball Bund (DFB). Daher interessiert es weniger die FIFA, ob das Turnier finanziell erfolgreich war, sondern mehr den DFB. Und der freut sich jetzt, dass er äußerst gute Zahlen vermelden kann:
Einnahmen Sponsoren: 23 Millionen Euro
Einnahmen Ticketverkauf: 25 Millionen Euro
Einnahmen sonstige: 2,6 Millionen Euro
Einnahmen gesamt: 50,6 Millionen Euro
Ausgaben gesamt: 40 Millionen Euro
Überschuss vor Steuern: 10,6 Millionen Euro
Überschuss nach Steuern: 7,6 Millionen Euro
Ursprünglich war geplant am Ende des Turniers auf eine schwarze Null zu kommen. Dass das aber nicht passiert ist und man jetzt vor Steuern 10,6 Millionen Euro an Gewinn gemacht hat, liegt vor allem daran, dass das ganze Turnier ohne große Zwischenfälle lief und dass man mit dem Budget sehr verantwortungsvoll umging und für alles Geld aus dem Fenster warf. Mit Erfolg wie man sieht.
Der DFB will die 7,6 Millionen Euro WM-Überschuss an verschiedene Projekte in Deutschland verteilen.
- Spende Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB): 500.000 Euro
- Deutschen Behinderten-Sportverband: 150.000 Euro
- Special Olympics: 150.000 Euro
- Deutsche Sporthilfe: 200.000 Euro
- Sonderprämie Mitarbeiter WM: 1 Million Euro
- Sonderzahlung Stadionbetreiber: 640.000 Euro
- Ausbildung Mädchen- und Frauenfußball: 5 Millionen Euro
Das meiste Geld fließt in den Mädchen- und Frauenfußball und das ist auch richtig so. Für Steffi Jones werden diese 5 Millionen Euro ein gutes Startkapital für neue Projekte sein, denn sie wechselt von der Spitze des WM-Organisationskomitees direkt zum DFB und wird dort die Direktoring für Frauenfußball.
Die Idee ist, diesen Betrag in die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs fließen zu lassen. Am 1. September startet die neu gegründete DFB-Direktion Frauenfußball unter der Leitung von Steffi Jones. Zu deren erster Aufgabe wird es gehören, hierfür geeignete Projekte und Kampagnen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung an der Basis zu erarbeiten. (Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin)
Quelle: DFB
Vor ein paar Tagen haben wir Euch etwas von den Umbauplänen der Deutschen Fussball Liga (DFL) bezüglich der TV-Rechte erzählt. Kerngedanke der DFL ist natürlich eine Steigerung der Erlöse und das kann man ihrer Meinung nach nur durch Exklusivität erreichen. Also soll die Zusammenfassung des Spieltags, für uns bekannt als die Sportschau, im Free-TV wegfallen und ins Internet verschoben werden. Kluger Schachzug dachten sich die DFL-Verantwortlichen, so kommt die gleiche Kohle für die Free-TV Rechte herüber und gleichzeitig bekommen wir richtig Asche für die Internetrechte. Und das Pay-TV-Angebot wirkt für die Kunden…tschuldigung für die Fans, noch exklusiver und attraktiver und da kann man dann ja auch noch mehr Geld verlangen. Finanziell gesehen gut gedacht von den DFL-Managern, nur haben sie zwei Sachen nicht bedacht. Zum einen werden die Free-TV-Rechte bei weitem nicht mehr so interessant sein für ARD, ZDF & Co und daher auch die Preise für dieses TV-Rechtepaket stark fallen und zum anderen sind die Sponsoren der Vereine und auch der DFL-Bundesliga – sagen wir mal – leicht angepisst, was in Zukunft auch weniger Einnahmen erwarten lässt.
Ich glaube nicht daran, dass ein Online-Angebot über eine ähnlich hohe Reichweite verfügen wird wie eine Ausstrahlung im Free-TV. (Harald Scherer, Verantwortlicher für Sponsoring bei der Brauerei Krombacher, im Interview mit dem Handelsblatt)
Für die Sponsoren in der Bundesliga zählt nur eines. Sie wollen ihre Firma bzw. ihr Produkt der Öffentlichkeit präsentieren und wenn man dafür schon einige Millionen im Jahr zahlt, dann sollen das bitte auch möglichst viele Leute sehen können. Mit der Sportschau waren daher alle glücklich, denn die Reichweite und die Einschaltquoten haben gestimmt, das Zielpublikum auch und überhaupt war man oft bei den Fans zu Hause im Wohnzimmer zu sehen. Das aber soll dann nicht mehr so richtig möglich sein mit der Internet-Sportschau, denn dort erwarten die Sponsoren weniger Zuschauer, eine kleinere Reichweite und noch dazu wird das falsche Zielpublikum für sie angesprochen. Wenn jetzt das Argument kommt, man hätte ja noch das ZDF Sportstudio um 23 Uhr, dann winken sowieso alle ab. Zu diesem Zeitpunkt sind die ganz jungen Fans schon im Bett und die etwas älteren jungen Fans in der Disco. Genau dieses Publikum will man aber erreichen, schließlich sind die Käuferschicht der Zukunft und damit ein wichtiger künftiger Absatzmarkt für die Firmen und Sponsoren. Daher ist klar, dass einige Sponsoren – falls sich das Modell durchsetzt – in Zukunft weniger Geld in die Vereine und in die DFL pumpen werden.
Als Sponsor müssen wir dann neu darüber nachdenken, wie viel unsere Verträge mit den Vereinen bei geringerer Reichweite noch wert sind. (Harald Scherer, Verantwortlicher für Sponsoring bei der Brauerei Krombacher, im Interview mit dem Handelsblatt)
Harald Scherer steht mit seinen Bedenken nicht alleine da. Die S20, die Vereinigung der wichtigen und großen Sponsoren der Bundesliga, hat einen ähnlichen Standpunkt wie der Sponsoringverantwortliche von Krombacher bezogen. Nur will man erst noch abwarten, wie sich die Rechtevergabe wirklich entwickelt und im Vorfeld dazu bei der DFL auf die Problematik ausdrücklich hinweisen.
Irgendwie scheinen die $$$-Zeichen in den Augen der DFL-Manager langsam wieder zu verblassen. Mit solchen Problemen hatte man wohl nicht gerechnet und daher auch nicht in die Berechnungen mit einbezogen. Jetzt aber werden sie nochmal einmal nachrechnen. Rentiert sich das neue Rechtemodell wirklich? Machen wir am Ende damit vielleicht sogar weniger Kohle als mit dem alten? Oder kann man die Sponsoren vielleicht doch irgendwie überzeugen, dass das ganze ja so sinnvoll ist? Fragen über Fragen, die wir Fans nicht klären müssen, die wir aber grinsend und mit Schadenfreude verfolgen. Für uns kann alles bleiben wie es ist, so gefällt es uns und so leben wir gerne…
Quelle: Handelsblatt
In diversen Branchen gibt es bereits den Mindestlohn und die Gewerkschaften kämpfen immer weiter, damit es bald überall einen Mindestlohn gibt. Jetzt haben sie einen neuerlichen Erfolg erzielt, mit dem bisher niemand gerechnet hat, geschweige denn überhaupt für notwendig angsehen hat. Es ist die Spielergewerkschaft VDV, die einen Tarifvertrag für Fussballer der 1. Bundesliga durchsetzen will und darin gleich einen Mindestlohn implementieren will. Prinzipiell ja eine gute Idee, aber verdienen Fussballer nicht eigentlich viel zu viel um für einen Mindestlohn überhaupt in Frage zu kommen? Oder will man ihnen einen etwas höheren Mindestlohn verschaffen, z.B. jeder muss mindestens 300.000 Euro im Jahr verdienen?
Nein, keine Sorge, in diese Richtung hat die VDV beim Thema Mindestlohn nicht gedacht. Laut Sport Bild soll der Mindestlohn nur 2750 Euro brutto im Monat betragen und damit zu einer Grundsicherung gewisser Fussballer beitragen. Gemeint sind dabei eher Nachwuchsfussballer, die oftmals von Bundesligavereinen in den Profikader mit aufgenommen werden, da man sonst Probleme mit den Ausländerregelungen der DFL bekommen würde. Diese Regelung besagt, dass mindestens 12 deutsche Spieler bei einem Verein unter Vertrag stehen müssen, ob sie dann auch spielen oder nur auf dem Papier gemeldet sind, ist egal. Für die jungen Spieler wäre das jedoch ein gute Ausgleich, denn oftmals bekommen sie nur ein paar hundert Euro im Monat, dürfen in der Bundesliga nicht spielen, müssen sich aber immer für alle Termine eines Bundesligavereins zur Verfügung halten.
Wir haben kein Interesse, den Mindestlohn weiter anzuheben, da es sonst kontraproduktiv wäre. (Frank Rybak, Justiziar der VDV)
Neben dem Mindestlohn will die VDV aber auch noch weitere Punkte in dem Tarifvertrag festlegen. Zum einen will man den Urlaub verbindlich regeln und den Spielern im Tarifvertrag „einen Urlaub von mindestens 3 Wochen“ am Stück festschreiben lassen und zu anderen soll eine längere Lohnfortzahlung im Krankheits- und Verletzungsfall als bisher festgelegt werden.
