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Sandkasten-Freunde in der Beachsoccer-Bundesliga | Fritten, Fussball & Bier
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Sandkasten-Freunde in der Beachsoccer-Bundesliga

Die Bavaria Beach Bazis, Beachsoccer-Team aus München, starten an Pfingsten in Leipzig in ihre zweite Saison in der German Beach Soccer League. Als bayerische Pioniere wollen sie die spektakuläre Strandvariante des Fußballs bekannter machen.

Es gibt ein Sprichwort, das enge und langjährige Freundschaften treffend beschreibt: „Die haben schon als Kinder zusammen im Sandkasten gespielt.“ Im Münchner Stadtteil Pasing gibt es einige Freunde, die sich seit der Kindheit kennen, seither zusammen kicken, mittlerweile Mitte Zwanzig sind – und die noch immer zusammen im Sandkasten spielen. Nur nicht mehr mit Schaufel und Plastikbagger, sondern Fußball, genauer gesagt Beachsoccer. Ricky Goller, Matthias Rühl, Julian Franz, Denis Leoncelli, Sebastian Sommer und Raphael Mayer beispielsweise sind Ur-Pasinger, auf sie trifft diese Beschreibung zu. Sie kamen auch auf die Idee, eine Mannschaft in München zu gründen, die professionell Strandfußball spielt.

Konkret hatte diese Idee vor allem Goller. Der 25-Jährige hat an der Sporthochschule in Köln studiert und nebenbei Futsal gespielt. Dort nahm ihn ein Mitspieler mit zum Probetraining bei den Beach Royals Düsseldorf, die Gründungsmitglied der German Beach Soccer League sind, der höchsten deutschen Spielklasse im Strandfußball. „Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht“, sagt Goller, der anschließend sogar den Sprung in die deutsche Beachsoccer Nationalmannschaft schaffte. Nach seinem Studien-Abschluss in Köln zog es ihn zurück in die Münchner Heimat, wo er auch für Bezirksligist DJK Pasing als Mittelfeldspieler aktiv ist. Zusammen mit seinen Freunden gründete er Ende 2014 dort die Beachsoccer-Abteilung Bavaria Beach Bazis. Eine Geschichte, auf die Goller stolz ist und zurecht stolz sein darf, denn seitdem hat die Randsportart in Bayern an Bekanntheit gewonnen. Die Beach Bazis spielen gegen Mannschaften aus ganz Deutschland, darunter Rekordmeister Rostocker Robben, den Hamburger SV, Hertha BSC Berlin und den Wuppertaler SV.

Am Pfingstwochenende wird es für seine Mannschaft zum zweiten Mal ernst. Dann beginnt die neue Saison in der German Beach Soccer League, in der zum Auftakt direkt ein Kaliber wartet: Gollers Ex-Klub, die Beach Royals Düsseldorf. Die Royals sind ein mit Nationalspielern gespicktes Top-Team der Liga und gut vorbereitet. Doch das werden auch die Bazis um Kapitän Matthias Rühl sein, zumal deren Trainingseinheiten im Munich Beach Resort gut besucht waren.

In der ersten Saison erreichten die Beach Bazis direkt die Playoffs, am Ende stand ein sehenswerter achter Platz. In diesem Jahr giert die Mannschaft, die seitdem um einige Akteure gewachsen ist, nach mehr, wenngleich die Bazis in einer stark besetzten Liga noch zu den Außenseitern zählen. Defensivspieler Andy Körtvelyesi macht jedenfalls kein Geheimnis darum, was sein Ziel ist. „In den nächsten drei Jahren wollen wBB_Kontur_HResir um die Meisterschaft mitspielen.“ In diesem Jahr sind die Ziele aber noch kleiner, man möchte erneut in die Playoffs und dort weiter kommen als im Vorjahr. „Wir streben zunächst einen Platz unter den ersten Sechs an“, gibt Kapitän Matthias Rühl die Marschroute vor.

Andere Regeln als auf dem Rasen

„Jeder, der mal am Strand gelaufen ist, weiß wie anstrengend das ist“, sagt Goller. „Wenn man dann noch einem Ball hinterherjagt, geht das ganz schön auf die Pumpe. Man muss körperlich fit sein.“ Ein guter Läufer zu sein, reicht aber genauso wenig aus wie im herkömmlichen Fußball – beim Beachsoccer sind feine Füße gefragt.

