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Die Clericus Cup im Vatikan geht in seine 4. Runde | Fritten, Fussball & Bier
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Fritten, Fussball & Bier / Fussball ist u. Leben  / Die Clericus Cup im Vatikan geht in seine 4. Runde

Die Clericus Cup im Vatikan geht in seine 4. Runde

Mal wieder ist ein göttliches Jahr vorbei und während die meisten europäischen Länder erst ihren Meister ermitteln müssen, wird es bei anderen Zeit, dass sie ihre Meisterschaftsrunde neu starten. Eine Meisterschaftsrunde, die eigentlich komplett unwichtig ist aber dennoch jedes Jahr mehr Aufmerksamkeit der Medien bekommt, ist die vom 20.Februar 2010 bis zum 22. Mai 2010 ausgetragene Meisterschaft des Kirchenstaates Vatikan, der sogennante „Clericus Cup„. Die im Jahr 2007 vom vatikanischen Staatssekretär Tarcisio Bertone gegründete Liga wird inzwischen im vierten Jahr hintereinander ausgetragen und gilt als Nachfolger der von 1972 bis zum Jahr 1994 unregelmäßig ausgetragenen Vatikan-Meisterschaft, bei der sich Mitarbeiter des Vatikans in Kleinfeldturnieren (4 Feldspieler + Torwart) gegenüberstanden.

Der „Clericus Cup“ dagegen wird mit 11 Spielern auf dem Platz „Oratorio San Pietro“ an der Via Aurelia ausgetragen und bietet so für uns rein optisch gesehen keinen Unterschied zu einem normalen Fussballspiel. Doch es gibt sie, diese Feinheiten, die das Spiel im Vatikan zu einem ganz besonderen Spiel machen. Man braucht nur einige Stichworte aufzählen, wie z.B. die Rote Karte für jegliche Kritik dem Schiedsrichter gegenüber oder die Roten Karte, wenn ein Spieler auf dem Platz flucht oder seinen Gegenspieler beleidigt. Ja, im Vatikan schaut man darauf, dass im verbalen Bereich alles sehr sittlich zu geht. Aber das war noch lange nicht alles. Eine Besonderheit, die weltweit für Aufsehen gesorgt hat, ist die blaue Karte, also eine 5-minütige Zeitstrafe. Nicht, dass sie diese erfunden hätten, aber keine Liga auf der Welt wendet diese Zeitstrafenregelung ähnlich wie im Eishockey an. Im großen und Ganzen will man eigentlich keine Strafen aussprechen müssen. Laut Tarcisio Bertone sollen die Spiele eigentlich fair und in aller Freundschaft ablaufen, doch wie es halt immer im Sport so ist, kochen irgendwann die Emotionen hoch. Im letzten Jahr gab es doch einige rote Karten am Ende wurde eine Mannschaft nach wüsten Schiedsrichterbeschimpfungen sogar vom Turnier ausgeschlossen. Solche „Skandale“ soll es in diesem Jahr natürlich nicht mehr geben, denn genau das ist ein gefundenes Fressen für die Zeitungen in aller Welt. Stellt euch doch nur mal die Schlagzeile vor, „Katholiken beschimpfen sich aufs übelste beim Fussball“. Wo ist denn da die Vorbildfunktion? Egal, ich bin der Meinung man kann Emotionen nicht steuern und daher werden wir auch in diesem Jahr wieder einiges an Action sehen. So das waren jetzt alles über die Strafen, die der Schiedsrichter bei Meisterschaftsspielen im Kirchenstaat aussprechen kann. Eine der wichtigsten Regelungen für Spieler und Organisatoren ist, dass am Sonntagen und an Ostern Spielfrei ist. Daran muss sich jede Mannschaft halten!

