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Merkwürdige Schiedsrichter | Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / int. Meisterschaften  / Merkwürdige Schiedsrichter

Merkwürdige Schiedsrichter

Das Achtelfinalspiel Argentinien gegen Mexiko war mal wieder so ein Fall: Ein Fall für denkwürdige und unverständliche Schiedsrichterentscheidungen. Aber fangen wir mal am Anfang an. Was war passiert? Schiedsrichter Roberto Rosetti hat beim 1:0 der Argentinier, durch Carlos Tevez, eine klare Abseitsstellung übersehen. Auch die Linienrichter haben sie nicht gesehen und so feierten die Argentinier schon ihr Tor, als doch auf einmal der Linienrichter den Schiedsrichter zu sich rief. Ein kleines Durcheinander entstand, die Argentinier deuteten wild nach oben in den Nachthimmel. Die Mexikaner taten es genauso. Und der Schiedsrichter? Der hörte sich die Proteste ruhig an und entschied dann, das Tor zu geben, obwohl es falsch war und obwohl er genau wusste, dass seine Entscheidung falsch sein wird. Wie aber kam es überhaupt zu Diskussionen? Da muss man dann auch mal darauf hinweisen, dass die FIFA bei der WM2010 viele Entscheidungen des Spiels auf der Anzeigetafel bzw. der Videowand, die am Dach des Stadions angebracht ist, zeigen lässt. Dort oben haben Spieler, Schiedsrichter und Linienrichter die Fehlentscheidung gesehen und sich daher zu Recht aufgeregt.

Jetzt hat der Schiedsrichter jedoch die Entscheidung nicht zurückgenommen. Für uns unverständlich, weil er doch ganz genau gesehen hat, dass er falsch lag. Aber, ich muss hier und jetzt den Schiedsrichter in Schutz nehmen: obwohl er mit dem Abseits falsch lag, war seine weitere Vorgehensweise richtig. Die Videowand zählt nämlich als TV-Bild, ergo auch als TV-Beweis und der ist von der FIFA ausdrücklich verboten. Und daher durfte er seine Tatsachenentscheidung nicht zurücknehmen, sonst hätten die Mannschaften das ganze Spiel anfechten können.

FAZIT: FIFA, du machst dir das Leben selbst schwer. Wieso muss man im Stadion die Szenen gleich noch mal zeigen? Wieso kann man damit nicht warten bis zur Halbzeit oder bis nach Spielende? Vielleicht weil man mehr Event, mehr Party, also auch mehr Stimmung im Stadion braucht? Und was gibt es da Besseres und Billigeres, als ein paar Szenen aus dem Spiel zu zeigen? Nichts…

Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

9 Comments
  • Frittenmeister

    Ups, 1 Jahr? Stimmt…Der Artikel ist vom 16.06.2009. Also von dem Confed-Cup in Südafrika…

    28. Juni 2010 at 15:58
  • Tobias Keiler

    Hi Frittenmeister,

    von welchem Datum ist denn der Artikel, auf den sich dein letztes Zitat bezieht?

    Confed-Cup ist übrigens immer 1 Jahr vor der WM, aber ich nehme mal an es war nur ein Flüchtigkeitsfehler.

    28. Juni 2010 at 15:26
  • Frittenmeister

    Ich muss noch mal was dazu sagen, weil es grad aktuell ist: Zitat aus der TZ München

    Strittige Situationen sollen laut FIFA-Beschluss eigentlich nicht als Wiederholung für die Stadion-Besucher eingespielt werden.

    „Da ist ein Fehler passiert. Wir wollen sicherstellen, dass dies nicht mehr passiert“ (FIFA-Mediendirektor Nicolas Maingot)

    28. Juni 2010 at 15:03
  • Frittenmeister

    Sehr schöne Antwort, regt sehr zu weiteren Diskussionen an! Ich möchte hier mal aber noch eines in die Runde werfen. Der Confed Cup vor 2 Jahren hat eine ähnliche Diskussion losgetreten. Damals spielten Ägypten gegen Brasilien und der Schiedsrichter hat einen Elfmeter gegeben, wie man sagt, nachdem der 4. Offizielle ihm mitgeteilt hat, dass er falsch lag. Vorher hatte der 4. Offizielle die TV-Bilder studiert, was viele Spieler nach dem Spiel bestätigten. (Nachzulesen ist das ganze hier: http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-confed-cup-der-gefluesterte-strafstoss-1.455652)

    Ich glaube, dass damals die FIFA die Schiedsrichter angewiesen hat, nicht auf Fernsehbilder, Leinwände usw. zu schauen. Das ganze ist jetzt vielleicht kein geschriebenes Verbot, aber es ist in meinen Augen ein mündliches Verbot der FIFA. Genau weiß man das jetzt aber nicht, da man ja nicht selber FIFA-Schiedsrichter ist und daher die Anweisungen auch nicht kennt. Aber sicher ist, es hat irgendeine Anweisung gegeben…

    Das ganze kann nur geklärt werden, wenn die FIFA endlich Richtlinien erlässt. TV-Beweis ja oder nein? Wenn nein, dann müssen aber auch Wiederholungen auf den Videoleinwänden verboten werden. Es gibt noch viel Diskussionsbedarf, ihr merkt es…

    28. Juni 2010 at 14:23
  • Tobias Keiler

    Zitat des Autors Frittenmeister:
    „obwohl er mit dem Abseits falsch lag, war seine weitere Vorgehensweise richtig. Die Videowand zählt nämlich als TV-Bild, ergo auch als TV-Beweis und der ist von der FIFA ausdrücklich verboten. Und daher durfte er seine Tatsachenentscheidung nicht zurücknehmen, sonst hätten die Mannschaften das ganze Spiel anfechten können.“

