Kennt Ihr die Rapid-Viertelstunde? Na sicher doch, nur vielleicht nicht unter diesem Namen. Egal in welchem Stadion ihr seid, irgendwann gab es immer mal die Rapid-Viertelstunde, nur eben unter solchen illustren Namen wie…
- „Schlußcountdown„
- „Endspurt-Minuten„
- „rhytmisches Stimmungsklatschen„.
Ja, das alles hab ich schon mal in den letzten Jahren gehört, nur niemand verwendet den Originalnamen dafür. Auch kein Wunder, wir können ja nicht zugeben, dass die Österreicher etwas für unseren Fussball getan haben…
So aber jetzt Spass beiseite, jetzt erkläre ich Euch ernsthaft, woher die Rapid-Viertelstunde kommt und was sie überhaupt ist:
Früher, so ungefähr im Jahr 1919, sorgte der österreichische Verein Rapid Wien bei vielen Gegnern für große Magenschmerzen, denn viele Spiele drehten die Rapidler erst in den letzten 15 Minuten des Spiels. Die Fans liebten diese Minuten, wo die Spieler durch ihre starke Kondition und Kampfkraft so ziemlich alle Gegner an die Wand spielten und regelmäßig viele Tore machten. Damit die Wiener Spieler auch wussten, ab wann sie noch mal etwas mehr Schwung drauflegen mussten, sorgten die Fans. In der 75. Minute schwoll regelmäßig ein rhytmischs Klatschen durch das Stadion und sorgte für mächtig Gänsehaut beim Gegner. Viele nicht mehr für möglich gehaltene Siege kamen von Rapid Wien doch noch in den letzten 15 Minuten eines Spiels zustande und sorgten dafür, dass diese Fanaktion bis heute unvergessen als die „Rapid-Viertelstunde“ in unseren Köpfen ist.
Besonders heiße Spiele lieferte sich Rapid Wien im Derby mit dem Wiener AC. Dabei kam es im Jahr 1921 zu einem denkwürdigen Spiel. Zur Halbzeit lag Rapid mit 1:5 im heimischen Stadion hinten, zur 75. Minute immer noch 3:5. Doch dann folgte eine legendäre Rapid-Viertelstunde und am Ende hieß es 7:5 für Rapid Wien.
Die Rapid-Viertelstunde ist heute so legendär, dass sie in weiten Teilen der Welt immer wieder kopiert wird. Endlich können sich die Österreicher rühmen, dass sie etwas großartiges für den weltweiten Fussball vollbracht haben, habt unseren Respekt und unseren Dank dafür! Aber lasst Euch das nicht zu Kopf steigen…