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Ich pfeife | Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Review  / Buch  / Ich pfeife

Ich pfeife

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Angesichts der Tatsache, dass Spiele im DFB-Pokal wegen Angriffen auf den Schiedsrichter abgebrochen werden, werfen wir heute einen Blick auf das Buch „Ich pfeife“ des Amateurschiedsrichters Christoph Schröder. Was er in seiner Karriere als unterklassiger Mann mit Pfeife erlebt, glaubt man als Spieler und Fan erst einmal überhaupt nicht. Aber es ist wahr und um so spannender sind seine Erzählungen.

Christoph Schröder erzählt dabei seinen kompletten Werdegang – von der Idee, Schiedsrichter zu werden bis hin zum heutigen Tag, an dem er immer noch pfeift und auch immer noch kein Ende seiner Amateurschiedsrichterkarriere sieht. Viele lustige, aber auch ernste Situationen hat er in seinen 27 Jahren Schiedsrichterdasein erlebt und wenn er davon erzählt, kann man oft nur den Kopf schütteln. Von Betreuern, die den Schlüssel zu seiner Kabine nicht mehr finden und deshalb den Türgriff abmontieren bis hin zum Schlachtfest mit einer langen dritten Halbzeit ist da alles mit dabei. Er zeigt aber auch seine eigenen Fehler auf und erklärt uns wie pedantisch man sich auch als kleiner Schiedsrichter auf die Spieltage vorbereiten muss. Es wäre ja nichts peinlicher, als wenn man die gelbe und rote Karte vergessen hätte, oder zum Anpfiff auf dem falschen Platz stünde. Alles schon passiert, aber Christoph Schröder bringt das nicht mehr aus der Ruhe. Er ist der erfahrene alte Hase, der in jeder Situation genau weiß was zu tun ist. Das aber war nicht immer so und konnte auch nicht immer so sein. Irgendwann muss man die Erfahrung sammeln, irgendwann muss ma die Fehler machen und irgendwann muss man auch dazu lernen. Was für viele sicher auch neu ist, dass es ein strenge und teilweise auch undurchsichtiges Bewertungssystem für Schiedsrichter gibt. Klar, in der Bundesliga ist das ja normal, aber wir sprechen hier immer noch von den untersten Ligen in Deutschland, von den Kreisligen der Fussballnation. Auch hier entscheidet Woche für Woche ein Betreuer über Aufstieg oder Abstieg, über größere Fussballstadien oder über kleine Dorfplätze, über 14 Euro pro Spiel oder über 40 Euro Spiel…

Ein Schiedsricher wäre aber nicht ein Schiedsrichter, wenn er nicht beim Thema Regeln Nachhilfe geben könnte. Das macht Christoph Schröder aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern er lässt viele kleine aber oft unverständliche Paragrafen aus dem Regelwerk gekonnt in das Buch mit einfließen. Das führt beim Leser natürlich wieder zu Kopfschütteln, aber manchmal auch zu einem fast schon irren Lachen. Oder weiß jemand hier aus dem Stehgreif die Antwort auf die Frage, was ein Schiedsrichter tun müsse, wenn der Ball im Winter auf der Latte festfriert? Die Antwort ist eigentlich verblüffend einfach und doch fragt man sich, wieso solche Fragen bei den Schiedsrichtern diskutiert werden? Kommt dieser Fall denn so häufig in den Amateurligen in Deutschland vor? Anscheinend, denn sonst wäre diese Frage ja keine Frage…

 Fazit 

Das Buch ist sehr gut. Aus dem Leben eine Schiedsrichters erzählt. Viele kleine Anekdoten über die Wirrungen und Irrungen des Amateurfussballs, über Machtspielchen mit Spielern und Vereinsverantwortlichen, über Auseinandersetzungen mit Fans und Kollegen zeigen einen ehrlichen Blick in das Leben eines Amateurschiedsrichters. Da kann man nur noch sagen: Kaufen und den Schiedsrichter von nebenan verstehen!

Wertung: 7/10
Seiten: 224
Erscheinungsjahr: 2015
Bezug: Amazon

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Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

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