Es ist denkbar, eine Höchstbegrenzung von Begegnungen auf einem gewissen Niveau in den Tarifvertrag aufzunehmen. (Frank Rybak, Justiziar der VDV)
Man muss sich doch nur Anzahl von Länderspielen bei Schweinsteiger oder Podolski anschauen. Sie sind erst 26 Jahre alt und haben schon über 80 Länderspiele. Das ist ein Pensum, das sich nicht über die Jahre fortsetzen lässt. Das beklagte auch Bundestrainer Löw. (Frank Rybak, Justiziar der VDV)
Im Jahr 2013 will man zum ersten Mal eine Saison mit dem neuen VDV-Tarifvertrag bestreiten. Was aber passiert, wenn die Gewerkschaft sich nicht durchsetzen kann, will ich mir jetzt nicht vorstellen, schließlich sind Gewerkschaften in anderen Branchen auch mal schnell für ihre Streikfreudigkeit bekannt. Genau das aber will ich in Deutschland nicht sehen, streikende Fussballer…
Es ist noch viel zu ruhig! Nur noch wenige Tage sind es bis zum Start der Frauen-WM in Deutschland und irgendwie tut sich nicht so richtig viel. Die Medien berichten, ein paar Fussballfachmagazine stellen die Teams vor ohne sich dabei aber sonderlich viel Mühe zu geben und die Fernsehsender machen auch nur dezent Werbung für ihre Liveübertragungen. Damals, im Jahr 2006, vor der Heim-WM unserer Männer, war mächtig was los. Bücher, DVDs, Filme, Fernsehsendungen, jeden Kneipe hatte Sonderaktionen und überall gab es Partys, Public Viewing und spontane Strassenfeste. Das wird es diesesmal nur in sehr verhaltener Form geben, denn die Damen ziehen eben bei weitem nicht so viele Sponsoren und Fans an wie Männer. Obwohl sie das eigentlich verdient hätten…
Wir wollen aber auch mit unseren Mädels mitfiebern und haben uns gedacht, wir lassen während der Weltmeisterschaft wieder alte Public Viewing Traditionen hochleben. Doch damit haben wir ein Problem, denn wir sind in München und München ist von der Frauen-WM abgehängt. Nicht nur was die Spiele direkt im Stadion, sondern auch was Public Viewing und Fanfest anbelangt. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, denn wie wir erfahren haben, hat die GEMA vor kurzem begonnen, Lizenzen für die öffentliche Aufführung der WM-Spiele zu vergeben. Damit darf man dann in der Öffentlichkeit und vor Gästen die WM-Spiele zeigen. Ob man das dann auf Leinwand macht oder auf einen kleinen Fernsehgerät ist eigentlich realtiv egal. Nur der Preis, den man zahlen muss, der ist dann ein wenig unterschiedlich. Was uns vor allem überrascht hat, sind die moderaten Preise für die offizielle Lizenz bei der GEMA…
Preisliste nur für den Zeitraum vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 gültig:
- je Fernsehgerät: 25,70 €
- Großbildschirm / Leinwand bis 100 qm Raumgröße: 99,25 €
- Großbildschirm / Leinwand größer als 100 qm Raumgröße: 148,09 €
Das Ganze ist aber, das muss man dazu sagen, ein Sondertarif für Gastronomen. Ein Privatmensch, der mal schnell für sein Strassenfest eine Lizenz beantragen will, muss da mit höheren Kosten rechnen. Viele von Euch werden sich jetzt fragen, was eigentlich die GEMA mit dieser Lizenzierung zu tun hat und diese Frage kommt vollkommen zu Recht. Eigentlich ist die GEMA ja dafür zuständig, die Musikrechte für die einzelnen Künstler wahrzunehmen und hierfür auch Geld einzutreiben. Bei der WM-Lizenz ist es so, dass die GEMA auch im Auftrag anderer Verwertungsgesellschaften verschiedene Lizenzen abrechnet.Im Einzelnen wird die GEMA für sich selbst, für die VG Wort und für die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) ein Abrechnung erstellt.
Wenn ihr jetzt bei den Preisen kurz ins Überlegen gekommen seid und ein WM-Event plant, dann beachtet gleich mal, dass diese oben aufgeführten Preise nur gültig sind für „Public Viewing ohne Veranstaltungscharakter“. Sobald ihr Eintritt verlangt, dann ist jedoch der Verananstaltungscharakter gegeben und es wird deutlich teurer. Hoffenltich schreckt Euch das nicht ab. Wir haben auch kurz überlegt, aber sind dann zu dem Schluß gekommen, dass wir nicht die Zeit für die Organisation haben. Irgendwer muss ja schließlich auch noch den Blog hier führen…
Wir hoffen daher, dass sich in München noch ein paar Kneipiers dazu aufraffen und hier so etwas wie ein Biergarten-Public-Viewing veranstalten. Wäre schon wieder extrem lustig und liebe Wirte, wir würden auf jeden Fall kommen und auch einiges trinken …
Für alle, die trotzdem Interesse daran haben, gibt es weitere Infos auf: www.gema.de/WM2011
Wie schon im letzten Jahr betrachten wir vor der neuen Saison die finanziellen Engagements derTrikotsponsoren der Bundesligavereine und stellen dabei fest, dass in diesem Jahr komplett andere Zahlen im Internet kursieren als im letzten Jahr. An was das liegt, können wir nicht nur vermuten, aber nicht wirklich beantworten. Wir glauben, dass im letzten Jahr die Prämien und Sonderzahlungen mit eingerechnet waren und in diesem Jahr sind sie das nicht. Wie gesagt, das ist aber nur eine Vermutung und daher können wir nur wieder auf eines hinweisen. Unsere recherchierten Zahlen stammen aus verschiedenen Zeitungsartikeln und Pressemitteilungen. Sie geben nur eine Tendenz wieder, aber keine absolute Genauigkeit. Für uns sind die Zahlen trotzdem ausreichend, denn wir sehen sofort, dass der Rekordmeister aus München weiterhin der Ligakrösus ist und seine Attraktivität für die Sponsoren trotz der schelchten Saison weiterhin gut ist. Allerdings ist das auch kein Wunder, denn die Verträge sind langfristig angelegt und der Grundsponsoringbetrag ist auch sehr hoch. Wolfsburg ist unverändert auf Platz 2 und auch das verwundert nicht, denn der Volkswagen-Konzern gibt für seinen Werksverein das Geld unabhänging vom Erfolg – noch!
Das ist ein Experiment, ich bin aber optimistisch, dass es funktionieren wird. (Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, spricht im Kölner Express über die ungewöhnliche Sponsorensuche)
Dagegen fällt auf, dass Bayer 04 Leverkusen noch ein verdammt großes Problem hat. Der bisherige Sponsor ist trotz noch gültigen Vertrags ausgestiegen, was aber angesichts der massiven finanziellen Probleme und der negativen Berichterstattung über die Firma kein Wunder ist. In Leverkusen hat man jetzt aber ein Problem, denn nur 50 Tage vor der neuen Saison noch schnell einen Sponsor finden, der auch halbwegs das zahlt, was man sich vorstellt, ist nicht so einfach. Daher hat man sich jetzt auch dazu entschlossen, neue Wege bei der Suche nach einem Trikotsponsor zu gehen. Wer sich in den nächsten Tagen wundert, dass Bayer 04 Leverkusen in diversen Wirtschaftsmagazinen Anzeigen geschaltet hat, mit denen man nach einem Trikotsponsor sucht, dem ist über den neuen Weg der Leverkusener gestolpert. Damit will man einzig und alleine die potentiellen und versteckten Sponsoren finden, denn Schlange stehen tun die Firmen nicht gerade. Gleichzeitig hat man ein neues Modell entwickelt, um das ganze auch finanziell für kleinere Sponsoren attraktiver zu machen. Man hat sich so etwas wie einen Trikotsponsoringpool ausgedacht, was bedeutet, dass verschiedene Sponsoren bei den verschiedenen Wettbewerben (Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League) ihre Logos auf die Trikots kleben dürfen. Macht irgendwie auch Sinn, denn wenn ein großer Konzert international werben will, dann ist für ihn die Champions League deutlich interessanter als die Bundesliga und wenn er dann Geld sparen kann, weil er nur die Champions League als Trikotsponsor bucht, dann ist es für ihn auch attraktiver, da die Werbung für zielgerichteter und biller sein wird. Gleichzeitig freut sich ein anderer Sponsor, der nur national werben will. Das ganze macht schon sehr viel Sinn, ist aber ein absolute Novum in der deutschen Fussball-Werbelandschaft. Für weitere Infos besucht doch mal den famosen Blog „Catenaccio“, dort werdet ihr Infos aus erster Reihe bekommen: www.catenaccio.de
Werbanzeigen: Spielen Sie mit Bayer 04 Leverkusen in der Champions League
In Hoffenheim hat man ebenfalls das Problem, dass noch ein Trikotsponsor fehlt. Eigentlich wollte man mehr Geld als bisher verdienen und sich endlich nicht mehr unterbezahlt finden, nur bisher hat sich noch kein Konzern zu einem Großsponsoring überreden lassen. Um die 4-5 Millionen Euro will man eigentlich einnehmen, ob man das allerdings schafft, bezweifelt inzwischen selbst Geschäftsführer Jochen Rotthaus.
So rosig ist die gesamtwirtschaftliche Lage nicht. Wir wollen mehr als bisher erlösen. Aber wir sind nun mal sportlich die Nummer elf im Land und nicht die fünf. (Jochen Rotthaus, Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim)
Wenigstens sind alle anderen Vereine gut versorgt und haben zum Teil auch sehr langfristige Verträge. Wie das so aussieht und wie die finanzielle Seite aussieht, zeigen wir hier. Die Zahlen sind aber, wie schon oben geschrieben, mit Vorsicht zu genießen, denn von den Vereine direkt kommen keine Zahlen. Die bereiten da schön den Mantel des Schweigens drüber aus, denn über Geld spricht man bekanntlich nicht, man hat es…
Rang | Verein | Unternehmen | Summe | Laufzeit |
---|---|---|---|---|
1 | FC Bayern München | Deutsche Telekom | 25,0 | 2013 |
2 | VfL Wolfsburg | Volkswagen | 20,0 | unbefristet |
3 | FC Schalke 04 | Gazprom | 12,5 | 2017 |
4 | Werder Bremen | Targobank | 10,0 | 2012 |
5 | Borussia Dortmund | Evonik Industries | 8,0 | 2013 |
6 | Hamburger SV | Emirates | 7,0 | 2012 |
7 | VfB Stuttgart | Gazi | 6,0 | 2012 |
8 | Hertha BSC Berlin | Deutsche Bahn | 4,5 | 2013 |
9 | 1. FC Kaiserslautern | Allgäuer Latschenkiefer | 4,5 | 2012 |
10 | Borussia M’gladbach | Postbank | 4,0 | 2013 |
11 | 1. FC Köln | Rewe Group | 4,0 | 2012 |
12 | Hannover 96 | TUI | 3,0 | 2014 |
13 | 1. FC Nürnberg | Areva | 3,0 | 2012 |
14 | 1. FSV Mainz 05 | Entega | 2,8 | 2012 |
15 | SC Freiburg | Ehrmann | 2,5 | 2012 |
16 | FC Augsburg | AL-KO Kober AG | 1,0 | 2013 |
17 | TSG 1899 Hoffenheim | |||
18 | Bayer 04 Leverkusen |
Für alle Sponsoren zählt wieder, dass sie sich durch ihr Engagement natürlich einen positiven Imagegewinn für ihr Unternehmen versprechen. Man will sich im Erfolg der Vereine sonnen und dadurch mehr Kunden gewinnen. Uns ist auch allen klar, dass die Konzerne sich nicht aus edlen Gründen für ein Sponsoring entscheiden sondern das ganze nach harten wirtschaftlichen Fakten vonstatten geht. Da wird gerechnet, da wird der mögliche Imagegwinn vor dem Einstieg als Sponsor schon bewertet und in Geldwerten ausgedrückt. Am Ende soll immer die Firma gewinnen. Ob der Verein auch gewinnt, ist egal, hauptsache die Firma und das Image haben gewonnen.
