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Fritten, Fussball & Bier / Kultclub  / Die Strafe für Ausschreitungen sind die Frauen…

Die Strafe für Ausschreitungen sind die Frauen…

Das hat die Türkei noch nicht gesehen. Ein Fussballspiel ohne Pyrotechnik, ohne Ausschreitungen und ohne hasserfüllte Gesänge. Das aber ist nur zustande gekommen, weil es im Juli dieses Jahres bei einem Spiel von Fenerbahce Istanbul eben Feuer, Gewalt und Ausschreitungen gab und der türkische Rekordmeister deswegen als Strafe vom türkischen Verband TFF ein Geisterspiel aufgebrummt bekommen hat. Aber dagegen protestierten die Istanbuler und das erfolgreich. Der türkische Verband änderte nach dem Einspruch das Urteil ab und machte aus dem Geisterspiel kurzerhand ein Frauenspie. Die Verantwortlichen von Fenerbahce wussten auch, wie sie das umzusetzen hatten und verteilten vor dem Spiel kurzerhand 27.000 Freikarten, nur an Frauen und Kindern. Diskriminierend finden das zwar die Männer, die bei dem Spiel nicht ins Stadion durften, Klasse fand das dafür aber der Verein, der so um ein Spiel ohne Zuschauer herumkam und gleichzeitig noch neue (friedliche) Fans werben konnte. Eine Bestrafung sieht auf den ersten Blick anders aus, aber wenn man genauer hinsieht, dann ist das Urteil eigentlich genial. Der Verein, der nicht für jeden gewaltätigen Fan etwas kann, wird nur oberflächlich bestraft, viel härter trifft es aber die Fussballfans, die auch für die Ausschreitungen verantwortlich sind. Klasse Aktion des türkichen Verbandes…

Die Erinnerung an dieses Spiel werde ich mein Leben lang behalten. (Alex de Sousa, Kapitän von Fenerbahce Istanbul)

Aber nicht nicht nur die Vereinsoffiziellen und der Verband war froh über das Urteil, sondern auch die Spieler. Sie sehen nur Vorzüge an dem Frauenspiel und das nicht nur weil sie gerne vor Frauen posen und sich zeigen, sondern auch, weil die Stimmung im Stadion einfach eine ganz andere war. Keine Schmähgesänge, keine hasserfüllte Stimmung, kein durchs Stadion ziehender Rauch, keine Pfiffe und vor allem keine Ausschreitungen….dafür aber viel Beifall und Jubel. Es machte einfach Spaß und die Spieler haben die Atmosphäre zu schätzen und zu lieben gelernt. Da werden sich in den nächsten Wochen einige der männlichen Hooligans warm anziehen dürfen, denn durch dieses Spiel ist klar geworden, dass sie viel von ihrer Macht verloren haben.

Es war ein Riesenspaß und eine tolle Atmosphäre. (Omer Aysan, Mittelfeldspieler von Manisaspor)

Fenerbahce muss demnächst noch ein Spiel ohne männliche Zuschauer absolvieren und nach der gelungenen Generalprobe hat der türkische Verband gleich noch beschlossen, auch noch die Partien Karabükspor gegen Galatasaray, Antalyaspor gegen Mersin dman Yurdu, Eskiehirspor gegen Gençlerbirlii und Samsunspor gegen Trabzonspor mit der gleichen Strafe zu belegen. Ob die gewalttätigen männlichen Fans allerdings daraus einen positiven Lerneffekt haben werden? Vermutlich nicht, aber was solls. Frauen, Spieler und Funktionäre haben nach diesem ersten Frauen-Geisterspiel sowieso Geschmack an dieser neuen Konstellation gefunden – Frauen im Stadion, Männer zu Hause – und werden die nächsten Woman-Only Spiele, die mit Sicherheit kommen, gar nicht mehr abwarten können…

Toby

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