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Die Zecke | Fritten, Fussball & Bier
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Die Zecke

Nach dem in allen Einschlägingen Nachrichten Portalen von einem längeren Ausfall von Schweinsteiger berichtet wird, möchten wir uns dem möglichen Ãœbeltäter widmen: Die Zecke (Ixodida)

zecke.jpg

… sind eine Ãœberfamilie innerhalb der Milben (Acarii) mit lederartig dehnbarer Haut und gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie werden hier den parasitischen Milben der Unterordnung Parasitiformes (Anactinotrichida) zugeordnet. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Die meisten Arten sind Ektoparasiten (sie dringen nicht in das Wirtsinnere ein) an Wirbeltieren. Als Wirte dienen Vögel, Reptilien und Säugetiere (Nager, Fledermäuse, Hundeartige, Paarhufer). Viele Zeckenarten gehören dadurch zu bedeutenden Krankheitsüberträgern. Weltweit gibt es etwa 650 Zeckenarten.

Kein Wunder das es bei so vielen Zecken-Arten noch keiner Weiß von welcher die Endzündung im Knie kommt.

Zecken übertragen aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst erkrankt zu sein. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Da regelmäßig auch Menschen durch ernste Erkrankungen wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Rickettsiosen betroffen sind, ist ein Zeckenstich eine Verletzung, mit der keineswegs leichtfertig umgegangen werden kann. Wichtigste Ãœberträger in Mitteleuropa sind die Arten der Gattung Ixodes mit der häufigsten einheimischen Art, dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), daneben auch die Gattungen Rhipicephalus, Dermacentor, Haemaphysalis, Amblyomma und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen Argas und Ornithodorus.Für weitere ausführliche Informationen diesbezüglich siehe Zeckenstich.Nachdem wir jetzt etwas mehr über Zeckennamen wissen kommen wir jetzt zur Diagnose von Bastians möglichen Krankheit.

Die Diagnose von Borreliose:

Ein großes Problem bei der Feststellung der Borreliose ist die laborchemische (serologische) Unterscheidung zwischen einer abgeheilten Borreliose (Seronarbe) von einer noch aktiven therapiebedürftigen Borreliose. In der Serologie werden in der Routinediagnostik Antikörpertests eingesetzt. Das sind i.d.R. der ELISA und der Westernblot, auch Immunoblot genannt. Manche Labors führen auch einen Immunfluoreszenztest (IFT) durch. Solche Tests können nur die Antikörper messen, d.h. feststellen, ob ein Erregerkontakt stattgefunden hat oder nicht. Es ist jedoch durch diese Verfahren nicht möglich, den Krankheitsverlauf einer Borreliose zu kontrollieren. Deshalb ist auch nicht möglich, aufgrund der serologischen Ergebnisse nach einer Behandlung mit Antibiotika festzustellen, ob diese wirksam waren und die Borreliose nun ausgeheilt ist. Hinzu kommt, dass die einzelnen Testverfahren nicht standardisiert sind und eine unterschiedliche Spezifität und Sensitivität aufweisen. Bei sehr sensitiven Tests besteht oftmals das Problem von sogenannten Kreuzreaktionen. Das bedeutet, der Test zeigt ein positives Borrelien-Ergebnis an, der Betreffende hat aber keine Borreliose (Alpha-Fehler, falsch-positiv). Das wird durch andere Erreger, wie zum Beispiel durch andere Spirochäten wie Treponema pallidum oder Treponema denticola, Leptospiren, aber auch durch das Epstein-Barr-Virus oder Zytomegalievirus verursacht. Genauso kommen falsche negative Ergebnisse vor (Beta-Fehler). Die Serologie ist vor allem in den frühen Phasen nicht zuverlässiger als 50 %. Neuere Tests haben inzwischen eine etwas höhere Zuverlässigkeit, die mit einer Sensitivität von ca. 70 bis 80 % angegeben wird.