Die Sportschau ist für uns alle eine Institution. Sie bringt uns als erste frei empfangbare Sendung im Fernsehen die Tore und die besten Spielszenen des Spieltags nach Hause, sie wählt mit uns das legendäre Tor des Monats und sie ist für viele von uns genau das, worauf man sich schon die ganze Woche freut. Doch das könnte bald zu Ende sein, denn wieder einmal hat die Deutsche Fussball Liga neue Pläne, um die Vermarktung ein wenig anzukurbeln und mehr Geld einzunehmen.
Man will bei den Einnahmen endlich eine neue Dimension erreichen und das geht nur, wenn man neue Erlösmodell entwickelt und dafür auch eine beliebte und gerade eben erst 50 Jahre alt gewordene Sendung opfert. Die Sportschau wäre dann am Samstagabend eine Sendung ohne Inhalt und das wäre wohl ihr Tod. Die Idee der DFL ist einfach. Man will, um mehr Exklusivität verkaufen zu können, den einzelnen Rechtepakete mehr Gewicht geben und so etwas funktioniert in den Augen der DFL immer nur über vorbestimmte Sendezeiten, vordefinierte Ausstrahlungsfenster und über exklusive Sendezeiten.
Für die Vergabe der Fernsehrechte für die Saison 2013/2014 und folgende will die DFL jetzt den Internet- und Mobilfunkrechte mehr Exklusivität einräumen und dadurch den Erlös in diesen Bereichen stark nach oben treiben. Allerdings würde das zu Lasten der Free-TV Rechte gehen, denn diese müssten den Internet- und Mobilfunkrechte stärken, indem sie den Rechteinhabern dieser jeden Samstag bis 21.45 Uhr das Recht gibt, als einziger Rechteinhaber (außer Live) eine Zusammenfassung des Spieltags zu zeigen. Das würde nichts anderes bedeuten, als dass die Sportschau frühestens um 21.45 Uhr auf Sendung gehen kann und sich dadurch aber zeitlich mit dem aktuellen Sportstudio auf dem ZDF überschneiden würde. Anders ausgedrückt, es wäre der Tod für die Sportschau und das nur kurz nach ihrem 50. Geburtstag…
Wie die DFL sich das alles vorstellt, ist klar! Mehr Exklusivität soll mehr Bieter anlocken, die wiederum den Preis bei der Auktion nach oben treiben und so für fette Einnahmen bei der DFL sorgen. Wie das genau funktionieren soll, ist inzwischen auch bekannt.
Modell 1:
Alles wie bisher. Bundesliga-Hightlights dürfen ab 18.30 Uhr überall gezeigt werden. Keine Bevorzugung von einzelnen Rechteinhabern.
Modell 2:
Internet- und Mobilfunkrechteinhaber werden bevorzugt behandelt und erhalten so etwas wie ein Erstverwertungsrecht der Bundesliga-Highlights. Bis 21.45 Uhr darf kein anderer Rechteinhaber demnach Tore oder Highlights zeigen, nur eine im Internet ausgestrahlte Sportsendung darf die Spiele zeigen und so für alle zugänglich machen. Ab 21.45 Uhr darf dann das normale Fernsehen auch wieder mitmachen die Tore zeigen…
Was aber bei Modell 2 mit den Leuten ist, die immer noch auf einen guten Internetzugang warten, interessiert die DFL und die Rechteinhaber nicht. Und glaubt es mir, es gibt davon noch einige, ihr müsst nur mal raus gehen aus den Großstädten und mal auf dem Land ins Internet gehen. Ihr werdet verzweifeln, so etwas langsames sind wir alle nicht mehr gewohnt. Gut, aber was soll’s, die Fans in den ländlichen Gebieten schauen dann halt in die Röhre oder sie kaufen sich ein Pay-TV Abo. Das kommt der DFL natürlich gar nicht so ungelegen, denn damit kann man einen anderen Rechteinhaber, der sowieso Probleme hat, stärken und vielleicht bei der nächsten Ausschreibung noch mehr Geld einnehmen.
Die Bundesliga-Rechte fürs Web sind für uns nach wie vor durchaus sehr interessant. Schon lange verzeichnet Online-Video-Content enorme Wachstumsraten, mit steigender Tendenz – es liegt also auf der Hand, wo es für Werbekunden und damit hier auch für die Bundesliga hingehen muss. (Heiko Genzlinger, Vize-Deutschlandchef von „Yahoo“, spricht im Handelsblatt-Interview über das Interesse seines Konzerns an den IPTV-Rechten der deutschen Bundesliga)
Interessiert an dem Modell 2 ist vor allem der amerikanische Konzern Yahoo, der ähnlich wie in anderen Ländern sein Webportal mit exklusiven Sportübertragungen stärken will. Ob sie wirklich mitbieten und etliche Millionen nur für die Web-Rechte ausgeben wollen, lassen sich die Manager von Yahoo noch offen, allerdings sind Web-Sportrechte inzwischen ein wichtiger Baustein ihrer Unternehmenspolitik. Mit den Rechten kann man nämlich in jedem Land ein erfolgreiches Internetportal aufbauen und viele Leute, die vorher gar nicht an dem Angebot des Konzerns interessiert waren, auf die Seite holen und an die Firma binden. Sport soll sozusagen als Zugpferd agieren…
Zu guter Letzt gebe ich rein für die Information einen kleinen Überblick über die derzeitig verkauften TV-Rechte der deutschen Bundesliga:
Rechte für… | Sender / Konzern | Betrag in Millionen Euro |
Pay-TV & Web-TV | Sky | 240 |
Erstverwertungsrechte Free-TV | ARD | 100 |
Zusammenfassung Free-TV | ZDF | 20 |
IP-TV, Handy & Mobil | Deutsche Telekom | 25 |
2.BL, Montagsspiel 2.BL | Sport1 | 10 |
Insgesamt: 412 Millionen Euro
Wer sich noch für die Entwicklung der DFL-Einnahmen aus dem Rechtehandel interessiert, dem lege ich einen alten Artikel hier auf Fritten, Fussball & Bier nahe. Dort steht alles interessante drin, übersichtlich aufgeschlüsselt und knallhart recherchiert: Entwicklung der TV-Gelder in Deutschland
Es ist der reine Wahnsinn in dieser Saison. Da ist die 3. Liga sportlich gesehen sowieso schon spannend bis zum Ende und dann geht das nach dem letzten Spieltag noch genauso weiter. Diesesmal aber nicht mehr aus sportlicher Sicht, sondern der Finanzen wegen. Oh je, da haben sicher viele Fans der 3. Liga gleich wieder das jährliche Déjà-vu-Erlebnis und fragen sich, wieso das schon wieder so weit kommen musste. In diesem Jahr ist es noch dazu besonders schlimm, gleich acht (!) Vereine haben massive Probleme mit der Lizenz für die nächste Saison.
Mit Rot-Weiss Ahlen hat es sogar schon einen Verein erwischt, der sich zwar sportlich knapp gerettet hat, aber durch die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens die Lizenz für die nächste Saison verloren hat und jetzt auf den letzten Platz in der Tabelle gesetzt wurde. Dadurch profitieren jetzt andere Vereine, die eigentlich sportlich abgestiegen sind, aber halt so solide gewirtschaftet haben, dass sie aus finanzieller Sicht keine Probleme mit der Lizenz haben. Wacker Burghausen zum Beispiel, schon zum zweiten in den letzten 3 Jahren sind sie sportlich abgestiegen aber durften durch den Lizenzentzug anderer trotzdem in der Liga bleiben. Mich als Wacker Burghausen Fan freut das natürlich, aber trotzdem frage ich mich, was dieser Scheiß soll. Vereine leben über ihre Verhältnisse, klammern sich an Mäzenen und Sponsoren und stellen fragwürdige Finanzkonstrukte her, nur um in der 3. Liga mitzuspielen. Andere dagegen kommen mit weniger Geld aus, steigen sportlich ab, weil sie keine konkurrenzfähige Mannschaft haben und wissen aber trotzdem schon Wochen vor dem Ende der Saison, dass sie zu 99% in der 3. Liga bleiben werden.
Die Lizenz ist bei den folgenden Vereinen in Gefahr:
Rot-Weiß Oberhausen: Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga fehlen noch 400.000 Euro im Etat für die nächste Saison!
Arminia Bielefeld: Der Zweitligaabsteiger hat 27 Millionen Euro Schulden und große Probleme, seinen Etat für die nächste Saison zu decken.
Carl Zeiss Jena: Jedes Jahr ergeben sich während der Saison Geld- und Finanzprobleme. Die Lizenz wird jedoch immer unter Auflagen erteilt, aber es jede Saison ein Zittern.
TuS Koblenz: Aktuell gibt es eine Deckungslücke im Etat von 1,6 Millionen Euro. Verhandlungen mit Sponsoren sind im Gang, Ausgang ist offen.
SV Babelsberg 03: Den Babelsbergern fehlt noch die Hälfte des Gesamtetats von ca. 2,7 Millionen Euro. Etliche Sponsoren sind wegen des Vereinsumfeldes (?) abgesprungen. Der DFB hat strenge Auflagen gegen den Verein verhängt. Derzeit zweifeln selbst die Clubbosse, ob sie alle erfüllbar sind und ob der Verein noch eine Zukunft in der 3. Liga hat.