„Der Ball rollt auf Sand nicht geradlinig, man braucht Reaktionsschnelligkeit eine gute Technik.“ Probates Mittel sind hohe Bälle, die platziert auf Brusthöhe gespielt werden, um sie zu verarbeiten. „Das begünstigt auch spektakuläre Aktionen wie Flugkopfbälle oder Fallrückzieher, zumal man weich fällt.“ Torchancen entstehen zuhauf, da die meisten Teams versuchen, nach zwei bis drei Pässen zum Abschluss zu kommen. Wer es mit Tiki-Taka, also flachem Kurzpassspiel, im Sand probiert, sieht alt aus.

Anders als auf dem Rasen ist auch das Regelwerk. Bei Freistößen darf die verteidigende Mannschaft beispielsweise keine Mauer stellen. Es gilt die Vier-Sekunden-Regel bei allen Standards, auch in der Defensivzone muss der Ball nach dieser Zeit weitergespielt werden, und wenn ein Spieler zum Fallrückzieher ansetzt, ist dieser geschützt und darf nicht berührt werden. „Gefährliches Spiel“, wie es im Fußball heißt, gibt es bei der Sandvariante bei Fallrückziehern nicht. Gespielt wird im Beachsoccer über dreimal zwölf Minuten und - wie im Futsal – fünf gegen fünf. Die Seitenlinie eines Feldes muss mindestens 35 Meter und darf höchstens 37 Meter betragen, die Torlinie liegt bei mindestens 26 und höchstens 28 Metern.

Erstmals Heimspieltag in München

In München gab es bis Mai keinen Platz, der diesen Maßen entspricht. Mittlerweile schon. In Zusammenarbeit mit Dirk Henrichs, dem Geschäftsführer des Munich Beach Resorts in München-Oberschleißheim, vergrößerten die Beach Bazis die vorhandene Sandfläche in Eigenregie. Henrichs hat seitdem eine größere, wunderschöne Strandanlage an der Olympischen Ruderregatta. Damit konnten sich die Bazis auf die Ausrichtung einer der fünf Gemeinschaftsspieltage der zwölf Teams in der German Beach Soccer League bewerben und bekamen den Zuschlag. Der erste Bundesliga-Spieltag in München steigt am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni. Dann ist die gesamte deutsche Beachsoccer-Szene zu Gast in Bayern. Für die Hausherren ist dies eine großartige Gelegenheit, ihre Sportart im Süden Deutschlands greifbarer zu machen, da alle anderen Teams aus der Nordhälfte der Nation kommen.

„Für uns ist dieses Ereignis sehr wichtig“, bekräftigt Goller. „Wir haben viel über Beachsoccer erzählt, jetzt können Interessierte endlich live zuschauen. Wir wollen deshalb ein absolut geniales Event organisieren.“ Moderieren wird es Hannes Kunz vom Bayerischen Rundfunk, ein DJ sorgt für heiße Beats und die Zuschauer können sich im Biergarten oder an der Strandbar mit Cocktails und Burgern versorgen. Ein Kids Programm, ein Badesee und die Afterparty am Samstagabend runden die Veranstaltung ab. Die Atmosphäre während eines Spieltags ist Goller zufolge etwas Besonderes am Beachsoccer. „Bei Sonnenschein und rhythmischer Musik bewundert man spektakuläre Aktionen im Sand, das ist Urlaubsfeeling pur. Zusätzlich ist das Verhältnis der Mannschaften zueinander sehr freundschaftlich. Das begeistert mich.“ Um die Organisation kümmert sich die Agentur Munique Events, die Raphael Mayer, Torhüter der Beach Bazis, leitet. Zudem engagieren sich die Stadt München und der Bayerische Fußball-Verband.

Passend dazu bekommen es die Beach Bazis mit hochkarätigen Gegnern zu tun. Am Heimspieltag treffen sie auf Hertha BSC, Rekordmeister Rostock und Sandball Leipzig. Die Basis für spannende sportliche Wettkämpfe wollen die Beach Bazis an den Spieltagen zuvor legen, nach Möglichkeit gleich mit einer Ãœberraschung an Pfingsten, wenn die Top-Teams Düsseldorf und Ibbenbüren im Sandkasten warten.

Weitere Informationen zum Team: www.bavariabeachbazis.de

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Marc Lamberger
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