Es werden gerade in der Frühphase viele Borreliose-Fälle übersehen, da innerhalb der ersten Wochen noch keine messbaren Antikörperspiegel gegen Borrelienantigene gebildet werden (sogenannte diagnostische Lücke = Zeitpunkt von der Infektion bis zur ersten Antikörperproduktion). Daher sollte in Frühstadien nicht das Ergebnis einer Blutuntersuchung abgewartet werden, sondern unverzüglich bei entsprechendem klinischen Verdacht antibiotisch therapiert werden, da bei frühzeitiger Behandlung die Heilungschancen am größten sind. Eine sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) muss sofort behandelt werden. Auch bei einer floriden Borreliose können Entzündungsparameter wie BKS, CRP und andere akute-Phase-Proteine unauffällig bleiben, so dass normale Werte dieser akute-Phase-Proteine (Entzündungsparameter) nicht geeignet sind, eine aktive Borreliose auszuschließen.

Jetzt hat aber unser Nationalspieler den Zeckenstich schon seit 2003

In späteren Stadien ist die Sensibilität der serologischen Testmethoden (Elisa) in der Regel höher. Bei einem Verdacht auf eine manchmal klinisch wenig spezifische Neuroborreliose ist in der Regel eine Liquoruntersuchung angezeigt, bei der durch Feststellung entzündlicher Liquorveränderungen und den Nachweis einer borrelienspezifischen intrathekalen Antikörpersynthese sich gegebenenfalls ein solcher bestätigen lässt[1]. Allerdings kann es hierbei bei ca. 30 % zu falschen negativen Ergebnissen kommen. Im Frühstadium der Neuroborreliose ist oftmals noch keine Infektion mit Borrelien nachweisbar. Die Zuverlässigkeit der Liquordiagnostik ist auch von der Erfahrung des Labors, zugrunde gelegten Kriterien für die Auswertung, Präperationszuverlässigkeit sowie den verwendeten diagnostischen Verfahren bestimmt. In einigen spezialisierten Labors und Instituten wird bei positiver Serologie und fraglicher Erregeraktivität der LTT (Lymphozytentransformationstest) durchgeführt. Dieser Test gehört seit 2005 zu den in Deutschland akkreditierten Laborverfahren zum Nachweis zellulärer T-Zellreaktivitäten. Ein positives Ergebnis deutet auf Borrelien-spezifische T-Zellen im Blut hin und unterstützt den klinischen Verdacht auf eine aktive Borreliose. Dass wirklich eine enge Korrelation zwischen einem positiven LTT und der Krankheitsaktivität besteht, ist allerdings bislang in größeren klinische Studien nicht untersucht. Inzwischen wurde mit dem PCR-Nachweis (= Polymerase-Kettenreaktion, engl. Polymerase Chain Reaction) eine weitere Diagnosemethode entwickelt. Hier wird aus dem Erreger DNA aufgearbeitet und mittels der PCR-Reaktion ein borrelienspezifisches Fragment vervielfältigt (amplifiziert). Dieser Test ist hochspezifisch und hochsensitiv, stellt gleichzeitig aber hohe Anforderungen an Laborpersonal und -ausrüstung. Die Sensitivität ist stark abhängig vom untersuchten Körpermaterial (Liquor bei einer Neuroborreliose etwa 20-30 %, Synovialflüssigkeit bei einer Lyme-Arthritis und Haut bei einer Dermato-Borreliose etwa 70 %). Ein negatives Ergebnis schließt eine aktive Borreliose deshalb nicht aus. Wenn Kontaminationen sowie tote Erreger ausgeschlossen werden konnten, ist ein positives Ergebnis ein Hinweis auf eine aktive Borreliose. Der Direktnachweis von Borrelien(-DNA) aus Zecken mittels PCR wird von verschiedenen Firmen bzw. Laboren angeboten. Die Kosten für die von den Krankenkassen nicht getragenen Leistung liegen je nach Anbieter zwischen 10 und 100 Euro. Ein positiver Nachweis ist nur ein Hinweis auf eine Infektion! Als alleiniger Nachweis für eine Borrelieninfektion wird dieser Test von keiner Fachgesellschaft empfohlen oder ist in einschlägigen Richtlinien ausgewiesen. Andere Aussagen sind nicht korrekt und sollten kritisch hinterfragt werden. Somit sind Therapien die sich alleinig auf diesen Befund ohne Symptome und Serologie berufen nicht indiziert.