Spvgg Unterhaching: Nach dem Rückzug von Mäzen Schrobenhausener und Hauptsponsor Generali weiß man in Unterhaching nicht, wie es weitergehen soll. Verhandlungen mit Sponsoren sind zwar im Gange, aber bisher wurde noch keine Einigung erzielt. Die Lizenz soll angeblich nicht in Gefahr sein, aber man könnte sich derzeit keine annähernd Drittligataugliche Mannschaft leisten. Vor einer Woche gab es eine Pressekonferenz mit einem dramatischen Appell an Sponsoren und potentielle Geldgeber…
Rot-Weiss Ahlen: Insolvenzverfahren eröffnet, Zwangsabstieg!
Auch Neu-Zweitligist Dynamo Dresden hat Probleme, aber durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga können sie damit ganz gut leben. JEtzt bekommen sie deutlich mehr Fernsehgelder (4 Millionen Euro statt 800.000 Euro), mehr Sponsoreneinnahmen und vermutlich werden auch die Zuschauerzahlen steigen. Alles in allem ist der Aufstieg für Dynamo Dresden nicht nur ein wahrer Gewinn, sondern sogar die Rettung des Profifussballs in Dresden.
Tja, wenn es in der 3. Liga so weitergeht und noch einige Vereine fallen, dann gibt es in diesem Jahr gar keine Absteiger. Sportlicher Wert am Ende der Saison wäre dann: Null, Nada, nicht vorhanden, keiner! Natürlich gibt es für diesen inzwischen nicht mehr ganz so unwahrscheinlichen Fall eine wichtige Frage, die vor allem die Vereine, die jetzt noch auf den Abstiegsplätzen stehen, interessiert. Vor allem den Verantwortlichen des sportlichen Letzten, des FC Bayern München II käme es gar nicht so ungelegen, wenn sie in der 3. Liga bleiben dürften, denn der Aufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga wird in Zukunft immer schwerer werden. Damit sind wir aber wieder bei der Frage, was passieren würde, wenn es vier Zwangsabsteiger geben sollte? Bleiben dann alle sportlichen Absteiger drinnen? Diese Frage kann man klar mit JA beantworten und wie man so vernimmt, würde der vierte freiwerdende Platz aber nicht aus der Regionalliga aufgefüllt werden, sondern die Liga würde nur mit 19 statt mit 20 Teams in die neue Saison gehen. Dafür würde es in dieser Saison nur 2 Absteiger geben. Wenn, sagen wir mal, sechs Vereine keine Lizenz mehr erhalten würden, dann würde man in der nächsten Saison mit nur 17 Mannschaften spielen und es würde keinen einzigen Absteiger geben. Ja, ich denke, in München hofft man noch auf mindestens zwei weitere Vereinspleiten, dann würde man in der 3. Liga bleiben und könnte dort einen kompletten Neuanfang machen, mit Andries Jonker als neuen Trainer und mit vielen neuen Spielern.
Lieber DFB, als Verantwortlicher der 3. Liga, es sollte doch langsam mal auffallen, dass hier etwas nicht stimmt! Sind es die zu hohen Auflagen? Ist die Liga zu unattraktiv für Sponsoren? Oder sind hier nur Stümper am Werk? Was ist es, bitte analysieren und dann etwas dagegen tun. Es kann doch nicht sein, dass jede Saison die Absteiger am grünen Tisch oder vor Gericht ermittelt werden müssen. Da können wir uns die Saison dann ja gleich sparen und auf die sportlichen Vergleiche verzichten, drin bleibt am Ende dann eh nur noch wer während der Saison am wenigsten Geld ausgegeben hat…
Die TV-Gelder der Saison 2010/2011
Wie jedes Jahr gibt es am Ende der Saison eine Zusammenfassung und Berechnung der Fernseheinnahmen, die jeder Bundesligaverein in der abgelaufenen Saison kassiert hat. Aktuell hat die Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young ein paar Zahlen veröffentlicht, die wieder einmal eine deutliche Sprache sprechen, uns alle aber auch gewaltig verwundern. Wieso steht hier der FC Bayern München klar auf Platz 1 obwohl es sportlich in diesem Jahr nur zu einem 3. Platz gereicht hat? Und was haben Vereine wie der Hamburger SV, der SV Werder Bremen oder der FC Schalke 04 unter den ersten 8. zu suchen? Und wieso ist der 1. FC Nürnberg dafür nur Viertletzter? Irgendetwas stimmt doch da nicht, die TV-Gelder sollten doch immer nach den sportlichen Leistungen hin verteilt werden?!? Oder ist das etwa doch nicht so und wir sind nur einem Irrglauben aufgesessen? Nun, wir haben daher mal ein wenig nachgeforscht und können jetzt erklären, wie die 368 Millionen Euro der Saison 2010/2011 in der 1. Bundesliga verteilt wurden. Aber erst einmal zur Tabelle:
- FC Bayern München: 29,96 Millionen Euro
- Borussia Dortmund: 26,89 Millionen Euro
- Bayer 04 Leverkusen: 26,57 Millionen Euro
- Hamburger SV: 25,95 Millionen Euro
- Werder Bremen: 24,77 Millionen Euro
- FC Schalke 04: 24,11 Millionen Euro
- VfL Wolfsburg: 22,10 Millionen Euro
- VfB Stuttgart: 21,13 Millionen Euro
- Hannover 96: 20,96 Millionen Euro
- 1899 Hoffenheim: 19,01 Millionen Euro
- FSV Mainz 05: 18,81 Millionen Euro
- Eintracht Frankfurt: 17,77 Millionen Euro
- SC Freiburg: 16,83 Millionen Euro
- 1. FC Köln: 16,10 Millionen Euro
- 1. FC Nürnberg: 15,66 Millionen Euro
- Borussia Mönchengladbach: 14,65 Millionen Euro
- 1. FC Kaiserslautern: 13,92 Millionen Euro
- FC St. Pauli: 13,20 Millionen Euro
Wie aber kommen die Jungs von Ernst & Young jetzt auf die Zahlen? Dazu müssen wir erst einmal verstehen, nach welchen Kriterien die TV-Gelder für jeden Verein berechnet werden. Es gibt zwei Posten, die jeder Verein aus dem TV-Topf bekommt, zum einen ist das der Anteil der Inlandsvermarktung und zum anderen folgerichtig der Anteil der Auslandsvermarktung. Hier ist natürlich klar, dass der FC Bayern München deutlich mehr im Ausland verdient als der FC St. Pauli, was an dem größeren Interesse und an vielen internationalen Auftritten der Bayern liegt (5,27 Millionen Euro zu 0,85 Millionen Euro).
Die Bayern stehen oben, weil sie kontinuierlich erfolgreich sind. (Thomas Fuggenthaler, Sport-Experte bei der Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young)
Bei der Berechnung der Auslandsvermarktung spielt auch das internationale Abschneiden der Vereine in den letzten Jahren eine wichtige Rolle und da haben die Bayern alleine mit ihrer Champions League Finalteilnahme im letzten Jahr einen großen Bonus geholt. Bei der Berechnung der Gelder aus der Inlandsvermarktung zieht die DFL ebenfalls die letzten Jahre zur Rate. Hier werden allerdings die zurückliegenden Spielzeiten unterschiedlich stark bewertet. Kurz gesagt, was weiter zurückliegt ist nicht mehr so wichtig. Einen Punkt gibt es, sozusagen eine Obergrenze für die Einnahmen. Der Verein, der aus der Inlandsvermarktung am meisten Geld bekommt, kann nur maximal doppelt so viel verdienen wie der Letzte der Inlandsvermarktung. Das soll verhindern, dass es wie in Italien, Spanien oder England üblich eine große finanzielle Kluft zwischen den Ligakrösusen und den Aufsteigern gibt…
Dem FC Bayern München kann es aus finanzieller Sicht fast egal sein, ob sie den Meistertitel holen oder nicht. Geld verdienen sie fast immer gleich viel, solange sie internationale viele Erfolge haben und zumindest in Deutschland oben mitspielen. Diesen Status haben sie sich aber hart erarbeitet, wie uns die letzten Jahre zeigen…
Zahlen und Berechnungen: Ernst & Young
Der Aktienkurs bricht ein…
Eine Meisterschaft ist was schönes, allerdings nicht für die Börsenhändler. Für die bedeutet der Titelgewinn nur Stress und Ärger, denn anders als wir Normalos jetzt denken reagiert der Börsenmarkt auf den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Das bedeutet, der Gewinn der deutschen Meisterschaft lässt die Aktienkurse eines börsennotierten Vereins nicht ins unermessliche nach oben steigen, sondern genau das Gegenteil passiert. Die Kurse fallen und das obwohl der Verein, entschuldigung die Firma gerade das Höchste erreicht hat, was sie erreichen konnte: Eine deutsche Meisterschaft
Das aber sind nur die sportlichen Ziele und die interessieren die Zocker an der Börse nur im Sinne der Gewinnoptimierung, was nichts anderes bedeutet, die Kurse steigen Dank dem Gewinn der Meisterschaft und wenn die Kurse steigen, dann verkaufen die Zocker schnell ihre Aktien. So geschehen ist das jetzt bei Borussia Dortmund, wo am ersten Handelstag nach dem vorzeitigen Meisterschaftsgewinn die Kurse kurzzeitig um 1,6% gestiegen sind und anschließend sofort um 4% absackte. Zockerglück nennt man so etwas dann wohl. Kurz noch die Kursentwicklung abgewartet und dann gleich verkauft. Besser wird der Kurs nicht mehr, denn mehr als die Meisterschaft ist ja nicht drin. Man könnte auch sagen, die Händler haben ihre Aktien auf dem Höhepunkt verkauft…
Gewinnmitnahmen drücken die Aktien ins Minus. Was soll auch jetzt noch kommen? Die Fantasie ist zunächst mal raus. (Oliver Roth, Kapitalmarktstratege von Close Brothers Seydler)
Sell on Good News – die Meisterschaft war erwartet worden und nun sind kurzfristig keine positiven Nachrichten mehr zu erwarten. (Sebastian Hein, Bankhaus Lampe)
Tja, so ist das beim einzig börsennotierten Vereins Deutschland. Da ist die sportliche Entwicklung eigentlich nur noch nebensächlich und wer aus Idealismus und als Fan meint, er muss Aktien kaufen, der ist hier schlecht beraten. Denn wenn man euphorisch ist und eben die Papiere kaufen will, dann ist das immer der schlechteste Zeitpunkt. Zumindest um Geld zu verdienen, aber darum geht es dem gemeinen Fan ja sowieso nicht…
