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Die Verteilung der TV-Gelder | Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Geld regiert die Welt!  / Die Verteilung der TV-Gelder

Die Verteilung der TV-Gelder

Heute werfen wir wieder einmal einen Blick auf ein ewig wiederkehrendes Thema, die TV-Gelder und deren Verteilung. Jedes Jahr aufs neue wird darüber diskutiert und gestritten, auch in diesem Jahr haben wir das schon wieder hinter uns. Da will ein Herr Watzke von Borussia Dortmund mehr Geld haben und im Zuge dessen den Werksvereinen wie Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg das Geld streichen. Traditionsvereine sollen mehr bekommen ohne dass sie dafür sportlich gesehen Erfolg haben müssen. Ob dieses System allerdings gerechter ist, als das jetzige Leistungsbezogene ist eine andere Frage. Im Moment ruhen die Diskussionen um das Thema wieder, aber ihr könnt Euch sicher sein, dass es bald wieder neu aufflammen wird.

Das TV-Modell von Watzke kommt einer Aufkündigung des Solidarpakts der Bundesliga gleich. (Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG)

Bis es wieder soweit ist, schauen wir aber lieber mal auf die harten Fakten und die sagen uns ganz klar, wer nach dem bisherigen System in der letzten Saison (2009/2010) am meisten aus dem mit 407 Millionen Euro bestückten TV-Topf bekommen hat. Insgesamt werden über einen Zeitraum von 4 Jahren ca. 1,44 Milliarden Euro von diversen Rechteinhabern (Sky, Telekom, Auslandsvermarktung, usw.) bezahlt und über diverse Verteilungsschlüssel jede Saison an die Vereine der 1. und 2. Bundesliga ausgeschüttet.

Gesamtausschüttung und Verteilungsschlüssel der TV-Gelder:

2010: ca. 390 Millionen Euro (1. Liga 78,44% / 2. Liga 21,56%)
2011: ca. 407 Millionen Euro (1. Liga 79% / 2. Liga 21%)
2012: ca. 418 Millionen Euro (1. Liga 79% / 2. Liga 21%)
2013: ca. 440 Millionen Euro (1. Liga 79% / 2. Liga 21%)
Total: 1,65 Milliarden Euro

Für die Vereine bedeutet das im Einzelnen eine folgende Verteilung. Dargestellt werden hier aber nur die 18 Vereine, die in der Saison 2009/2010 noch in der 1. Bundesliga gespielt haben. In Klammern findet ihr eine Prozentzahl, die zeigt, wie viel Geld in Prozent der Verein von den 407 Millionen Euro erhalten hat (Zusammengerechnet bekommt die 1. Bundesliga nur 78,44%)

TV-Einnahmen in der Saison 2009/2010 (Insgesamt im Topf: 407 Millionen Euro):

  1. Bayern München: 23 443 200 Euro (5,76 %)
  2. Schalke 04: 22 792 000 Euro (5,60 %)
  3. HSV: 22 140 800 Euro (5,44 %)
  4. Bayer 04 Leverkusen: 21 489 600 Euro (5,28 %)
  5. SV Werder Bremen: 20 838 400 Euro (5,12 %)
  6. VfL Wolfsburg: 20 187 200 Euro (4,96 %)
  7. VfB Stuttgart: 19 536 000 Euro (4,80 %)
  8. Borussia Dortmund: 18 884 800 Euro (4,64 %)
  9. Eintracht Frankfurt: 18 233 600 Euro (4,48 %)
  10. Hertha BSC Berlin: 17 582 400 Euro (4,32 %)
  11. Hannover 96: 16 849 800 Euro (4,14 %)
  12. VfL Bochum: 16 117 200 Euro (3,96 %)
  13. TSG 1899 Hoffenheim: 15 384 600 Euro (3,78 %)
  14. Borussia Mönchengladbach: 14 652 000 Euro (3,60 %)
  15. FSV Mainz 05: 13 878 700 Euro (3,41 %)
  16. 1. FC Köln: 13 105 400 Euro (3,22 %)
  17. 1. FC Nürnberg: 12 413 500 Euro (3,05 %)
  18. SC Freiburg: 11 721 600 Euro (2,88 %)

Ihr wundert Euch jetzt sicher, wieso Hertha BSC Berlin noch in der Liste auf Platz 10 geführt ist und der FSV Mainz 05 trotz aktuell Platz 2 in der Tabelle relativ weit unten in der Verteilungsliste steht. Das ist aber einfach damit erklärt, dass sich der Prozentsatz der Verteilung anhand einer Vierjahreswertung errechnet. Und in dieser Vierjahreswertung ist natürlich die aktuelle Saison noch nicht mit eingerechnet, die kommt dann erst bei der nächsten Ausschüttung zur Geltung.

Wie wird jetzt die Rangliste für die Ausschüttung aus dem TV-Pool berechnet?

Wertung erfolgt dabei in umgedrehter Reihenfolge. Der Erstplatzierte bekommt 36 Punkte, der letzte der 2. Bundesliga nur einen Punkt. Wenn wir jetzt vom ersten der 1. Bundesliga ausgehen, dann werden seine 36 Punkte in der aktuellen Saison mal vier gerechnet und schon ergeben sich 144 Punkte. Plus die anderen Saisonen und schon hat man die aktuelle Berechnung fertig und weiß wer wieviel Geld aus dem TV-Topf bekommt.

2010/2011: 4x (laufende Saison)
2009/2010: 3x
2008/2009: 2x
2007/2008: 1x

Wenn man jetzt die Art und Weise der Berechnung kennt, dann weiß man auch wieso auf Schalke die große Angst ausgebrochen ist. Eine schlechte Tabellenplatzierung in dieser Saison und schon würden ein großteil der TV-Einnahmen in dieser Saison flöten gehen, denn die Platzierung dieser Saison wird ja mit dem Faktor 4 multipliziert und das würde den finanziellen Spielraum auf Gelsenkirchen noch schmaler werden lassen. Ihr merkt also, dass ein guter Tabellenstand in der Bundesliga, unabhängig vom europäischen Geschäft, Gold wert ist…

Anhand von Schalke 04 und dem derzeitigen Tabellenstand (17. am 10. Spieltag) mache ich mal eine Beispielrechnung:

SaisonTabellenstandPunkteMultiplikationsfaktorGesamt
2007/20082.35135
2008/20098.29258
2009/20103.343102
2010/20111720480

Gesamt: 275

Zum Vergleich habe ich mal den aktuellen Tabellenersten und Lieblingsgegner der Schalker Fans herangezogen, den BVB:

SaisonTabellenstandPunkteMultiplikationsfaktorGesamt
2007/200813.24124
2008/2009631262
2009/20105.32396
2010/20111.364144

Gesamt: 326

So schnell würde es gehen, die Dortmunder wären locker an den Schalkern vorbei und das aufgrund nur einer schlechten Saison der Schalker und einer guten Saison der Dortmunder. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass da im Moment noch mehr Mannschaften deutlich mehr Punkte als die Schalker haben und daher mehr Geld aus dem TV-Pool bekommen. Das tut Schalke und Felix Magath sicherlich weh und ob das durch ein paar Siege in der Champions League ausgeglichen werden kann, glaube ich mal nicht.

Quelle: Sportbild, Noolaa

Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

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