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Burghausen und der Wettsumpf…. | Fritten, Fussball & Bier
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Burghausen und der Wettsumpf….

Es ist Montag abend als das ARD-Magazin „Fakt“ brisante Details über den Wettskandal von Burghausen zeigt. Ein Zeuge, der nicht erkannt werden will, sagt aus, dass mindestens zwei Spiele in der Saison 2006/2007 manipuliert worden sei und wenn man das am Ende schlussfolgert, dann ist der Verein wegen dieser zwei Spiele am Ende abgestiegen. Nutznießer der gekauften Spiele sind damals die SpVgg Greuther Fürth und Erzgebirge Aue geworden, nur so ganz genau weiß man das bis heute nicht. Viele Fakten hat „Fakt“ bisher nur verschleiert gezeigt, und selbst wenn man den Redakteuren des Magazins zu Recht oftmals eine gute Arbeit bescheinigt, so bleiben hier einige Fragen offen. Die dringenste ist, wieso man den Fall nicht richtig aufklären kann und will und nun nach der Sendung vom November 2009, in der das Spiel gegen Eintracht Braunschweig angeprangert wurde, schon wieder nur Häppchen und Anschuldigungen auf den TV-Markt schmeißt. Aufklärung? Fehlanzeige, dafür aber stellen wir uns weitere Fragen. Und nicht nur wir, auch die Verantwortlichen, die großteils zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Manipulationen noch nicht im Amt, geschweige denn im Verein waren, sind ratlos…

Bisher wurden nur Aussagen und Vermutungen geäußert, die nach meinem derzeitigen Wissensstand in keinem Falle beweis- oder aussagekräftig sind. (Florian Hahn, Geschäftsführer des SV Wacker Burghausen, in einer Pressemitteilung vom 15.03.2010)

In dem Beitrag von „Fakt“ kommen durch einen anonymen bulgarischen Wettpaten einige Fakten auf den Tisch, z.b. dass es um die Spiele gegen Greuther Fürth (01.10.2006) und gegen Erzgebirge Aue (16.02.2007) geht un ddass vier Feldspieler mit jeweils 10.000 Euro und ein Torart mit 15.000 Euro bestochen worden seien. Jetzt ist es nach so einer Aussage natürlich sehr einfach herauszufinden, wer damals bei diesen Spielen der Torwart von Burghausen war und der so beschuldigte heutige Reservetorwart von Hannover 96, Uwe Gospodarek, versucht sich jetzt zu wehren. Für ihn sind diese Aussagen erfunden und an den Haaren herbeigezogen und man muss ihm zugestehen, wenn man die Spiele noch in Erinnerung hat, dann hat er sich nichts zu schulden kommen lassen. Er hat sogar Spiel gegen Erzgebirge Aue beim Stand von 0:0 einen Elfmeter gehalten und ganz ehrlich, wenn ich bestochen bin, dann wäre es doch das einfachste der Welt, wenn ich einen Elfmeter nicht abwehre. Aber genau das hat er damals getan, ist ihm der Ball nur blöd irgendwie gegen die Hand gesprungen oder wird er hier zu unrecht beschuldigt?

Ich weiß von den Vorwürfen schon seit Ende des letzten Jahres. Ich war schockiert, weil sie völlig haltlos sind. Ich habe damit nichts zu tun und eine Eidesstattliche Erklärung abgegeben. Auf mich ist keine Polizei oder Staatsanwaltschaft zugekommen. (Uwe Gospodarek, ehemaliger Torwart des SV Wacker Burghausen)

Wer aber sind die anderen beschuldigten Spieler? Das Magazin „Fakt“ macht hierzu nur vage Andeutungen und genau das kritisiere ich hier. Wenn man schon solche Anschuldigungen in den Raum stellt, dann sollte man auch alles auf den Tisch packen oder zumindest alles vor ein DFB-Gericht zur Aufklärung bringen. Aber ob das geschieht weiß man nicht, ja man weiß nicht einmal genau, ob sie wirklich mehr Fakten haben als die schon genannten. In einem Burghausener Wochenblatt veröffentlichen die Redakteure Karlheinz Kas und Gerd Münster einen weiteren verdächtigen Spieler. Der Kroate Hrvoje „Dede“ Vukovic soll auch kräftig mitmanipuliert haben, ob das stimmt ist auch nicht klar und wird auch nicht bewiesen. Aber Bürgermeister Steindl und der ehemalige Manager Kurt Gaugler wollen damals „Auffälligkeiten“ bei dem Publikumsliebling entdeckt haben, ja man sprach davon, dass er vielleicht erpresst werde oder von außen unter Druck gesetzt werde. Genaueres wusste man jedoch nicht und so verfolgte man das nicht weiter. Man glaubte an das Gute im Menschen und vertraute den Spielern. In den beiden manipulierten Spielen konnte „Dede“ jedoch nicht sonderlich viel ausrichten, da er in Fürth nur ca. 60 Minuten auf dem Platz stand und und gegen Aue überhaupt nicht einmal im Kader war. Ob das jedoch zur Entlastung dienen könnte, müssen andere beurteilen. Und hier fordere ich wieder eine Aufklärung durch ein DFB-Sportgericht oder durch die Staatsanwaltschaft…