In der Regel wird eine sogenannte Zwei-Stufen-Testung durchgeführt. Es wird erst ein sensitiver ELISA eingesetzt, der jedoch Kreuzreaktionen bzw. polyklonale Antikörperstimmulierungen durch andere Krankheitserreger aufweisen und deshalb falsch-positiv sein kann. Das Ergebnis wird durch einen Immuno- bzw. Westernblot verifiziert und bestätigt. Bei negativem Elisasuchtest und fortbestehendem klinischen Verdacht auf eine Borreliose empfiehlt sich die Durchführung eines Westernblot.

Hoffen wir mal das alle Schweini-Fans jetzt etwas schlauer sind. 😉

Neben den typischen Symptomen der einzelnen Stadien kann die Borreliose sich durch eine Vielzahl von unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Sehbeschwerden, Schwindel, Ãœbelkeit und Erbrechen sowie psychische Veränderungen manifestieren.

Das hätte man doch nach den Leistungen nach der WM 06 frühe merken müssen, oder?
Außerdem glaube ich jetzt das es mehr Spieler in der Bundesliga gibt die einen Zecken bis haben 😉

erythema-motilans.jpg

1. Stadium: Lokalinfektion

Ab Ãœbertragung des Erregers kann es nach einer Inkubationszeit von meist 5 – 29 Tagen [2] zu einer Lokalinfektion der Haut kommen, die mit einem charakteristischen Hautausschlag, dem Erythema migrans (Wanderröte) einhergeht. Das Erythem verschwindet manchmal ohne Therapie, kann aber auch über Monate bestehen. Allerdings ist ein Rückgang des Erythema migrans nicht mit einer Heilung gleichzusetzen, da der Erreger trotzdem gestreut haben kann. Es dehnt sich meist langsam um die Stichstelle von einem Zeckenstich aus (daher der Name). Das Erythema migrans ist ein eindeutiges Symptom für eine Borrelieninfektion. Allerdings fehlt bei weit mehr als der Hälfte der Erkrankungen durch Borrelien dieses Krankheitszeichen der Wanderröte. Im ersten Stadium kann die Borreliose noch relativ gut mit Antibiotika behandelt werden. Notwendig ist jedoch eine ausreichend lange und hoch genug dosierte Therapie. Darüber, was eine ausreichende Behandlung ist, besteht weltweit nach wie vor ein wissenschaftlicher Dissens.

2. Stadium: Streuung des Erregers

Nach einer Zeit von bis zu zwölf Wochen [3] können sich die Erreger im ganzen Körper ausbreiten. Der Patient leidet an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, was die Erkennung der Krankheit erschwert. Charakteristisch sind starke Schweißausbrüche. Durch die Ausbreitung im Körper kann es zu einem Befall der Organe, der Gelenke und Muskeln sowie des zentralen und peripheren Nervensystems kommen. Leitsymptome in diesem Stadium sind oftmals das Bannwarthsyndrom mit starken radikulitischen Schmerzen und eine Facialisparese, die sich in einem schiefen Gesicht zeigen. Typisch sind auch von Gelenk zu Gelenk springende Arthritiden und Myalgien. Weiterhin kommt es oft zu Störungen des Tastsinns, Sehstörungen und Herzproblemen, wie Sinustachykardien und Karditis, was sich manchmal durch Herzklopfen und hohen Blutdruck sowie Pulsbeschleunigung bemerkbar macht. Das körpereigene Immunsystem ist oftmals in diesem Stadium allein nicht mehr in der Lage, die Infektion zu bewältigen. Borrelien scheinen sich nur kurz im Blut aufzuhalten und sich sehr schnell im Bindegewebe festzusetzen.

Problematisch und als ein Sonderfall der Borrelieninfektion ist hier auch die sogenannte Neuroborreliose, die zu vielfältigen Erkrankungen der peripheren und in circa 10 % der Fälle auch des Zentralnervensystems führen kann. In aller Regel tritt diese in der frühen Phase der Erkrankung auf (bis etwa 10 Wochen), in der noch keine Antikörper gebildet wurden. Deshalb muss in diesem Stadium auf jeden Fall ausreichend mit Antibiotika behandelt werden. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem Befall und der Erkrankungsform. Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt wird, so kann die Erkrankung fortschreiten. Es können dadurch auch bleibende Organschäden entstehen, die dann trotz Therapie nicht geheilt werden können [4], [5].