(besondere) Regeln:

  • Regelungen wie im normalen Fussball, außer folgende Zusatzregelungen finden Anwendung:
  • Rote Karte für Unmutsäußerungen (Beleidigungen, Schimpfwörter, usw.) während des Spiels
  • Rote Karte für Kritik am Schiedsrichter
  • Blaue Karte für mittelschwere Vergehen / unsportliches Verhalten (5 Minuten Zeitstrafe)
  • Spielzeit pro Halbzeit: 30 Minuten

Das Ligasystem beim Clericus Cup ist eigentlich nichts besonderes, nur darf man hier keine super professionellen Strukturen erwarten. Auf- und Abstiege gibt es nicht, dafür aber werden die 16 Mannschaften in vier Gruppen mit jeweils vier Mannschaften aufgeteilt. Das ganze erinnert vom Aufbau her an diese unsäglichen Freizeitturniere, bei denen man an einem Tag viele Spiele macht und nebenbei auch noch viel Bier trinkt. Neben 15 Mannschaften, die sich aus internationalen Seminargruppen gefunden haben, wird auch ein Team der Päpstlichen Schweizer Garde an den Spielen teilnehmen. Wenn man es jetzt ganz genau nimmt, dann könnte man auch sagen, die Nationalmannschaft des Vatikans spielt mit, denn die Mitglieder der Schweizer Garde besitzen im Gegensatz zu den Spielern der anderen Teams allesamt die Nationalität des Vatikans.

Ligasystem

  • 16 Mannschaften (15 internationale Seminargruppen + ein Team der Schweizer Garde
  • Aufgeteilt in 4 Gruppen zu je 4 Mannschaften: Division A, Division B, Division C, Division D
  • Organisator. Centro Sportivo Italiano (CSI)

Spieler

  • Teilnahmeberechtigt sind Seminaristen, Schüler und Geistliche der katholischen Universitäten und der Seminare Roms
  • 373 gemeldete Spieler aus 65 Ländern
  • Alter der Spieler von 19 bis 57 Jahren
  • Nationen mit den meisten Spielern:
    • Mexiko: 49
    • Italien: 45
    • Brasilien: 24
    • USA: 21

In diesem Jahr gibt es mit den „Redemptoris Mater“ einen ganz klaren Favoriten. Schon zweimal konnten sie in den letzten drei Jahren den Titel erringen und auch in diesem Jahr haben sie wieder eine sehr schlagkräftige Mannschaft aufgestellt. Durch ihr Dasein als amtierender Rekordmeister des Vatikans sind sie bei den Fans auch so etwas wie der FC Bayern München des Vatikans geworden. Man sieht ihnen gerne zu, man drückt ihnen auch die Daumen und doch schimpft man immer wieder über die doch so dominante Mannschaft.

Die Platzierungen der letzten Jahre:

2007:

  1. Redemptoris Mater
  2. Pontificia Universita Lateranense
  3. Mater Ecclesiae
  4. Sedes Sapientiae

2008:

  1. Mater Ecclesiae
  2. Redemptoris Mater
  3. UCroati
  4. Pontifical North American College

2009:

  1. Redemptoris Mater
  2. Pontifical North American College
  3. Mater Ecclesiae

So, das war mein kleiner Ausflug in die vatikanische Liga, der wahrscheinlich kleinsten offiziellen Liga einer Nation überhaupt. Wenn ihr noch weitere Informationen zum Clericus Cup sucht, dann habe ich hier mal einige Linkempfehlungen für euch:

Fotos / Videos / aktuelle Informationen zum Clericus Cup bekommt ihr bei diesen Seiten:

Außerdem könnt ihr mit diesem Video vom letzten Jahr einige Eindrücke von dem Turnier gewinnen:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=O1jwlFRThEo[/youtube]

Quellen: Youtube (User: romereports), www.csi-net.it

Toby Volke

Servus, ich bin der Frittenmeister. Den Blog habe ich 2006 nach der WM in Deutschland gegründet, einfach weil ich meiner Leidenschaft, dem Fussball, mehr Zeit widmen wollte. Und was ist da besser dazu geeignet als ein Blog, wo man immer viel Hintergründe recherchieren muss. Passt perfekt oder?Verein: SV Wacker Burghausen

1 Comment
  • Jannek

    Wow! Wo du diese Sachen immer ausgräbst… die blaue Karte find ich gar nicht mal schlecht und witzig, dass die auch mal ordentlich über die Stränge schlagen!

    22. Februar 2010 at 23:40

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