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Next Goal Wins (2024) - Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Review  / Fussballfilme  / Next Goal Wins (2024)

Next Goal Wins (2024)

Amerikanisch-Samoa. Paradies für Urlauber. Außengebiet der Vereinigten Staaten von Amerika. Land mit den meisten Übergewichtigen. Knapp 50.000 Einwohner hat die Inselgruppe im Südpazifik und ja, sie haben eine Nationalmannschaft. Irgendwann im Jahr 2001 galt sie als die schlechteste Mannschaft der Welt, denn man hatte in einem WM-Qualifikationsspiel mit 0:31 gegen Australien verloren. Letzter der „FIFA Fußball Weltrangliste“ war man natürlich auch und Hoffnung auf Besserung hatte man nicht. Bis der Niederländer Thomas Rongen kam…

Im Jahr 2014 wurde schon einmal ein Film mit dem Namen „Next Goal Wins“ veröffentlicht und damals erzählten die Regisseure Mike Brett und Steve Jamison die echte Geschichte über die Zeit nach der katastrophalen Niederlage und dem Engagement des neuen Trainers aus Europa. Der Dokumentarfilm endete mit einem echten Happy End, denn in nur vier Wochen schaffte Thomas Rongen das Wunder und Amerikanisch-Samoa holte den ersten Sieg überhaupt, was nicht nur zu surrealen Situationen beim Torjubel gipfelte, sondern auch eine große Euphorie bei Spielern und Einwohnern der Inselgruppe sorgte.

Jetzt, 10 Jahre später, im Jahr 2024 gibt es einen neuen Film mit dem Titel „Next Goal Wins“ und dieses mal wird dieselbe Geschichte nicht als Dokumentarfilm aufbereitet, sondern als Komödie. Regisseur Taika Waititi schafft es, die Geschichte gut nach zu erzählen und dabei viele kleine und große Gags einzubauen. Viele davon kommen vermutlich für uns nur lustig rüber, sind aber tatsächlich Teil von Amerikanisch-Samoa. Wenn der Verbandspräsident von Amerikanisch-Samoa gleichzeitig Restaurantbetreiber, Busfahrer, Touristenführer und auch Kameramann der beliebten Inselsendung „Wer kommt mit dem Flugzeug?“ ist, dann ist das lustig, aber gleichzeitig weiß man jetzt auch, dass die wenigen Einwohner der Inselgruppe immer mehrere Jobs gleichzeitig ausüben um das Leben auf der Insel auch aufrecht zu erhalten. Wenn man das Leben dort als Paradies ansieht, dann mag das auch stimmen. Gemütlich ist es, Profisport ist soweit weg wie die Welt von Klimaneutralität und doch hat man nur einen Wunsch: Man will mit dem großen Weltfussball ein bisschen mithalten können. Ein Tor würde man gerne mal erzielen, nur eines. Ein Sieg, davon träumt man schon gar nicht. Der neue Trainer aus Europa soll es nun richten, denn die einheimischen Trainer können den Spielern nichts beibringen. Dafür kommt nur Thomas Rongen, Teilzeit-Alkoholiker und Choleriker. Er schreit gerne und viel und will eigentlich gar nicht auf Amerikanisch-Samoa sein. Aber er muss, denn der Job hier ist seine letzte Chance, noch einmal zurück auf die große Fussballbühne zu kommen. Beste Voraussetzungen und es dauert auch eine ganze Weile, bis der Trainer sich auf Amerikanisch-Samoa zu Recht findet und die Mannschaft am Ende dorthin führt, wo sie auch hingehören. Weg vom letzten Platz der Fussball-Weltrangliste.

Eine Sache will ich extra noch erwähnen und zwar Jaiyah Tauasuesimeamativa Saelua. Der Fa’afafine (dritte Geschlecht in der polynesischen Kultur) hat eine wichtige Rolle in dem Film und darf unserer Gesellschaft ruhig den Spiegel vorhalten. Aufgeklärt wie wir gerne wären, merken wir hier schnell, dass wir es nicht sind. Aufgeklärt und tolerant ist die polynesische Kultur und deshalb darf dort auch transidente Personen in dem Fussballteam mitspielen. In der Komödie ist das kein Ding und auch in der Realität sieht es genauso aus. 

Fazit:

Seichte Komödie und dennoch sehenswert. Da man halbwegs nah an der wahren Geschichte bleibt, macht das ganze noch mehr Eindruck. Am Ende gewinnt man die Protagonisten lieb und wünscht sich fast schon eine Fortsetzung. Was allerdings fehlt, ist etwas mehr Spannung, denn irgendwie plätschert der Film doch relativ lang seicht dahin. Macht aber nichts, von mir gibt es für den Film dennoch 6/10 Punkten und das Prädikat „Netter Zeitvertreib“.

Genre: Komödie, Drama
Darsteller: u.a. Michael Fassbender, Kaimana, Elisabeth Moss, Oscar Kightley
Regie: Taika Waititi
Länge:92 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

Quelle: Youtube (User: SearchlightPictures)

Toby

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