Es gibt aber ein großes ABER. Im nächsten Jahr wird Dortmund viel Geld einnehmen, da man in der Champions League spielt. Etliche Millionen sind dadurch garantiert, was natürlich erst einmal gut ist für das Betriebsergebnis bzw. die Bilanz. Dadurch wird natürlich der Aktienkurs wiederrum positiv beeinflußt, was die langfristigen Zocker und jetzt vielleicht auch Fans freuen wird. Kurzum gesagt, man sollte jetzt Aktien von Dortmund kaufen, nächste Saison hoffen, dass der BVB die Champions League rockt und dann zum richtigen Zeitpunkt, also kurz vor dem Ausscheiden aus der Champions League, die Aktien verkaufen. So hat man dann doch über einen längeren Zeitraum Aktien gehalten und seinen Verein unterstützt und am Ende doch noch viel Gewinn beim Verkauf gemacht. Was will man mehr…
Die DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA ist pleite! Um aber nicht in der laufenden Saison den Spielbetriebe einstellen zu müssen, haben die Bielefelder als erster Verein überhaupt den sogenannten Sicherungsfonds des Ligaverbandes in Anspruch genommen. Aus diesem Geldtopf haben sie vor einigen Tagen 1,25 Millionen Euro und einen Punktabzug mit dazu bekommen. Den Punktabzug gibt es deswegen, da in den Statuten des Sicherungsfonds festlegt wurde, dass bei der Inanspruchnahme des Fonds auch ein Punktabzug, sozusagen als Strafe für das unsolide wirtschaften, abgezogen werden müssen. Die Höchststrafe sind der Abzug von 3 Punkte und den hat die Arminia bekommen. Blöd war nur, dass durch den Punktabzug die Arminia abgestiegen ist und damit sozusagen am grünen Tisch der Abstieg besiegelt wurde. Andererseits, bei dem Rückstand, den die Arminia auf das rettende Ufer gehabt hat, war das auch schon egal. Eine Woche später wären sie dann sportlich auch abgestiegen gewesen, jedoch können sie jetzt mit der Finanzspritze die nächsten zwei Monate alle Gehälter bezahlen und die Saison so noch bis zum Ende mitspielen. Für die DFL ist das super, denn bei einer Insolvenz mit gleichzeitiger sofortiger Einstellung des Spielbetriebs hätte alle Spiele der Arminia, rückwirkend auf die ganze Saison, mit 0:2 werten müssen. Das wäre natürlich ein gewaltiger Aufwand gewesen, etliche Spiele hätten neu berechnet werden müssen, die Tabelle hätte sich komplett geändert und vermutlich hätte es auch den ein oder andere Protest zu verhandeln gegeben. Das ist jetzt alles nicht der Fall, das ist großartig und ein Verdienst des Sicherungsfonds…
Der Vorstand des Ligaverbandes hat heute dem Antrag der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA auf Inanspruchnahme des Sicherungsfonds stattgegeben. Der Klub erhält nach Prüfung der ergänzend eingereichten Unterlagen gemäß den Statuten des Ligaverbandes umgehend rund 1,25 Millionen Euro als Finanzhilfe. Gleichzeitig beschloss der Ligavorstand, Arminia Bielefeld mit sofortiger Wirkung in der aktuellen Tabelle der 2. Bundesliga drei Punkte abzuziehen. (Newsmeldung des DFB vom 19.04.2011)
Eine Frage, die sich jetzt Spötter, Neider, Wirtschaftsexperten und wir jetzt stellen, ist ob es es überhaupt sinnvoll ist, einen Verein, der sportlich schon so gut wie abgestiegen war, der Schulden hat bis zum Umfallen, der das Geld vermutlich nie mehr zurückzahlen wird können, der vielleicht nicht mal die Lizenz für die 3. Liga bekommen wird, ja ist es sinnvoll, die Insolvenz so eines Verein noch mit einer Millionenspritze nach hinten hinauszuschieben? Eigentlich sollte man mit dem Sicherungsfonds Vereine vor der Insolvenz retten, die auch eine Zukunft haben, doch nach dem heutigen Stand sieht das bei der Arminia nicht gerade gut aus. Sportlich sind sie schon am Ende, der Abstieg aus der 2. Bundesliga ist schon besiegelt. In welcher Liga sie nächstes Jahr antreten werden, dagegen noch nicht. Es könnte die 3. Liga werden, es könnte jedoch auch die 5. oder 6. Liga werden, je nachdem ob sie überhaupt eine Lizenz für eine der Ligen bekommen. Leicht wird das nicht, aber falls sie es doch schaffen sollten, dann kann ich mir jetzt schon vorstellen, wie die anderen Vereine der 3. Liga in der nächsten Saison meutern werden. Da kommt ein Verein, der jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hat und jetzt eben mal 1,25 Millionen Euro Einahmen gehabt hat und somit kein so großes Loch mehr in den Kassen hat, wie sie eigentlich haben müssten. So viel Einnahmen haben die Vereine der 3. Liga zum Teil nicht mal über die ganze Saison und die Arminen bekommen das schnell mal so in den Arsch geblasen. Ja, diese Argumente werden kommen und zwar bei jedem Sieg, den die Arminia in der nächsten Saison einfahren wird. Bei jedem Sieg wird es heißen, dass dieser Verein nicht mehr existieren dürfte, dass die DFL Gelder verschenkt, usw. usw. usw.
Wenn die Arminia aber komplett pleite geht und keine Lizenz mehr erhalten wird, dann aber hat sich die DFL einen richtigen Schildbürgerstreich geleistet. Das Geld, das ein Verein aus dem Sicherungsfonds erhält, ist nämlich nur ein Kredit. Den kann aber kein Verein mehr zurückzahlen, wenn er in die Insolvenz geht oder um es anders zu sagen: Dann wäre das Geld komplett verloren. Aber egal, die DFL bzw. die Vereine, die in den Fonds eingezahlt haben, haben es ja und geben das Geld gerne.
Egal, was auch passieren, der Sicherungsfonds hat seine Aufgabe perfekt erfüllt. Nur zufrieden ist mit dem Ergebnis trotzdem keiner…
Anhang VIII: Richtlinie zum Sicherungsfonds
1. Zweck des Sicherungsfonds
Mit dem Sicherungsfonds, den die Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen (Lizenznehmer) gemäß § 8 Nr. 2 b) Lizenzierungsordnung dem Ligaverband zu stellen haben, soll gewährleistet werden, dass der Spielbetrieb in den Lizenzligen reibungslos abgewickelt werden kann, insbesondere auch dann, wenn ein einzelner Lizenznehmer während der Spielzeit zahlungsunfähig wird.
2. Einrichtung des Sicherungsfonds
Der Ligaverband behält von der ersten und zweiten Fernsehrate der jeweiligen Spielzeit jeweils Mio € 5 ein und führt sie dem Sicherungsfonds zu. Die Zinserträge aus dem Sicherungsfonds stehen dem Ligaverband zu. Über deren Verwendung entscheidet der Vorstand des Ligaverbandes.
3. Voraussetzungen der Verwendung des Sicherungsfonds
Jeder Lizenznehmer kann, sofern und soweit es die Ausstattung des Sicherungsfonds im jeweiligen Zeitpunkt zulässt, einen Betrag in Höhe von bis zu zwei in der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung der Lizenzierungsunterlagen für die laufende Spielzeit geplanten Monatsgehälter seines Personalaufwands Spielbetrieb, höchstens aber Mio € 5, in Anspruch nehmen. Eine Verpflichtung der Lizenznehmer, des Ligaverbandes und der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH zur Aufstockung oder Auffüllung des Sicherungsfonds nach dessen teilweisen oder vollständigen Inanspruchnahme besteht nicht. Ein Lizenznehmer ist dann als zahlungsunfähig im Sinne dieser Bestimmungen zu betrachten, wenn er voraussichtlich nachhaltig seine fälligen Geldschulden aus vertraglichen Verpflichtungen im Wesentlichen nicht erfüllen kann. Die vertraglichen Verpflichtungen ergeben sich aus seinem Spielbetrieb in der Bundesliga oder 2. Bundesliga, insbesondere gegenüber den Spielern der Lizenzmannschaft, gegenüber dem Ligaverband oder auch dritten Personen. Bestehen Zweifel darüber, ob der Lizenznehmer solche Verbindlichkeiten noch erfüllen kann oder nicht, stellt die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH nach Prüfung der eingereichten Unterlagen verbindlich fest, ob der Lizenznehmer als zahlungsunfähig zu betrachten ist.
Zahlungsunfähigkeit eines Lizenznehmers im Sinne dieser Bestimmungen liegt jedenfalls spätestens dann vor, wenn die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über sein Vermögen beantragt oder ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet oder die Eröffnung mangels Masse abgelehnt wird.
4. Vorlagepflichten des Lizenznehmers
Zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit eines Lizenznehmers gemäß Nr. 3 hat der Teilnehmer einen aktuellen Finanzstatus mit Liquiditätsplanung bis zum Ende der jeweiligen Spielzeit einzureichen. Zusätzlich ist dem Ligaverband eine Erklärung des verantwortlichen Vorstandes über die Vollständigkeit und Richtigkeit der Aufstellung vorzulegen.
5. Arten der Verwendung
Ist ein Lizenznehmer im Sinne dieser Bestimmungen als zahlungsunfähig zu betrachten, kann die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH im Einvernehmen mit dem Lizenznehmer aus dem Sicherungsfonds für den Lizenznehmer dessen vertragliche Verbindlichkeiten erfüllen. Eine Schuld oder Haftung des Ligaverbandes und/oder der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH gegenüber Gläubigern des Lizenznehmers wird dadurch nicht begründet. Die Verbindlichkeiten des Lizenznehmers sind tunlichst in folgender Reihenfolge zu begleichen:
1. gegenüber den Spielern, den Trainern und dem Funktionsteam,
2. gegenüber dem Ligaverband,
3. gegenüber Dritten.Ausgenommen sind sämtliche Transferverbindlichkeiten, die aufgrund einer Verpflichtungm eines Lizenzspielers gegenüber einem abgebenden Club entstanden sind. Ein Anspruch der unter Nr. 1 bis 3 Genannten gegen den Ligaverband und/oder die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH auf Auszahlung von Mitteln aus dem Sicherungsfonds besteht nicht.
