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Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel | Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Review  / Fussballfilme  / Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel
Gelbe Tulpen und eine Löwenzahn im Fokus mit einem Fußballtorpfosten im Hintergrund, Filmplakat für „Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel“. Fritten, Fussball & Bier - www.soccer-warriors.de

Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel

Hoffenheim! Der kleine Stadtteil von Sinsheim, hat genau eine einzige Tankstelle. Und eben auch jenen großen Fussballverein, über den alle reden, diesen Dorfverein, die TSG 1899 Hoffenheim. Ãœber diesen Verein kann man viel schreiben, denn in den letzten drei Jahren ist verdammt viel passiert. Nicht nur die Fanszene hat sich gewandelt, auch das Stadion, die Vereinsführung und die Spieler. Das alles haben in einem Langzeitprojekt die Filmemacher Frank Marten Pfeiffer und Rouven Rech dokumentiert. Ich hatte das Glück, den Film beim Dokumentarfilmfest „DOK.fest“ in München sehen zu können.

Aber nun mehr zum Film: Mehr als drei Jahre lang haben die beiden die Aufstiege der TSG von der Regionalliga bis in die Bundesliga dokumentiert, haben Fans befragt, Marketingsitzungen besucht und mit Mäzen Dietmar Hopp gesprochen. Die Stars und Hauptdarsteller des 100-minütigen Films sind der Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim, Jochen A. Rothaus, und Torro, der Fan der ersten Stunde. Und eben dieser Torro erobert die Herzen der Zuschauer im Flug, schaut es am Anfang noch so aus, als wäre er einfach nur ein langweiliger Dorfbewohner, stellt sich schnell heraus, dass Torro der Fan überhaupt ist. Als Fanclubvorsitzender und Gründer des allerersten Hoffenheim Fanclubs gibt es in seinem Leben nur eines, nämlich das Fansein! Bratwurst und Bier im Baucontainer, was will man mehr. Im Gegensatz dazu steht Jochen A. Rothaus, der als Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim versucht ein rentables Fußballunternehmen aufzuziehen und dabei auch nicht zurückschreckt, alte und neue Mitarbeiter gewaltig zusammenzufalten. Vor allem sein Assistent hat es dabei nicht leicht. Aber trotzdem ziehen allen an einem Strang, bei dem großen Ziel, „die Herzen zu akquirieren“ und mehr Identifikation zu schaffen…

Blau ist eine ganz kalte Farbe. (Der Architekt versucht Hoffenheims Geschäftsführer Jochen Rotthaus davon zu überzeugen, dass Rot viel besser zum Stadion und zu Hoffenheim passen würde.)

Es sind dabei so intime Szenen entstanden, dass man als Zuschauer in fast jedem Moment denkt, man ist mittendrin, ja es wirkt so als würde man höchstpersönlich bei Hoffenheims Geschäftsführer Rotthaus im Büro stehen und ihm über die Schulter schauen. So etwas ist verdammt beeindruckend und kann nur funktionieren, wenn man als Filmemacher das grenzenlose Vertrauen der beteiligten Personen gewonnen hat oder noch besser, wenn die Hauptpersonen des Films des öfteren schlichtweg vergessen, dass nebendran ein Mann mit Kamera steht.

Hoffenheim ist ein Stadtteil von Sinsheim, genauso wie Schalke auch nur ein Stadtteil von Gelsenkirchen ist… (Torro, Fan der ersten Stunde und der heimliche Star des Films, analysiert die anderen Vereine der Bundesliga)

Der Film zeigt aber mehr als nur den ehemaligen Dorfverein Hoffenheim. Vielmehr ist durch den schnellen Durchmarsch der TSG 1899 Hoffenheim eine schmale Gratwanderung zwischen Alteingesessenem und der Moderne entstanden. Fans der ersten Stunde kämpfen gegen die neuen, modernen Erfolgsfans und Eventtouristen und sind eigentlich so gegen alles, was diese Fans wiederrum gut finden. Kommerz gegen Tradition, Marketing gegen Bratwurstgrillen im Container! Die Grabenkämpfe in Hoffenheim sind die gleichen wie in der gesamten Bundesliga, nur mit dem Unterschied, das es bei den Hoffenheimern diese Entwicklung nur drei Jahren gedauert hat, bei allen anderen Bundesligisten dafür mehr als 20 Jahre.