Ich wusste von nichts und habe auch nichts geahnt. Ich hatte den Spielern nach dem Hoyzer-Skandal sogar ausdrücklich verboten zu wette. (Kurt Gaugler, damaliger Manager des SV Wacker Burghausen und heutiges Mitglied des DFB-Vorstands und des DFL-Aufsichtsrates)

Tja, und nun? Ist manipuliert worden? Wurden Spiele geschoben oder verwettet? Ja oder Nein, eine große Frage ohne Antwort. Geben kann sie im Moment niemand und auch im November bei den ersten Anschuldigungen konnte sie niemand geben, nicht einmal die damals ermittelnde Staatsanwaltschaft Traunstein. Einnes sollte man jedoch nicht vergessen, selbst wenn der Verein jetzt im Mittelpunkt der negativen Berichterstattung steht, so sollte man doch bitte beachten, dass einzelne Spieler dies zu verantworten haben. Die Vereinsführung um Geschäftsführer Florian Hahn tun alles dafür, die Sache von damals aufzuklären und betonen auch, dass die komplette Vereinsführung im Jahr 2006/2007 noch nicht im Amt war. Auch fast alle Spieler wurden seitdem ausgewechselt. Wir sollten also den Verein nicht verurteilen, denn der kann in der heutigen Form nichts mehr dafür. Und auch in der Abstiegssaison 2006/2007 war er, sollten die Anschuldigungen wahr sein, nur ein ahnungsloser Spielball der Spieler…

Das wäre der Super-Gau für Burghausen. (Hans Steindl, Bürgermeister von Burghausen und großer Unterstützer des SV Wacker Burghausen)

Ich als Burghausen Fan kann hier nur sagen, lasst uns Burghausener unsere neue Mannschaft genießen! Wir sind alle froh, dass wir uns nach dem Abstieg wieder gefangen haben, dass unsere neue Vereinsführung eine komplett neue Mentalität in den Verein gebracht hat und uns Fans seit Jahren endlich wieder glücklich gemacht hat. Verurteilt uns nicht, was damals war, war damals und hat mit heute nichts zu tun! Lasst den Staatsanwalt seine Arbeit machen und alles unabhängig ermitteln, sollten dabei irgendwelche Ergebnisse zustande kommen, dann erst wird uns die Geschichte von damals wieder einholen. Denn dann hätte Burghausen einen Anspruch auf finanziellen Schadensersatz von den in dem Wettskandal involvierten Spielern, was ja bei einem Verein, der jeden Euro brauchen kann, einiges zu bedeuten hat. Aber erst dann wollen wir wieder damit konfrontiert werden, bis dahin heißt es: Herr Staatsanwalt übernehmen Sie…

Wir hatten festgestellt, dass Kampfgeist, Moral und Zusammenhalt in den entscheidenden Spielen nicht erkennbar war. Wir haben uns treiben und hängen lassen. Es kam dann ja zum Trainerwechsel und es gab Unstimmigkeiten mit dem Management. Das hat uns alle sehr verwundert und geärgert. Aber es hat kein einziger daran gedacht, dass ein Spieler absichtlich schlecht spielt oder gar in einen Wettskandal verwickelt ist. (Hans Steindl, Bürgermeister von Burghausen und Präsident des SV Wacker Burghausen, im Interview mit Chiemgau Online)

So und nun ist erst mal wieder Ruhe, Danke!

Quellen: Chiemgau Online, BR Online, ARD-Magazin „Fakt“, Fussballdaten.de

Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

2 Comments
  • Frittenmeister

    Gras? Ãœber was? Ich war heute im Stadion…über was wurde sicherlich nicht gesprochen? Richtig, über den Wettskandal…und das war auch gut so! Es gibt wichtigeres als diese alte Kamelle…

    Ãœbrigens, der DFB muss sich um die Aufklärung gar nicht groß kümmern, denn verschobene Spiele sind ein Fall für den Staatsanwalt!

    17. März 2010 at 22:12
  • Wacker Fan

    Wie heisst es so schön: Das stinkt zum Himmel!

    Aber der Aufklärungswille bei DFB / DFL dürfte sich sehr in Grenzen halten, denn a) hat man keine Lust auf negative Schlagzeilen, b) zeigt man offen, dass man gg die Wettmafia immer noch kein Konzept hat und c) handelt es sich ja aus Frankfurter DFB-Sicht um einen unwichtigen Klub mit einem Vorgang in längst vergangener Zeit (beim DFB rechnet man neuerdings nicht mehr in Jahren, sondern in der Anzahl von Rücktrittsdrohungen des Präsidenten).

    Auch wenn ich mit der Söldnertruppe von damals längst abgeschlossen habe, eine gerichtliche Regressforderung gg betroffene Spieler (wenn dies endgültig geklärt werden sollte) wäre hoch interessant.

    Aber das bald wieder Gras über die Sache gewachsen sein wird, wird niemand bezweifeln.

    17. März 2010 at 22:04

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