6. Folgen der Inanspruchnahme des Sicherungsfonds
Nimmt ein Lizenznehmer Mittel aus dem Sicherungsfonds in Anspruch, spricht der Vorstand des Ligaverbandes einen Punktabzug gegenüber dem Lizenznehmer aus. Die Entscheidung ist endgültig. Bei einer Inanspruchnahme des Sicherungsfonds durch ein- oder mehrmalige Auszahlungen von bis zu einem in der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung für die Lizenzierung der entsprechenden Spielzeit geplanten Monatsgehalt seines Personalaufwands Spielbetrieb wird dem Teilnehmer in der laufenden Spielzeit mit sofortiger Wirkung ein Gewinnpunkt aberkannt. Bei einer Inanspruchnahme von insgesamt mehr als einem und bis zu zwei Monatsgehältern beträgt der Abzug mit sofortiger Wirkung insgesamt drei bzw. zwei weitere Gewinnpunkte. Die als Darlehen des Ligaverbandes erhaltenen Gelder sind zu verzinsen. Der Zinssatz beträgt für das Jahr 5%.
Die Rückzahlung der in Anspruch genommenen Mittel einschließlich Zinsen an den Ligaverband ist Bedingung für den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im Lizenzierungsverfahren für die der Inanspruchnahme folgenden Spielzeit und – im Fall der Nichtrückzahlung – jeder weiteren Spielzeit bis zum Ablauf von fünf Jahren. Erfolgt die Rückzahlung nicht fristgerecht, ist der Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht erbracht und der Lizenznehmer erhält keine Lizenz für die entsprechende Spielzeit.Die Verbindlichkeit des Lizenznehmers gegenüber dem Ligaverband erlischt mit dem Ablauf
von fünf Jahren.7. Rückzahlung des Sicherungsfonds
Sofern und soweit der Sicherungsfonds am Ende der Spielzeit noch Mittel enthält, werden diese an die Lizenznehmer der abgeschlossenen Spielzeit gemäß der Fernsehgeldverteilung für diese Spielzeit ausgeschüttet.
Quelle: Lizenzierungsordnung, Teil VIII Sicherungsfonds auf www.bundesliga.de (PDF)
Gott sei Dank gibt es noch vernünftige Menschen irgendwo da draußen. Auch wenn es den meisten Managern, ne Stopp, allen Managern immer nur ums Geld geht, so ist das nicht immer das Beste für uns Fans. Das wissen wir und um so mehr freuen wir uns, wenn Hilfe von einer ganz anderen Stelle wie zum Beispiel der Politik oder ein paar Rechtsverdrehern kommt. Aktuell hat uns das EU-Gericht, kurz EuG, ein großes Geschenk bereitet. Es hat entschieden, dass große und bedeutende Ereignisse weiterhin im freien Fernsehen empfangbar sein müssen. Wunderbar, große Ereignisse können ja auch von sportlicher Natur sein und so hoffen wir doch mal stark darauf, dass in der Zukunft weiterhin Olympische Spiele, die Fussball-Weltmeisterschaft und -Europameisterschaft sowie vielleicht auch der DFB-Pokal unverschlüsselt im deutschen Fernsehen laufen werden.
Wenn diese Wettbewerbe in ihrer Gesamtheit von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung sind, sei die damit einhergehende Beschränkung des freien Dienstleistungsverkehrs und der Niederlassungsfreiheit durch das Recht auf Informationen und durch die Notwendigkeit gerechtfertigt, der Öffentlichkeit breiten Zugang zur Fernsehberichterstattung über diese Ereignisse zu gewährleisten. (Michael Stulz-Herrnstad, Rechtsanwalt erläutert auf dem Internetportal kress.de das Urteil)
Das EuG hat damit eine gemeinsame Klage der UEFA und der FIFA abgelehnt, die die so genannte „Schutzliste“ verhindern wollten. Die „Schutzliste“ besagt, dass Großereignisse „von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung“ der „Öffentlichkeit im frei empfangbaren Fernsehen zugänglich gemacht werden müssen“ (deutscher Rundfunkstaatsvertrag). Damit hat die EU-Kommission gewonnen und kann diese Regelung der „Schutzlisten“ hochoffiziell in ganz Europa einführen. Für die FIFA und für die UEFA ist das ganze eine mittlere Katastrophe, denn die beiden Verbände haben schon fest mit höheren Einnahmen aus dem Rechteverkauf an Pay-TV Sender gerechnet. Doch das ist mit dieser Entscheidung unmöglich geworden.
Konkret können wir uns schon darauf freuen, dass die nächste WM auch wieder im Free-TV ausgestrahlt wird. Eröffnungspiel, alle Spiele mit deutscher Beteiligung, Halbfinale und Finale werden dann von uns ohne Zusatzkosten für Decoder oder Entschlüsselungskarten zu sehen sein und das ist geil.
Mit der ganz großen Freude sollten wir noch ein wenig warten, denn das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und die Verbände können noch in Berufung gehen. Das würde bedeuten, dass es noch sehr lange dauern wird, bis eine endgültige und rechtssichere Entscheidung steht. Aber ganz ruhig, wieso sollte ein anderes EU-Gericht anders entscheiden als das bisherige Gericht?
Wie sagt man immer so schön? Es ist doch vollkommen für´n Arsch und damit meint man, dass man sich wieder einmal umsonst abgearbeitet hat und wieder einmal alle Anstrengung umsonst war. Dabei war – nein ich muss sagen – ist der Plan der UEFA (Europäische Fußballverband) und der ECA (European Club Association) eigentlich ja gut. Sie wollen finanzielle Regeln einführen, an die sich alle europäischen Mannschaften halten müssen, die im internationalen Geschäft mitmischen wollen. Damit soll sichergestellt werden, dass eine dauerhafte und gesunden Lebensfähigkeit der Klubs erreicht wird. Spielen diese da aber nicht mit, dann wird ihnen die Teilnahmeberechtigung für die Champions League oder die UEFA European League entzogen. Betreffen könnte das jede Menge Vereine, alleine in diesem Jahr wären deswegen 11 Klubs aus der Champions League geflogen. Da aber die Einführung des Financial Fairplays entgegen früherer Planungen erst im Jahr 2015 stattfinden wird, haben diese Vereine noch einmal Glück gehabt. Bis zum diesem Jahr aber müssen die Vereine schon mal einiges an Vorarbeit leisten und ihre Bilanzen kräftig zum Besseren hin polieren. Während der nächsten drei Jahre geltender Übergangsfrist dürfen pro Saison nur noch 45 Millionen Euro an Schulden gemacht werden (und jede folgende Saison weniger!) und hier bekommen schon viele Vereine in Europa massive Probleme…
Ziele des Financial Fairplays:
- Es darf über einen gewissen Zeitraum nicht mehr ausgegeben als eingenommen werden
- Limitierung von Gehaltsobergrenze und Transferausgaben
- Eingrenzung und Schulden
- Alle Klubs haben sich verpflichtet, die Zusagen immer und überall einzuhalten!
Hört sich doch alles gut an, die Vereine sollen in ein finanziell sicheres Fahrwasser geführt werden und das sogar noch mit einer lockeren Übergangsphase. Ich habe aber zu Beginn des Artikels schon geschrieben, dass das eigentlich alles vollkommen für´n Arsch ist, denn nach jetzigem Stand ignorieren etliche Spitzenvereine das von ihnen mitgestaltete und für gut befundene Pamphlet und schmeißen jetzt einfach noch mal richtig Geld aus dem Fenster. Bis zum Sommer dürfen sie das ja eigentlich noch…aber wie man dann mit seinem teuren Kader die Regeln des Financial Fairplays einhalten will, bleibt ihnen und uns und vermutlich auch der UEFA ein größes Rätsel.
Das Hauptanliegen des Financial Fair Play ist es, das wirtschaftliche Gleichgewicht in den europäischen Wettbewerben zu verbessern und eine langfristige Stabilität im Clubfußball über ganz Europa hinweg sicherzustellen. (aus einer Pressemitteilung der UEFA)
Was aber der Abramowitsch-Klub Chelsea United noch in den letzten Stunden der Wintertransferperiode veranstaltet hat, entbehrt jeglicher logischer Grundlage. Um die 90 Millionen Euro hat man eben mal so für zwei neue Spieler (Fernando Torres & David Luiz) ausgegeben und sicherlich auch nicht beim Gehalt gespart. Genau das sollte aber mit dem Financial Fairplay nicht mehr passieren und auch wenn es erst im Sommer offiziell mit der Übergansphase startet sollte man jetzt nicht noch die großen Ausgaben tätigen. Ein wenig Zurückhaltung wäre angesagt, denn sonst ist der Kader mal schnell zu teuer und man kann sich darauf verlassen, dass die UEFA gegen einen zu ermitteln anfängt.