    Dazu möchte ich sagen, dass das so nicht ganz korrekt ist. Zwar ist der TV-Beweis als offizielles (!) Mittel vom IFAB bisher abgelehnt worden. Jedoch gibt es keine Richtlinie oder Regel, die einen Offiziellen dahingehend einschränkt, etwaige Fehlentscheidungen, nach welchen Spontanbeweisen diese auch immer aufgeklärt werden, vor der Wiederaufnahme des Spiels abzuändern. Ich war selbst Schiedsrichter und habe selbst einmal einen unberechtigten Platzverweis durch gelb-rot ausgesprochen. Ich war froh, dass ich durch mehrere Spieler beider Mannschaften darauf hingewiesen wurde, dass der betroffene Spieler vorher von mir noch nicht verwarnt wurde. In diesem Spiel stand ich unter offizieller Beobachtung und die Szene blieb wertungsneutral und unberücksichtigt, d.h. so als wäre es nicht passiert.

    An dieser Stelle ist es, denke ich, sehr hilfreich, einmal was zum Thema abseits und dem Vorteil von Spielunterbrechungen zu sagen. Beim abseits gibt es 2 Fehlentscheidungsmöglichkeiten, die Angenehme und die Unangenehme. Die Unangenehme ist eine Spielunterbrechung durch Pfiff wegen vermeintlicher Abseitsstellung, die keine war. Das Spiel ist zwar unterbrochen, aber man kann den Ball wohl nicht selbständig „ins Tor tragen“ und dann doch noch auf Anstoß entscheiden. Und jetzt kommt die Angenehme Fehlentscheidung. Und wie sieht die aus? Erraten, genau wie gestern bei ARG-MEX. Ball im Tor, Spiel also definitiv durch Ãœberschreitung einer Spielfeldbegrenzung unterbrochen. Was heißt das, bezogen auf die Abseitsregel? Es wurde zwar vorher nicht gepfiffen, aber oft genug passiert es ja ohnehin, dass bei einem Abseits der Ball schon im Tor ist, wenn der Pfiff des Schiris ertönt. Das ist also kein Regelverstoß, wenn man hinterher sagt: „Stopp, ich habe NACH der Spielunterbrechung (Ãœberschreiten der Linie) ein Vergehen (Abseits) VOR der Spielunterbrechung erkannt, und ändere nun die Spielfortsetzung VOR der Wiederaufnahme des Spiels von Anstoß auf indirekten Freistoß.

    Fazit: Herr Rosetti ist gewiss einer der besten in den Reihen der FIFA. Das möchte ich ihm nicht absprechen. Aber was dort gestern passiert ist, hat für einen Moment den Sinn des Fußballs sterben lassen und die das hochnäsig und ignorant wirkende Gehabe eines Schiedsrichters zum schändlichen Mittelpunkt eines wirklich tollen Spiels gemacht.

    Ich weiß, was viele jetzt denken: „Er hatte wohl Angst vor Konsequenzen durch die FIFA“. Ich möchte aber gerne jedem, der so denkt, eine Sache zum Ãœberdenken mit auf den Weg geben: Ein System muss auch immer dem Sinn der Sache zuträglich sein, und in einem solchen gilt es oftmals, Entscheidungen zum Wohle der Sache und nicht zum Wohle des Systems zu treffen. Es kann, auch bei der wohl kränkelnden FIFA, nicht der Sinn sein, Fußball zu zerstören. Wahrscheinlich hätte Rosetti für diese mutige Rücknahme der Fehlentscheidung sogar ein oder mehrere Auszeichnungen erhalten. So hat er sich nicht getraut. Es ist sehr sehr schade und wird für die bisher schon leicht fragwürdige Autorität von Roberto Rosetti zukünftig nicht besonders förderlich sein. Anstatt zum Helden zu werden, hat er sich ins Aus befördert, weil er wohl für die FIFA in kritischen oder wichtigen Spielen nicht mehr tragbar ist.

    28. Juni 2010 at 14:05
  • Frittenmeister

    Entweder Videobeweis zulassen, oder als konsequenz die Wiederholung im Stadion verbieten. So bringt man nur den Schiedsrichter unnötig in Bedrängnis und die Spieler emotional gegeneinander auf.

    In der Bundesliga waren die Wiederholung übrigens genau aus diesem Grunde mal verboten…

    28. Juni 2010 at 11:27
  • Subbermario

    Dieser Kommentar ist in seiner Schlussfolgerung ja seltsam.Die Wiederholung von Toren verschieben, weil sie die Wahrheits zeigen? Da erklärt man ja die Dummheit zur Tugend. Die einzige Konsequenz muss lauten: Videobeweis zulassen.

    28. Juni 2010 at 11:21
  • Frittenmeister

    Irgendwann…ja irgendwann…ich glaub da nicht mehr dran!

    28. Juni 2010 at 10:04
  • Marcus

    Die FIFA wird nicht herumkommen, den Videobeweis/Ballchip einzuführen. Es ist nur eine Frage der Zeit und bei der FIFA und der katholischen Kirche dauert halt alles etwas länger.
    Angefangen beim Quali-Spiel Frankreich-Irland bis hin zu den beiden Achtelfinalspielen. Im Sinne des Fußballs sollten Fehlentscheidung minimiert werden, freilich ohne den Spielfluss zu sehr einzuschränken.

    28. Juni 2010 at 08:37

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