3. Stadium: chronische Infektion

Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu einer Erregerpersistenz und damit zu einer chronischen Infektion kommen (Spätmanifestation). Das heißt, die Krankheit kommt immer wieder (rezidiviert). Das kann sich über Monate und Jahre hinziehen. Monate aber auch jahrelange symptomfreie Latenzzeiten mit einem anschließenden Wiederaufflackern der Erkrankung sind möglich. So tritt die Akrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer (ACA) oftmals erst nach Jahren auf. Es kann zu einer chronischen rezidivierenden Lyme-Arthritis mit vielfältigen unterschiedlichen Krankheitsmanifestationen kommen. Außerdem kommt es häufig zu einem Befall des zentralen und peripheren Nervensystems (Neuroborreliose). Hier können Erkrankungen auftreten, wie Polyneuropathie, oder Borrelien-Meningitis, Lyme-Enzephalomyelitis und eine Enzephalitis. Ebenso sind chronische Erkrankungen der Sinnesorgane und der Gelenke und Muskeln möglich. Die chronischen Erkrankungen der Gelenke werden Lyme-Arthritis genannt. Es kann aber auch zu einer entzündlichen Bursitis oder Arthrose kommen. Die ACA ist das dermatologische Leitsymptom. Die unterschiedlichen Erregertypen scheinen verschiedene Krankheitsbilder auszulösen, während bei einem Teil der Patienten fast nur die Gelenke betroffen sind, kommt es bei anderen hauptsächlich zu neurologischen Störungen. Daneben gibt es auch eine Gruppe von Patienten, die Herzprobleme meist verbunden mit Gefäßentzündungen haben. Viele Borreliose- Patienten klagen über eine unerträgliche Erschöpftheit und Müdigkeit, die sich auch durch ausreichend Schlaf nicht beseitigen lässt. Grund dafür dürften die durch die Krankheit entstandenen Zellschäden sein.

Da kommt es jetzt „Knübeldick“ für den Münchner Publikumsliebling, hoffentlich ist dann die Heilung schneller

Die optimale Therapie der Borrliose ist nach wie vor strittig, weshalb sich zahlreiche unterschiedliche Behandlungsansätze etabliert haben, die zum Teil auch sehr lange Therapien vorsehen. Der Beweis eines Nutzens sehr langer Therapiezyklen steht allerdings nach wie vor aus. Mit Sicherheit zu erwarten ist eine Zunahme der Nebenwirkungen durch sehr lange Behandlungen. Inzwischen werden auch in fortgeschrittenen Stadien andere Antibiotika als Cephalosporine eingesetzt, u. a. Tetracycline, da die Betalactam-Antibiotika (wie Ceftriaxon, Cefotaxim) im Verdacht stehen, sogenannte zystische oder zellwandlose Formen zu verursachen und bei intrazellulärer Persistenz nicht ausreichend zu wirken. Einige Behandlungsformen bestehen aus einer Kombination von intravenösen und oralen Antibiotika. Die Wirksamkeit der einzelnen Antibiotika ist bislang nur unzulänglich nachgewiesen worden.

Während der Therapie, insbesondere wenn sie länger vorgenommen wird, ist eine enge Begleitung durch einen borreliosekundigen Arzt erforderlich. Insbesondere sollte eine engmaschige sonographische Kontrolle der Gallenblasenfunktion (bei der Anwendung von Ceftriaxon), der Leber- und Nierenwerte und des Blutbildes erfolgen. Unter Doxycyclin darf keine Sonnenexposition erfolgen, außerdem sind Milchprodukte, Calcium und Magnesium nur zeitversetzt einzunehmen.

Fritten, Fußball & Bier wünscht dann mal unseren Basti-Fantasti alles Gute und vorallem, das es keine Zecke ist!

Außerdem bedanken wir uns bei Wikipedia für die ausführlichen Informationen.

Olly Mattern
4 Comments
  • Frittenmeister

    Du weißt doch, jeh abartiger, desto mehr Aufmerksamkeit und Besucher! Alte Marketing-Regel 😉

    19. April 2007 at 10:20
  • Lisa

    Und gleich so ein Schocker-Bild auf der Startseite… ihhh…

    18. April 2007 at 11:51
  • Hanse

    Dachte ich es mir doch, dass dies wieder nur Gerüchte waren von diesen bösen österr. Zeitungen die auf Schweinepest getippt haben!

    17. April 2007 at 20:34

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