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Im Vorfeld der EM – kuriose „Große Spiele“: VfB Leipzig – Deutscher FC Prag

Im Vorfeld des anstehenden EM Qualifikationspiel zwischen der Tschechei und Deutschland möchten wir eins der „Kuriosesten Spiele der Deutschen Fußball Geschichte“ erwähnen. Das erste Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am 31. Mai 1903 auf der Exerzierweide in Hamburg-Altona zwischen den VfB Leipzig (jetzt 1. FC Lok Leipzig) und dem DFC Prag ! Was ja eigentlich schon kurios ist, es geht aber weiter!

deutscher_fc-prag-1904.jpg

Deutscher FC Prag (1904)

Teilnahmeberechtigt war jeweils 1 Vertreter der bestehenden Lokal- bzw. Regionalverbände und Vertreter deutscher Fußballverbände im Ausland, wie zum Beispiel der „Verband Prager Deutscher Fußballvereine“. Dieser war zugelassen worden obwohl der Verband eigentlich Mitglied des Österreichischen Fußballverbandes war! Es haben sich ja auch nur 6 Mannschaften aus 20 Verbänden gemeldet.

Noch unglaublicher ist das der DFC Prag noch nicht einmal an der Prager Meisterschaft teilgenommen hat. Sie konnte sich nur qualifizieren, weil die drei anderen Prager Fußballteams an der Spitze der Tabelle alle Punktgleich waren und man sich auf keinen Meister einigen konnte! Somit hat der damalige DFB Präsident Dr. Ferdinad Hueppe, der rein Zufällig auch der Präse des DFC Prag war, dies mal kurz geregelt. Mann braucht ja für eine Deutsche Meisterschaft auch Gegner 😉

Und jetzt kam auch noch Turnierdusel bzw. ein „Jugendstreich“ dazu, …

… vor dem Viertelfinale stritt sich der angebliche Böhmische Meister solange mit den Karlsruher FV 91 über den Veranstaltungort, beide wollten nicht in München spielen, daß der noch junge DFB den Mannschaften ein Freilos für das Halbfinale gab. Im Halbfinale in Leipzig sollten dann beide Mannschaften wieder gegeneinander spielen, aber die 1000 Besucher warteten vergeblich auf die Karlsruher, denn die sind auf einen „Anonymus“ aus Prag reingefallen, der ein Telegramm zur Spielabsage mit Absender des DFB fingierte! Somit waren die Prager „Fußball-Helden“ im ersten Endspiel um die Deutsche Meister. Es war Ihr erstes und zugleich letztes Saisonspiel! Trotzdem gingen Sie als große Favoriten ins Endspiel.

Viktoria 1903

Das für 16 Uhr angesetzte Spiel wäre dann auch noch fast ausgefallen, weil das Spielgerät, der Ball, fehlte! Was jetzt kommt ist sicher mehr Legende. Franz Behr Präsident des Altonaer FC und zugleich Platzwart, Kassierer und Schiedsrichter des Finales konnte angeblich nur einen etwas laschen englischen Ball organisieren, somit mussten alle Spieler abwechselnd den Ball mit dem Mund aufpumpen! Das Endspiel fing mit einer 45 minütigen Verspätung an. Gerechter Weise gewann nach 90 Minuten der VfB Leipzig mit einem 7:2 über Prag. Angeblich steckte den Pragern noch die durchzechte Nacht auf der Reeperbahn in den Knochen.

Der 1. Deutsche Vizemeister wurde bei der Ankunft am Hauptbahnhof von sechs Fans gefeiert!

Einen Monat später bestätigten die Sachsener Ihren Titel als Deutscher Meister 1903, bei einer „inoffiziellen Revanche“ gegen die „Telegrammaffäre“ benachteiligten Baadener mit einem 4:3.

(via) „So sehen Meister aus“ und Wikipedia

Olly Mattern
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