Sicher wollt ihr jetzt auch noch ein Fazit hören und das fällt knapp und gut aus. Der Film überzeugt auf voller Linie und wer im September 2010, wenn der Film bundesweit in die deutschen Kinos kommt, den Film nicht anschaut ist selber schuld. So ganz nebenbei hat es dieser schonungslose und ehrliche Film geschafft, Sympathien für den „Dorfverein“ Hoffenheim in mir zu entwickeln.

mehr Infos: www.hoffenheim-film.de

Wertung: 10/10

Länge: 100 Minuten

Medium: Kino (ab September 2010)

Erscheinungsjahr: 2010

Bezug: Amazon

hoffenheim

Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

9 Comments
  • Frittenmeister

    Danke für den Hinweis und ist hiermit korrigiert!

    Der Film kommt übrigens ab Januar 2011, also JETZT in die Kinos…

    2. Januar 2011 at 17:17
  • Neiduss

    Eine kleine Korrektur hätte ich:
    Die Stadt nennt sich Sinsheim nicht Sinnsheim!

    1. Januar 2011 at 19:08
  • Frittenmeister

    Richtig Pascal…der Film ist gut und zeigt nicht nur die guten Seiten! Ich finde, der Film ist sogar überwiegend kritisch und hätte bei den meisten anderen Bundesligavereinen nie gedreht werden dürfen…

    28. November 2010 at 11:26
  • Pascal

    jaa…
    die typischen anti-hoffe-hetzer wieder hier, hurra…
    hopp hätte auch messi kaufen können, oder c ronaldo, hat er aber nicht. hoffenheim verfolgt eine strategie in der es darum geht junge spieler besser zu machen und damit eine ähnliche wie dutt bei freiburg oder tuchel und klopp.
    sicher gab es teure einkaüfe, aber die wiklich wichtigen waren die „billigen“, ablösefreien oder aus der eigenen jugend(comper, weis, beck, rody zb).
    wer den film nicht als film bewertet ist selber schuld, schließlich haben wir es hier mit einem journalistischen und selbstkritischen film zu tun.
    ein fach nur selber schuld.
    mfg

    27. November 2010 at 20:10
  • Frittenmeister

    Na…da ist aber jemand geladen! Ich sag nur soviel…der Film ist auf jeden Fall sehr gut!

    24. November 2010 at 09:16
  • Daniel

    Hoffenheim ist das ekelerregendste und schändlichste Projekt im deutschen Fußball neben RB Leipzig. Retortenclub der übelsten Sorte.
    Dieser Verein basiert wie kein anderer auf der Quelle einen einigen Mannes und musste kein „organisches Wachstum“ hinlegen wie andere, um die Bundesliga zu erreichen. Und die Fans (bis auf wenige Alteingesessene) sind Lachnummern.

    24. November 2010 at 01:28
  • Frittenmeister

    Der Film ist definitiv keine Propaganda…am besten selber anschauen, dann merkst du schon was ich meine!

    8. Mai 2010 at 14:15
  • Wacker Fan

    „So ganz nebenbei hat es dieser schonungslose und ehrliche Film geschafft, große Sympathien für den „Dorfverein“ Hoffenheim in mir zu entwickeln.“

    Ich glaub ich kotz, ist der Film dann als Propaganda einzustufen?

    Und es gibt nur einen Dorfverein, und der schenkt den lila-weißen heute den Aufstieg.. *hüstel*

    8. Mai 2010 at 12:25

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