Chelsea hat das Financial Fair Play unterstützt. Aber am Morgen verkünden sie 70 Millionen Pfund Verlust und am Nachmittag geben sie 75 Millionen für neue Spieler aus. Wo ist da die Logik? Das ist nur schwer zu verstehen. (Arsene Wenger, Trainer von Arsenal London, versteht die Transfer- und Vereinspolitik von Chelsea nicht)
Ich will hier aber das Problem, das sich Chelsea durch die Transfers aufgeladen hat, noch mal genauer darstellen. In der Saison 2011/2012, der ersten Saison in der Übergangsphase, ist vorgesehen, dass ein Klub nur noch Verluste in einer bestimmten Höhe (um die 45 Millionen Euro) machen darf. Ab der Saison 2012/2013 wird dann zum ersten Mal eine Analyse der Vereinsfinanzen seitens der UEFA vorgenommen und hier werden rückwirkend die letzten zwei Jahre betrachtet. Man müsste also in den nächsten Jahren seinen teuren und zu großen Kader deutlich verschlanken, aber was passiert, wenn das nicht klappt? Chelsea hätte dann das Problem, dass man die Vorgaben, die man selber mit beschlossen hat, nicht einhalten könnte und somit aus dem internationalen Geschäft fliegen würde. Ob sie damit rechnen und sich denken, das wird die UEFA schon nicht wagen? Vielleicht, Karl-Heinz Rummenigge jedenfalls hat Sorge, dass es genau in diese Richtung gehen könnte…
Es wäre aber der große GAU, wenn sich Klubs sportlich für die Champions League qualifizieren, aber dann aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen dürfen. (Karl-Heinz Rummenigge, Chef der europäischen Klub-Vereinigung ECA)
Der Super-Gau? So was muss man als Verband natürlich verhindern, also hoffen (vielleicht) einige Vereine, dass die Regeln kurzfristig für sie aufgeweicht werden würden. Stellt Euch mal vor, wenn dem nicht so wäre. Chelsea, Real Madrid, vielleicht auch Barcelona, Manchester United…sie alle wären vielleicht draußen. Ich schreibe hier absichtlich vielleicht, da ich ja genau Zahlen der Vereine nicht kenne, aber man hat bei diesen Vereinen schon oft von einem gewaltigen Schuldenberg gehört. Hoffen wir mal, dass das nicht das Ziel der Vereine ist…
Ein Schlupfloch der etwas anderen Art hat das Magazin Sporting Intellicence gefunden. Bei diesem Schlupfloch geht es um Spielerverträge, die vor dem Sommer 2010 abgeschlossen wurden, also auch vor dem Start des Financial Fairplays. Diese Spielergehälter können in der Begutachtung der Saison 2011/2012 mit abgesetzt werden oder anders formuliert, die Spieler sind zwar extrem teuer, müssen aber in der Bilanz zur Saison 2011/2012 nicht berücksichtigt werden.
Sicherlich gibt es auch weitere Schlupflöcher, aber ganz ehrlich, irgendwie fehlt mir jegliche weitere Motivation für weitere Diskussionen. Solange Chelsea das Geld irgendwo auf der russischen Strasse namens Abramowitsch findet, wird es die Manager dort reichlich wenig interessieren, was andere über sie und ihren Verein denken. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären, es ist doch alles vollkommen für´n Arsch…
Die UEFA vertraut den Vereinen, wir Fans aber sollten es nicht tun. Zu oft wurden schon medienwirksam Dinge versprochen und am Ende war das Geheul groß. Wir sollten das „Financial Fairplay“ nicht so blauäugig sehen wir die UEFA, sondern uns sollte klar sein, dass hier nur ein paar kleine Machtspielchen im Gange sind und sich am Ende sowieso nichts ändern wird. Vielleicht täuschen wir uns da ja auch, ich würde es mir wünschen und ich glaube viele Fans auch…
Die UEFA hat volles Vertrauen, dass die Clubs die Financial Fairplay-Regelung in zunehmendem Maße berücksichtigen und ihre Einkommen wie Ausgaben innerhalb der nächsten vier bis sechs Transferperioden angleichen. (Zitat der UEFA zum Thema Chelsea, Financial Fairplay und Transferausgaben)
Das Thema ist fast unerschöpflich groß und da ich hier auch nur so am Rande ein paar Sachen skizzieren kann, gebe ich Euch noch ein paar weiterführende Links. Schaut einfach mal rein…
- UEFA.com: Die hochoffizellen Richtlinien des Financial Fairplays (PDF)
- Allesaussersport: Schlupfloch für Geldscheine
- Medienhandbuch Sport: UEFA Statement zum Transfer-Wahnsinn
- Sporting Intelligence: Fallbeispiele eines fiktiven Klubs, der gerade mal eben 80 Millionen Euro Verlust gemacht hat
Weitere gute Links sind Herzlichst Willkommen. Schreibt sie einfach in die Kommentare…
So, meine Damen und Herren, heute kümmern wir uns wieder einmal um das Finanzielle und da wir gerade mitten in einer DFB-Pokalrunde stecken, ist das genaue Thema damit auch schon klar. Wir werden etwas genauer hinschauen und auflisten, wieviel Geld kann man als DFB-Pokaleilnehmer in dieser Saison verdienen kann?
DFB-Pokal Prämien 2010/2011
Startprämie: 100.000 €
Einzug 2. Runde: 250.000 €
Einzug 3. Runde: 493.000 €
Viertelfinale: 1.037.500 €
Halbfinale: 1.75 Mio. €
Finale: 2 Mio. €
Sieger 2.5 Mio. €
Zusätzlich teilen sich die gegeneinander spielenden Mannschaften noch die Einnahmen von Zuschauern, Sponsoren und von zusätzliche fließenden TV-Gelder. Im Großen und Ganzen kann man jedoch sagen, dass ein Amateurligist, der sich für die Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert hat, alleine mit den 100.000 Euro Startgeld schon mal für mindestens ein Jahr keine größeren finanziellen Probleme mehr haben dürfte. Wieso das so ist zeigt das Beispiel des Hamburger Oberligisten SC Victoria Hamburg, der in der ersten Runde des diesjährigen DFB-Pokals sensationell den Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen aus dem Wettbewerb gekickt hat. Die Hamburger haben nur ein Saisonetat von knapp 70.000 Euro und alleine bei den garantierten Einnahmen von 100.000 Euro für die erste Pokalrunde, ist man für das ganze Jahr sorgenfrei und kann sich sogar noch einiges an Luxus leisten. Ganz abgesehen davon, dass man für die 2. Runde ja auch noch einmal ganz kräftig kassieren wird, egal wie das Spiel dann ausgeht.
Für die Bundesligavereine sind das Peanuts, für die Amateurvereine aber ist hier schon in Runde 1 das große Geld zu verdienen. Für viele Amateurclubs ist das oft auch die Rettung, denn mit diesen Einnahmen, die man sonst in der 3. oder 4. Liga nicht verdienen kann, kann man schnell mal den ganzen Verein wieder auf finanziell gesunde Beine stellen.
Alljährlich erscheinen Ranglisten, die angeblich zeigen, welcher Spieler am meisten verdient und damit ja auch am wertvollsten ist. Oder anders gesagt, welcher Spieler spielt gut und kann sich gleichzeitig auch verdammt gut vermarkten…
Das Wörtchen „angeblich“ verwenden wir jetzt deshalb, da niemand außer der Spieler selbst, seine Berater und der Verein Einblick in so einen Arbeitsvertrag hat und damit eigentlich auch niemand wissen kann, was er wirklich verdient. Gut, manchmal plaudert ein Spieler, oft gibt es Pressemitteilungen der Vereine, aber genaue Gehaltsangaben gibt es nie. Die Berechnung des Jahresgehalts ist auch schwierig, denn viele Spieler haben Verträge abgeschlossen, wo es ein Grundgehalt gibt und darauf dann ziemlich viele Prämien gerechnet werden. Kurz gesagt, die Werte, die das belgische Sportmagazin „Sport Foot Magazine“ ermittelt hat, sind vermutlich geschätzt. Aber das tut nicht viel zur Sache, denn ob ein Spieler gut und wichtig ist, können wir auch mit geschätzten Werten abschätzen. Also viel Spass mit der Liste und staunt ob der vielen Millionen nicht zu viel…
Spieler | Verein | Gehalt/Jahr (in Mio €) | |
1. | Christiano Ronaldo | Real Madrid | 12 |
2. | Wayne Rooney | Manchester United | 11,5 |
3. | Lionel Messi | FC Barcelona | 11,5 |
4. | Yaya Touré | Manchester City | 10.8 |
5. | Samuel Eto’o | Inter Mailand | 10,5 |
6. | Bastian Schweinsteiger | Bayern München | 9,7 |
7. | Zlatan Ibrahimovic | AC Mailand | 9,0 |
8. | Kaká | Real Madrid | 9,0 |
9. | John Terry | Chelsea FC | 9,0 |
10. | Emmanuel Adebayor | Manchester City | 8,4 |
11. | Franck Ribéry | Bayern München | 8 |
12. | Fernando Torres | Liverpool | 7,8 |
13. | Steven Gerrard | Liverpool | 7,6 |
14. | Carlos Tevez | Manchester City | 7,6 |
15. | Frank Lampard | Chelsea | 7,6 |
Die Gehälter der Spieler 16 – 50 könnt ihr Euch direkt beim belgischen Magazin „Sport Foot Magazine“ anschauen. Überraschungen gibt es aber wenig in der Liste, nur große Namen oder (alte) Stars und alle haben natürlich ihr Geld verdient. Viel interessanter wäre es ja, was ein durchschnittlicher, eher unbekannter Bundesligaprofi verdient. Wenn man Gerüchten Glauben schenken darf, dann kann man da sogar im Abstiegskampf mal so nebenbei zum Millionär werden…
Quelle: alle Zahlen aus dem „Sport Foot Magazine“
Obwohl inzwischen ein neues Jahr begonnen hat, gibt es aus dem alten Jahr 2010 noch einiges aufzuarbeiten. Eine Baustelle hat die FIFA jetzt endlich hochoffiziell beseitigt und das ist das Thema mit der „Abrechnung der Abstellgebühren für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika“. Welcher Verein hat aus dem FIFA-Abstellgebühren-Topf, der um die 30 Millionen Euro schwer ist, wieviel Geld bekommen? Außerdem wird von uns noch kurz erklärt, wie die FIFA das alles berechnet hat? Wer also Lust, die Antworten zu erfahren, der sollte hier und jetzt weriterlesen und sich wieder einmal etwas unnützes Fussball-Stammtischwissen aneignen. Viel Spass dabei…
Diese Vereine haben am meisten Geld aus dem Topf der Abstellgebühren kassiert:
- FC Barcelona: 654.384 Euro (bei 13 abgestellten Spielern)
- FC Bayern München: 588.210 Euro (12)
- FC Chelsea (12)
- FC Liverpool: 517.907 Euro
- Real Madrid: 512.266 Euro
Insgesamt sind es 400 Klubs aus 44 FIFA-Verbänden, die von der FIFA eine Entschädigung in Form von Abstellgebühren erhalten. Dabei wurden alle Vereine zusammen mit 30 Millionen Euro für genau 736 Spieler entschädigt. Na, das sind mal Zahlen und der FC Bayern München ist – wie sollte es auch anders sein – in der Rangliste der kassierten Abstellgebühren sogar ganz weit vorne mit dabei. Ja, wer viele WM-Spieler im Kader hat, der kann am Ende auch einiges dafür verdienen! Einige Vereine kassieren hier noch mal kräftig mit den Weltmeisterschaftsturnieren ab obwohl sie direkt damit gar nichts zu tun haben. Aber sie stellen ja ihre Angestellten, die Spieler, für die Turniere ab und das während der Arbeitszeit, denn die Verträge der Spieler gelten ja nicht nur 10 Monate im Jahr, sondern die kompletten 12 Monate. Die Turniere liegen daher in der Klub-Arbeitszeit der Vereine und die tragen auch das Risiko, wenn sich ein Spieler verletzt. Ja, ihr wisst jetzt schon, auf was ich hier in einem Nebensatz anspiele, auf den großen Streit zwischen dem holländischen Verband KNVB und dem FC Bayern München, der nach der Verletzung von Arjen Robben bei der WM 2010 ausgebrochen ist. Nach Auffassung des KNVB ist mit den Abstellgebühren, die die FIFA bezahlt, der Spieler hochoffiziell ausgeliehen und etwaige Verletzungen sind dann einfach das Pech des Vereins. Der bekommt ja schließlich auch Geld dafür, dass er die zwei Monate für die Nationalmannschaft spielen darf. Die Bayern sehen das natürlich anders und die FIFA weiß nicht so Recht, was jetzt richtig ist und versucht das Ganze erst noch einmal Tod zu schweigen…
Wir freuen uns, die Klubs am Erfolg der Weltmeisterschaft 2010 teilhaben zu lassen, indem wir sie am WM-Gewinn beteiligen. Damit drücken wir insbesondere unsere Wertschätzung für ihre Anstrengungen zur Förderung junger Spieler aus. (Joseph S. Blatter, FIFA-Präsident)
Damit kommen wir jetzt aber zur Berechnung der Abstellgebühren. Das ist sozusagen ein FIFA-Rechenmodell und daher natürlich ganz einfach und locker aufgestellt. Also, man nehme die „Anzahl der Einsatztage eines Spielers“ und multipliziere diesen Wert dann mit dem „Spielerbetrag pro Tag“. Genauer erklärt heißt das folgendes:
- Anzahl der Einsatztage eines Spielers: Die Zeit, die ein Spieler mit der Nationalmannschaft bei dem WM-Turnier verbracht hat (+ 2 Wochen Vorbereitungszeit). Der Spieler muss dabei nicht zum Einsatz kommen. Hauptsache er war im Kader und er war vor Ort anwesend.
- Spielerbetrag pro Tag: derzeit auf 1.600 US Dollar festgelegt
Wollt ihr noch ein kurzes Rechenbeispiel haben? Bekommt ihr anhand von Tim Wiese, unseren Ersatztorhüter bei der WM 2010, der zu keiner einzigen Einsatzminute in Südafrika gekommen ist. Trotzdem kassiert sein Verein SV Werder Bremen kräftig mit.
- 30 Tage bei der WM in Südafrika + 14 Tage Vorbereitungszeit = 44 Tage
- Diese 44 Tage werden nun mit den 1.600 US Dollar multipliziert.
- 44 Tage * 1.600 $ = 70.400 $ (ca. 54.041 Euro)
Die Bremer verdienen also mit Tim Wiese ca. 54.041 Euro und das obwohl er in Südafrika nur kräftig trainiert und nicht einmal gespielt hat.
Eine Besonderheit gibt es aber noch bei der Verteilung. Es werden nämlich (anteilsmäßig) alle Vereine mit Geld beschenkt, bei denen ein WM-Spieler in den zwei Jahren vor der WM unter Vertrag stand. Ein Vereinswechsel kurz vor der WM bringt dem neuen Verein also so gut wie nichts mehr, dafür aber dem alten abgebenden Verein. Der kassiert kräftig, obwohl er das Risiko WM-Spieler verkauft hat.
So und damit wisst ihr wieder einmal bestens Bescheid, wie im Fussballgeschäft Geld gemacht wird…
Quelle: Fifa.com
Alle Jahre wieder kommt nicht nur Weihnachten und der Jahreswechsel, sondern auch die Diskussion um die Sendezeit der Sportschau. Bisher konnten die ARD als Sender immer noch eine Verlegung der Sportschau nach 20 Uhr verhindern, aber es wird immer mit jeder Diskussion enger und daher stellen auch wir uns die Frage, ob wir bald die Bundesliga in der Zusammenfassung erst nach 20 Uhr zu sehen bekommen oder vielleicht sogar erst am nächsten Tag? Bisher hatte die ARD bei dieser Frage auch noch das Bundeskartellamt auf seiner Seite, das bisher immer empfohlen hat, die Sportschau „zeitnah und zu einem weiten Bevölkerungskreisen zugänglichen Sendetermin zu erfolgen hat“. Im Klartext heißt das, vor 20 Uhr…
Das war bisher, aber jetzt hat die DFL wieder einmal das Gespräch mit dem Bundeskartellamt gesucht, denn man will mit dem nächsten Rechteverkauf mehr „mehr Exklusivität“ anbieten können und so zumindest den Preis halten können.
Es ist definitiv zu früh, darüber zu spekulieren. Es ist aber sicher so, dass Wettbewerb jedem Sender gut tut – auch der ARD. (Christian Seifert, Geschäftsführer der DFL, im Interview mit dem SID)
Die Frage, die wir uns alle stellen ist jetzt aber, was die DFL mit der neuerlichen Diskussion denn erreichen will. Mehr Einnahmen können es nicht sein, denn wie wir alle wissen, ist der bisher einzige Interessent SKY ja finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet und wird sicherlich nicht die von Karl-Heinz Rummenigge & Co. geforderte Verdoppelung bei den Rechtepreisen bezahlen (können). Weitere Bieter für die Livespiele? Fehlanzeige! Und es sind auch keine in Sicht. Was aber will man dann? Mehr Exklusivität? Für was? Ach ja, um den Preis zu halten, denn man hat Angst, dass SKY den derzeitigen Preis bei der nächsten Verkaufsrunde nicht mehr bezahlen will, wenn es nicht das ein oder andere Extra dazu gibt. Und SKY wiederum braucht dieses Extra, denn sie brauchen mehr Abonnenten, um endlich mal schwarze Zahlen zu schreiben und diese erhoffen sie sich durch eben dieses gewisse Extra an Exklusivität. Die Liga spielt da zähneknirschend mit, denn sie haben keine andere Wahl. Bei nur einem Bieter, der im Moment die technische Infrastruktur in Deutschland hat, gibt es einfach keinen Spielraum. Dieser darf auf keinen Fall pleite gehen, denn dann würde die DFL bei weiten nicht mehr das einnehmen, was sie jetzt noch bekommen. Daher muss man dem Partner entgegenkommen und ihm helfen, dass er endlich auf die Füße kommt. Die Börse sieht das übrigens genauso, der Kurs von SKY stieg nach Bekannt werden der Gespräche der DFL-Führung mit dem Kartellamt gleich mal an…
Für die ARD ist die Diskussion gar nicht mal so schlimm, wie man jetzt annimmt, denn wenn die ARD-Programmchefs die Sportschau nach 20 Uhr zeigen müssen, denn ist die Prime Time, die beste Fernsehzeit des Tages und hier kann man mit einer starken Sportschau sicherlich alle Senderkonkurrenten, egal ob Privat oder auch Öffentlich-Rechtlich, in die Schranken weisen und ist dann zu diesem Zeitpunkt am Samstag abend um 20.15 Uhr das Non-Plus-Ultra in der deutschen Fernsehlandschaft.
Unsere österreichischen Nachbarn sorgen mal wieder für ein Highlight in deren ach so tristen Fussballalltag. Dort gibt es in diesem Jahr einen ganz überraschenden Herbstmeister und der kommt nicht aus Salzburg und hat ein paar Dosen im Gepäck oder aus Wien und sorgt sich um seine große Tradition…ein in diesem Jahr kommt der Herbstmeister aus dem 12.000 Einwohner Provinzstädtchen Ried im beschaulichen Innkreis. Die ortsansässige Sportvereinigung, in Österreich mehr unter dem Sponsorennamen SV JOSKO RIED bekannt, ist mehr als verdient österreichischer Herbstmeister geworden und anders als bei uns in Deutschland gibt es dort auch so etwas wie eine Prämie – wenn auch eine nicht ganz alltägliche – für den Halbzeittitel.
Diese nicht alltägliche und außergewöhnliche Prämie ist eigentlich auch keine echte Prämie, denn der Boss der österreichischen Liga hatin großer Feierlaune, dem Rieder „Provinzverein“ eigentlich nur ein öffentliches Versprechen für die Finanzierung einer Rasenheizung abgegeben. Jetzt kann man denken was man will, aber eines ist klar. Ohne den Herbstmeistertitel hätte der SV Josko Ried dieses Versprechen nicht bekommen, es ist sozusagen die direkte Konsequenz aus der Herbstmeisterschaft. Also ist es doch so etwas wie eine Prämie…
Die Rasenheizung kann die „Provinzmannschaft“ aus Oberösterreich gut gebrauchen, denn die „Keine Sorgen Arena“ hat bisher noch keine und kalten und schneereichen Wintern im Moment ist diese aber dringend notwendig. Natürlich kann es auch nicht angehen, dass in einer so hervorragnend organisierten Liga wie der ÖFB Spiele wegen Kälte und Schneefalls ausfallen. Noch dazu wenn beim Spitzenreiter die Spiele nicht stattfinden könnten, würde das von einer windigen Hobbyliga zeigen…nun ja zumindest denkt bei uns die DFL und der DFB so und anscheinend begreifen auch die Österreicher langsam, dass an dieser These was dran ist. Und daher gilt: Rund ein Drittel der Kosten für den Umbau wird die Liga übernehmen, den Rest müssen sich der Verein und das Land Oberösterreich teilen.
Da stellt sich für mich doch die Frage, wieso es in Deutschland noch keine Prämien für den Herbstmeistertitel gibt? Am besten sollte das ganze auch mit Sachspenden und nicht immer nur mit diesen langweiligen Geldprämien geregelt sein. So eine neue Rasenheizung kann man schließlich immer brauchen, auch wenn man vielleicht schon lange eine im Stadion verlegt hat. Aber das ist ja egal, man kann die neue Rasenheizung dann ja immer noch beim Vereinspräsidenten im Garten einbauen, damit der es im Winter auch immer schön grün vor dem Wohnzimmerfenster hat. Na wenn das nicht mal sonnige Aussichten sind…
Quelle: www.tz-online.de